Sind wir hier in Gotham-City? Eine schmuddelige, gewaltige Metropole im scheusslichen Neonlicht - darüber hängen die Wolken tief, wie in einem Endzeit-Szenario. Darunter die Welt der Nachclubs - Höhlen, in denen abgrundtief böse Männer ihre Geschäfte vollrichten. Zwei Cops, Abgesandte in die Hölle, müssen einen Verbrecher fangen, der in dieser Welt der Yakuza Mafia-Clans untertaucht. In vielen Filmen dient Osaka als Schauplatz, in keinem aber sah man die Stadt so wie in Ridley Scotts hochgradig stilisiertem Film Noir. Das Design, entworfen von Norris Spencer, verschluckt die Charaktere des Thrillers. Unbedingter Stilwille, erschlägt jeden Anflug von Menschlichkeit. Michael Douglas spielt einen Polizisten mit fragwürdigen Methoden und zweifelhafter Ethik. Sein Partner: Andy Garcia. Sie kooperieren mit einem Cop aus Osaka (Ken Takakura), nachdem ihnen ein furchtbarer Fehler unterlief. Der Rest des Plots ist reichlich dünn und wird deshalb von Scott visuell kaschiert. Eine Verfolgungsjagd auf dem Motorrad, eine zu Fuss, wir tauchen ein in die unterirdischen Parkplatz-Katakomben Osakas. undsoweiterundsoweiter. Es stört, dass Scotts visuelle Brillanz hier zum reinen Selbstzweck verkommt. Wir erinnern uns an seinen grössten Film Noir mit ähnlichem Setting. Der grundlegendste Unterschied: Damals gab es echte Charaktere, die in Scotts düsterer Metropole lebten. In Black Rain: Kein Leben, weit und breit. Nehmen wir Kate Capshaws Figur einer Barkeeperin in Osaka, die Douglas mit Informationen versorgt. Viel fällt Scott nicht zu ihrem Charakter ein, lediglich serviert er ein paar Geisha Klischees. Ich bezweifele auch stark, dass eine Amerikanerin aus Chicago überhaupt an Informationen aus dem Kreis der Yakuza Mafia herankommt. Auch nicht nach Jahren in Osaka! Für mich zählt die folgende Grundregel: Die Logik eines Thrillers muss klar und nachvollziehbar sein. Nur so kann die Action motiviert werden! Dazu stellen sich folgende Fragen: Warum wird ein Japaner, der in New York zwei Menschen umbrachte, nach Japan überführt? Wie kann es sein, dass die japanische Polizei diesen Mörder an einem Gate des Flughafens erwartet, während am nächsten japanische Gangster ganz unbehelligt in Polizei-Uniform die Übergabe unterlaufen? Nehmen wir also mal an, all diese Stereotypen und Unplausibilitäten wären unterhaltsam. Selbst dann bliebe noch die grösste Schwäche von Black Rain: Nie schaffts Ridley Scott, dem Thriller seine persönliche Note zu verpassen! Alles wirkt aufgesetzt, leer und kalt. Black Rain hat kein Herz! Die Figur von Michael Douglas - sie ist schlicht unsympathisch. Unterkühlt und distanziert bleibt Douglas bis zum Schluss. Dazu passen die Farbtöne aus Blau und Grau mit viel Stahl und oft ein paar fliegenden Funken der explodierenden Autos. Wer Black Rain durchhalten will, muss sich wirklich in guter körperlicher und seelischer Verfassung befinden! - Is this Gotham City? A filthy, huge metropolis in the dreadful neon light - the clouds hang low above it, as in an end-time scenario. Among them the world of the post-clubs - caves, in which abyssally bad men do their business. Two cops, emissaries to hell, have to catch a criminal who goes into hiding in this world of the Yakuza Mafia clans. In many films Osaka serves as the setting, but in none of them did you see the city as in Ridley Scott's highly stylized Film Noir. The design, designed by Norris Spencer, swallows the characters of the thriller. Unconditional will to style, kills every hint of humanity. Michael Douglas plays a policeman with questionable methods and dubious ethics. His partner: Andy Garcia. They cooperate with a cop from Osaka (Ken Takakura) after making a terrible mistake. The rest of the plot is quite thin and is therefore visually concealed by Scott. A chase on the motorcycle, one on foot, we dive into the underground parking catacombs of Osaka. and so on. It's disturbing that Scott's visual brilliance is degenerating into an end in itself. We remember his greatest film Noir with a similar setting. The most fundamental difference: back then, there were real characters living in Scott's dark metropolis. In Black Rain: No life, far and wide. Let's take Kate Capshaw's figure of a bartender in Osaka who provides Douglas with information. Scott doesn't think much about her character, only he serves some geisha clichés. I also have serious doubts that an American from Chicago has any information at all from the Yakuza Mafia. Not even after years in Osaka! For me the following basic rule counts: The logic of a thriller must be clear and comprehensible. This is the only way to motivate the action! The following questions arise: Why is a Japanese man who killed two people in New York being transferred to Japan? How can it be that the Japanese police expect this murderer at a gate of the airport, while the nearest Japanese gangsters undermine the handover completely undisturbed in police uniform? Let us assume that all these stereotypes and implausibilities would be entertaining. Even then, Black Rain's biggest weakness remains: Ridley Scott never manages to give the thriller his personal touch! Everything seems superimposed, empty and cold. Black Rain has no heart! The character of Michael Douglas - she is simply unpleasant. Douglas remains cool and distant until the end. The shades of blue and grey with lots of steel and often a few flying sparks from the exploding cars go with it. Who wants to hold out Black Rain, must really be in good physical and mental condition!
Kommentare
Eure letzten KommentareGnadenlos stylish und gut! So
Gnadenlos stylish und gut! So kalt ist der Film nicht, die Freundschaft zwischen Michael Douglas und Ken Takakura bildet das Zentrum und die wird sensibel entwickelt. Die 80s Jokes sind zwar etwas rassistisch, aber nie bösartig.
- Anmelden oder Registieren, um Kommentare verfassen zu können
Werde Teil der Community
Schreibe Kommentare, vote für Deine Favoriten oder sende uns Deinen Film-Vorschlag.