Ein Star ist die Einheit seiner Rolle, der äusseren Erscheinung und des vermeintlich wirklichen Lebens des Schauspielers. Es wäre ein Missverständnis zu glauben, die Industrie würde dem Publikum die Stars vorgeben. Das Publikum sucht sich die Stars aus, die mit den eigenen Träumen übereinstimmen. Es füllt die Rolle des Stars mit Leben. All das geschieht unbewusst, so lassen sich zu verschiedenen Zeiten differenzierte Typen von Stars festmachen, etwa die harten Typen während der Weltwirtschaftskrise und die netten Jungs nach Roosevelts New Deal. Die filmische Reflexion über das Image eines Stars ist dagegen eine seltene cinephile Fingerübung. Der liebgewonnene Star wird auseinander genommen, ganz so als ob ein Zaubertrick erklärt würde. Oft führt genau das zum Karriere Ende, denn das Publikum möchte träumen und nicht nachdenken. Besonders berühmt ist eine solche Zerstörung in Orson Welles Lady from Shanghai, der den Absturz seiner Frau Rita Hayworth auslöst. Arthur Miller stellt ähnliches an mit seiner Gattin Marilyn Monroe in Misfits, da ihre Privatheit so sehr durchkommt, dass es fraglich ist, wie wohl ihr nächster Film ausgesehen hätte. Europäer hatten immer ein anderes Verhältnis als Amerikaner zu ihren Stars. Immer war der europäische Star mehr Mittel zum Zweck für den Film und nicht einfach Selbstzweck. Eine Ausnahme ist Brigitte Bardot, die von Louis Malle in La vie privee alle Nachteile ihres Ruhms spüren muss. Immer seltener werden echte Stars produziert, das Publikum scheint mehr Schauwerte zu verlangen als nur einen grossen Namen. Ein später Star wie Julia Roberts wird in Notting Hill relativ unsympathisch, bisweilen sogar hysterisch gezeichnet, ganz so wie man sie aus der Boulevardpresse kennt. Fast scheint es, dass durch die zunehmenden Glamour Magazine doch das Private des Schauspielers die Überhand über das eigene Starimage gewinnt. - A star is the unity of his role, the outer appearance and the supposedly real life of the actor. It would be a misunderstanding to believe that the industry would give the stars to the audience. The audience chooses the stars that match their own dreams. They fill the role of the star with life. All of this happens unconsciously, so that at different times different types of stars can be identified, such as the hard guys during the world economic crisis and the nice guys after Roosevelt's New Deal. The filmic reflection on the image of a star, on the other hand, is a rare cinephile finger exercise. The beloved star is taken apart, just as if a magic trick were being explained. This often leads to the end of the career, because the audience wants to dream and not think. Such a destruction is particularly famous in Orson Welles Lady from Shanghai, who triggers the crash of his wife Rita Hayworth. Arthur Miller does something similar with his wife Marilyn Monroe in Misfits, because her privacy gets through so much that it's questionable what her next movie would have looked like. Europeans have always had a different relationship to their stars than Americans. The European star was always more a means to an end than an end in itself. An exception is Brigitte Bardot, who has to feel all the disadvantages of her fame from Louis Malle in La vie privee. Real stars are produced less and less, the audience seems to demand more than just a big name. A later star like Julia Roberts is drawn in Notting Hill relatively unsympathetic, sometimes even hysterical, just as one knows her from the tabloid press. It almost seems that with the increasing number of glamour magazines, the actor's private life is gaining the upper hand over his own star image.
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Kommentare
Eure letzten KommentareDie Liste hat mich echt
Die Liste hat mich echt beschäftigt! Das geht an die Substanz des Mythos Kino an sich und ist schon fast Soziologie.
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