Manchmal macht man einen schwerwiegenden Fehler, einfach, ohne darüber nachzudenken. Dafür wird man dann unverhältnismässig hart bestraft. Aron Ralston entschied sich dafür, in die Wildnis zu gehen, ohne jemanden über sein Ziel zu informieren. Dann verfing er sich mit seinem Unterarm zwischen einem Felsbrocken und der Canyon Wand. Ich denke, du hast mal was darüber gelesen. Wie er seinen Arm abschnitt, um zu entkommen. Ein optimistischer, widerstandsfähiger Mann, der sogar wieder klettern sollte. Bestimmt wird er dieses Mal aber in Begleitung losziehen und nicht sein Schweizer Messer zurücklassen. Natürlich fragt sich jeder: Wie hätte ich reagiert? 127 Hours ist eine grausame Tortur. Ralston (James Franco) ist ein mutiger, ja eingebildeter Abenteurer. Er vertraut auf seine Fähigkeiten, sucht das Risiko. Er ist aber auch pragmatisch genug, seine Haut und Knochen durch zu schneiden, um sein Leben zu retten. Dieser, sein Charakter, schafft das Problem, löst es aber auch. 127 Hours rührt von einer Urangst her: Irgendwo gefangen zu sein, von wo aus man sich nicht befreien kann. Die Erkenntnis, dass es keinen Ausweg gibt. Die Welt des Films ist klar umrissen: Dort die Spalte, hier ein Streifen des Himmels. Ralston hat dabei: Eine Kamera, etwas Wasser, ein bisschen Essen. Es ist undenkbar, dass ihn jemand findet. Unternimmt er nichts, muss er sterben. Regisseur Danny Boyle hat sich darin geübt, das Unverfilmbare zu verfilmen. Die schwierigste Übung: Wie wird ein Arm durchtrennt, ohne dass wir es sehen müssen? So viele Filme voller Schmerz und Blut haben wir gesehen! Selten aber sind sie so stark mit der Realität verbunden. Die Brutalität des Schmerzes, kann ein Film nur suggerieren, aber nie hervor rufen. Kann ich mir das wirklich vorstellen? Ralston muss ein grosser Mann gewesen sein - und trotzdem macht ihn das nicht zu einem Helden. Er tut, was er tun muss, was ihn nicht zu einem Helden macht. Könnten wir dasselbe tun? Wahrscheinlich. - Sometimes you make a serious mistake without thinking about it. For this you will be punished disproportionately hard. Aron Ralston decided to go into the wilderness without informing anyone about his goal. Then he got caught with his forearm between a boulder and the canyon wall. I think you've read something about it. How he cut off his arm to escape. An optimistic, resistant man who should even climb again. But I'm sure this time he will go out accompanied and not leave his Swiss knife behind. Of course everyone wonders: How would I have reacted? 127 Hours is a cruel ordeal. Ralston (James Franco) is a courageous, even conceited adventurer. He trusts in his abilities, seeks risk. But he is also pragmatic enough to cut through his skin and bones to save his life. He, his character, creates the problem, but also solves it. 127 Hours stems from a primeval fear: to be trapped somewhere from which one cannot free oneself. The realization that there is no way out. The world of film is clearly defined: There the column, here a strip of sky. Ralston has: A camera, some water, some food. It's unthinkable that anyone would find him. If he does nothing, he has to die. Director Danny Boyle has practiced filming the unfilmable. The most difficult exercise: How is an arm cut without us having to see it? So many movies full of pain and blood we have seen! But seldom are they so strongly connected to reality. A film can only suggest the brutality of pain, but never cause it. Can I really imagine that? Ralston must have been a great man - and yet that doesn't make him a hero. He does what he has to do, which doesn't make him a hero. Could we do the same? Probably.
Do, 27/03/2014 - 16:55
Directed by:
Danny Boyle
Schauspieler:
James Franco
Lizzy Caplan
Amber Tamblyn
Kate Mara
Clémence Poésy
Kate Burton
Darin Southam
Elizabeth Hales
Norman Lehnert
Priscilla Poland
Patrick Gibbs
Fenton Quinn
Video:
Trailer
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