Ich nehme Oliver Hirschbiegel seinen Hitler Schmus immer noch übel und wollte deshalb keine Filme mehr von diesem deutschen Blockbuster Garanten sehen. Grossmäulig kündigt er die nächste Biographie an: "Er hätte die Welt verändert". Wer? Georg Elser mit seinem Hitler Attentat 1939. Die Bombe, die an diesem Abend im Münchener Bürgerbräukeller hochging, hätte fast Hitler und seine Führungs-Riege vernichtet. Nur durch den Zufall, dass sie den Keller 13 Minuten früher verliessen als ursprünglich geplant, rettete die Nazis. Elser ist trotzdem in Deutschland nicht wohl gelitten, man unterstellte ihm dubiose Motive. International kennt Elser fast niemand. Hirschbiegel betont nun das Spektakuläre an dieser Geschichte und macht das mit dem internationalen Verleih-Titel 13 Minutes auch deutlich. Dahinter verbirgt sich die wohlgemeinte Absicht, Elser zu würdigen und hoffentlich bekannter zu machen. Hirschbiegel hält zunächst die Dramaturgie eines Thrillers ein: Wir sehen Elser und den Schauspieler Christian Friedel wie sie nachts die Sprengladung fixieren. Dann erleben wir, wie Elser bei seiner Flucht in die Schweiz gefangen genommen wird. Während des grausamen Verhörs entwickelt sich der Film nun zu einem Biopic und in Rückblenden erfahren wir, wer dieser Elser eigentlich ist. Eine Geschichte des gewöhnlichen Faschismus. An dieser Stelle gewinnt Hirschbiegels Film, denn wir erleben nicht nur eine deutsche Biographie der Zeit, sondern eine Analyse, wie jemand politisiert wird. Ganz wesentlich: Die Lieblings-Lüge der Deutschen, man habe von nichts gewusst, wird entlarvt. Aus diesem Grund möchte ich mich dieses Mal bei Oliver Hirschbiegel bedanken für seinen Film, der viel mehr bietet als nur Faszination für sein Thema! - I still resent Oliver Hirschbiegel's Hitler Schmus and therefore did not want to see any more movies of this German blockbuster guarantor. Grossmäulig announces the next biography: "He would have changed the world". Who? The bomb that went off in Munich's Bürgerbräukeller that evening almost destroyed Hitler and his leadership. It was only by chance that they left the cellar 13 minutes earlier than originally planned that the Nazis saved. Nevertheless, Elser did not suffer in Germany, it was assumed that he had dubious motives. Almost nobody knows Elser internationally. Hirschbiegel now emphasizes the spectacular aspect of this story and makes this clear with the international 13 Minutes rental title. Behind this is the well-meant intention to honour Elser and hopefully make her better known. Hirschbiegel initially keeps to the dramaturgy of a thriller: We see Elser and the actor Christian Friedel fixing the charge at night. Then we experience how Elser is captured on his flight to Switzerland. During the cruel interrogation the film now develops into a biopic and in flashbacks we learn who this Elser actually is. A story of ordinary fascism. Hirschbiegel's film wins at this point, because we experience not only a German biography of the time, but also an analysis of how someone is politicized. Quite essentially: The Germans' favourite lie that they didn't know anything is revealed. For this reason I would like to thank Oliver Hirschbiegel this time for his film, which offers much more than just fascination for his subject!
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Interesting. English subs?
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Diese ollen deutschen Biopic
Diese ollen deutschen Biopic Blockbuster Geschichtsverschnitte
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