Mi, 29/12/2021 - 19:04
Directed by:
Hans-Christian Schmid
Schauspieler:
Julia Hummer
Robert Stadlober
Tom Schilling
Oona Devi Liebich
Can Taylanlar
Karoline Herfurth
Alexandra Maria Lara
Dagmar Manzel
Burghart Klaussner
Video:
Trailer
Die Jahre zwischen 13 und 18 sind die quälendsten des ganzen Lebens. Trotzdem erinnern wir uns daran mit einer Nostalgie, die einen Grossteil der Schmerzen einfach verdrängt. Das ist eine einfache Wahrheit, die Crazy von Hans-Christian Schmid verstanden hat. Das hier ist eine Mischung aus Anthropologie und Kunst, etwa, wenn junge Teenager auf einen Keks wichsen und wer daneben zielt, muss ihn essen. Ein Ritual, dass bestimmt von Bruderschaften inspiriert wurde. Crazy hat in Deutschland weniger Vorbilder, fast betritt Hans-Christian Schmid hier Neuland. Dafür denkt man sofort an amerikanische Vorbilder. Erzählt wird aus der Perspektive von Benjamin (Robert Stadlober) und das ist die Sichtweise einer Jungfrau. Wie erlebt Benjamin diesen Sommer voller Triebe - ja seiner Initiation? Benjamin ist Halbseiten-Spastiker. Vier Mal schon blieb er sitzen in der Schule. Immer ermahnt ihn die Mutter und nun fährt sie ihn zur letzten Station, die Schule doch noch zu schaffen. Es ist ein Internat, das wirkt wie aus einem anderen Jahrhundert. Benjamin wird eingeführt in einer Clique mit den typischen Charakteren. Einer ist der Dicke, einer schweigt und Janosch (Tom Schilling) gibt in einem fort nur an. Sie trinken Dosen-Bier am Baggersee (genau wie wir früher, denkt man sofort). Und im Sport-Unterricht starren sie die Mädchen an (so wie wir). Einmal gehen sie ins Strip-Lokal (wie wir). All das mag unspektakulär sein, gehört aber ganz dringend zu den Dingen, die Teenies eben so machen. Die Schule ist manchmal demütigend (und komisch für uns Zuschauer). Natürlich trägt sie Sexualkunde-Lehrerin einen kurzen Rock. Und wie beschafft man sich im Supermarkt ein Porno, ohne, dass es zu peinlich wird an der Kasse? Und die echten Mädchen? Für Benjamin sind das Aliens. Vollkommen unbekannte Wesen (so wie für uns früher). Alle Jungs wollen Malen (Oona Devi Liebich). Sie ist das makellose Objekt der Begierde. Janosch darf sie sogar berühren, Benjamin, "der Krüppel" - wie er sich selbst nennt - kann davon nur träumen. Er, der chancenlose Aussenseiter, verliebt sich in die Schul-Schönheit Malen. Doch er schafft es nie, sie anzusprechen (immer wird er dabei gestört). Vielleicht sollte jemand ihm beibringen, dass sich Schul-Schönheiten immer nur in ältere Jungs mit einem Führerschein verlieben? Benjamin jedenfalls kann in diesem Sommer noch nicht wissen, dass Typen wie Janosch später zu den Verlierern gehören werden. Typen, die sich Zeit ihres Lebens an ihren Teenager Status klammern werden. Das ist der Status, den sie mit 17 hatten und der den Höhepunkt ihres Lebens darstellt. Crazy ist ein guter Film, aber er würde nicht dazu beitragen, ein Klassentreffen zu erheitern. - The years between 13 and 18 are the most agonizing of our entire lives. Nevertheless, we remember them with a nostalgia that simply suppresses much of the pain. This is a simple truth that Crazy by Hans-Christian Schmid has understood. This is a mixture of anthropology and art, like when young teenagers jerk off to a cookie and whoever misses has to eat it. A ritual that was surely inspired by fraternities. Crazy has fewer role models in Germany; Hans-Christian Schmid is almost breaking new ground here. Instead, one immediately thinks of American role models. The story is told from the perspective of Benjamin (Robert Stadlober) and that is the perspective of a virgin. How does Benjamin experience this summer full of urges - indeed, his initiation? Benjamin is a half-sided spastic. He has already had to sit out of school four times. His mother always admonishes him, and now she drives him to the last stop to make it through school after all. It is a boarding school that seems to be from another century. Benjamin is introduced to a clique with typical characters. One is the fat one, one is silent and Janosch (Tom Schilling) is just showing off. They drink canned beer at the quarry pond (just like we used to, you immediately think). And in sports class they stare at the girls (just like we did). Once they go to the strip joint (just like us). All of this may be unspectacular, but it's very much part of what teenagers do. School is sometimes humiliating (and funny to us viewers). Of course, the sex education teacher wears a short skirt. And how do you get porn at the supermarket without it being too embarrassing at the checkout? And the real girls? For Benjamin, they're aliens. Completely unknown beings (just like they used to be for us). All the boys want to paint (Oona Devi Liebich). She is the flawless object of desire. Janosch is even allowed to touch her, Benjamin, "the cripple" - as he calls himself - can only dream of it. He, the chance-less outsider, falls in love with the school beauty Malen. But he never manages to talk to her (he is always interrupted). Maybe someone should teach him that school beauties only ever fall in love with older boys with driver's licenses? In any case, Benjamin can't yet know this summer that guys like Janosch will later be among the losers. Guys who will cling to their teenage status all their lives. That's the status they had at 17, and that's the peak of their lives. Crazy is a good movie, but it wouldn't help brighten up a class reunion.
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