Mi, 08/12/2021 - 10:18
Directed by:
Ryûsuke Hamaguchi
Schauspieler:
Hidetoshi Nishijima
Masaki Okada
Perry Dizon
Tôko Miura
Reika Kirishima
Video:
Trailer
Die Tollste Szene ist die, in der sich die drehenden Räder eines Autos in die sich drehenden Spulen einer Kassette verwandeln. Ganz so als wäre die aufgezeichnete Stimme auf der Kassette der Treibstoff des Fahrzeugs. Und genauso begleitet sie uns durch diesen fast dreistündigen Film, den der Japaner Hamaguchi nach einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami ableitete. Präziser formuliert aus einer Reihe von Kurzgeschichten. Den Namen Ryûsuke Hamaguchi müssen wir uns merken, denn mit Drive My Car reiht er sich nun ein in die lange Liste der japanischen Meister-Regisseure! (Ich werde schon mal ein Fach in unserem DVD Keller vorbereiten). Im Mittelpunkt steht der Theater-Regisseur Yûsuke Kafuku (Hidetoshi Nishijima), der mit seiner Frau Oto (Reika Kirishima) am Drehbuch seines nächsten Fernseh-Projekts arbeitet. Es handelt von einem Teenager Mädchen, die ihren Klassen Kameraden stalked, in sein Haus eindringt und "Souvenirs" entwendet. Zwei Jahre nach einer persönlichen Tragödie zieht Yûsuke nach Hiroshima - der Stadt, die wie keine zweite Stadt für die Tragödie Japans steht. Dort soll er eine neue Version von Onkel Wanja inszenieren. Teil des Auftrags ist es allerdings auch, sich in einem Oldtimer mit zwei Türen chauffieren zu lassen (du siehst ihn auf dem Kino-Plakat). Ein rotes Automobil, Symbol der Freiheit, aber auch der Einsamkeit, Verkörperung von Flucht und Aufbruch. Es bezeichnet die Flucht vor der Gegenwart, bringt ihn aber auch nach Hause zu seiner Geliebten. Und im Auto läuft die Kassette und fast permanent hören wir Otos rezitierende Stimme. Wir wissen übrigens nicht, woraus sie rezitiert - oder ob es sich um einen eigenen Text handelt? Wir erleben die Intensität zweier Menschen, die einander zuhören. Und die Welt um sie herum verblasst; sie wird bedeutungslos. Davon handelt Drive My Car - und vom inneren Schmerz und der Möglichkeit, einer gemeinsamen Erlösung. Dabei ist es schwer, Yusuke, den trauernden Ehemann und Vater, zu durchschauen. Ein Mann, der wie eine Festung wirkt, die niemand durchdringen kann. Einzig seine Fahrerin Misaki (Tôko Miura) gelingt es, zu ihm vorzudringen. Misaki, die selbst vor ihrer Vergangenheit flieht... Beide bilden so etwas wie eine Gemeinschaft aus gegenseitigem Respekt. Die Kamera verharrt auf den Gesichtern beider, wenn sie sprechen. Rückblenden gibt es keine in diesem humanistischen Epos. Was liegt vor uns und was im Rückspiegel der Vergangenheit? Drive My Car ist ein Film, der uns tröstet. Mit jeder Bodenwelle auf der Strasse erfährt der zurückliegende Schmerz ein wenig Linderung. Ein bisschen Heilung. - The greatest scene is the one in which the spinning wheels of a car turn into the spinning reels of a cassette. As if the recorded voice on the cassette were the fuel of the vehicle. And in the same way it accompanies us through this almost three-hour film, which the Japanese Hamaguchi derived from a short story by Haruki Murakami. More precisely, from a series of short stories. We must remember the name Ryûsuke Hamaguchi, because with Drive My Car he now joins the long list of Japanese master directors! (I will already prepare a compartment in our DVD basement). It centers on theater director Yûsuke Kafuku (Hidetoshi Nishijima), who is working with his wife Oto (Reika Kirishima) on the script of his next television project. It's about a teenage girl who stalks her classmate, breaks into his house and steals "souvenirs." Two years after a personal tragedy, Yûsuke moves to Hiroshima - the city that stands for Japan's tragedy like no other. There he is to stage a new version of Uncle Vanya. Part of the assignment, however, is to be chauffeured in a vintage car with two doors (you can see it on the movie poster). A red automobile, symbol of freedom, but also of loneliness, embodiment of escape and departure. It denotes escape from the present, but also brings him home to his beloved. And in the car the cassette is playing and almost permanently we hear Oto's reciting voice. We don't know, by the way, what she is reciting from - or if it is her own text? We experience the intensity of two people listening to each other. And the world around them fades; it becomes meaningless. This is what Drive My Car is about - and about inner pain and the possibility of a shared redemption. Yet it's hard to see through Yusuke, the grieving husband and father. A man who seems like a fortress that no one can penetrate. Only his driver Misaki (Tôko Miura) manages to get through to him. Misaki, who herself flees from her past... Both form something like a community of mutual respect. The camera pauses on the faces of both when they speak. There are no flashbacks in this humanistic epic. What lies ahead and what lies in the rearview mirror of the past? Drive My Car is a film that comforts us. With each bump in the road, the pain that lies behind experiences a little relief. A little bit of healing.
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