Mo, 16/09/2019 - 16:47
Directed by:
Christopher Nolan
Schauspieler:
Jeremy Theobald
Alex Haw
Lucy Russell
Video:
Trailer
FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) Ich habe mir den ersten Film von Christopher Nolan angesehen, die britische No-Budget Produktion Follwing und war verblüfft: In seinem Debüt steckt der Kern aller seiner Filme! In Following bemerken wir Nolans Vorliebe für eine verschachtelte Erzählstruktur mit einem Twist am Ende - in dem schliesslich alle Stücke als Ganzes erscheinen. Natürlich in einem anderen Bedeutungszusammenhang! Manchmal mag man sich wundern, wie notwendig einzelne Passagen denn letztlich für das grosse Ganze gewesen sein mögen - in jedem Fall aber tragen sie dazu bei, dass Following einfach Spass macht! Als wir die Videothek Filmkunst (bzw. heute Filmkunstbar Fitzcarraldo) vor zehn Jahren eröffneten, hatten wir noch nicht ausgesprochen viele Titel. Dennoch kamen die Leute, um das Zeug zu leihen, dass es in anderen Videotheken nicht gab. Einer dieser "Kiez-Blockbuster" war Following. Ständig verliehen, immer im Umlauf! Zu Recht: Der Thriller ist intelligent, ästhetisch und sehr unterhaltsam! Bill (Jeremy Theobald) ist ein einsamer und verwahrloster Schriftsteller. Er folgt Menschen auf der Strasse, auf der Suche nach Material für sein (womöglich nie erscheinendes?) Buch. In Wahrheit ist Bill obsessiv auf der Suche nach dem was ihm fehlt: Einer eigenen Identität. Einer seiner Probanden, Cobb, stellt ihn zur Rede. Cobb (Alex Haw) ist Einbrecher, wobei ihn weniger die Beute interessiert als vielmehr die Privatsphäre seiner Opfer. Cobb unterrichtet nun Bill und begeht mit ihm Einbrüche. In einer Wohnung finden sie die Fotos einer schönen Blondine (Lucy Russel) - wiederum reagiert Bill leidenschaftlich und verliebt sich in die Unbekannte. Ohnen seinen Lehrmeister Cobb spioniert Bill eigenmächtig und spricht sie schliesslich in einer Bar an. Sie eröffnet ihm, dass sie erpresst werde. Bill beschliesst, ihr zu helfen... Vordergründig wird Following mehr oder weniger linear erzählt. Eine zweite Handlungsebene scheint sich im Bewusstsein des Erzählers abzuspielen, so als ob seine Geschichte übernommen würde... In dem Moment, da er die Einzelteile zusammenfügt, sehen wir, was wirklich geschah. Der grosse Twist, er entwickelt viele der Erzählstränge gar nicht weiter, noch werden sie dadurch aufgelärt. Dennoch stellts einen schönen Endpunkt dar. Nolan hat übrigens selbst die Kamera geführt und ist verantwortlich für die schmutzige, körnige Schwarzweiss Fotographie, die so viel von der Wirkung des Films ausmacht. Erinnern wir uns an die Szene in der Bar, die so dunkel ist, dass wir uns im Grunde das Meiste denken müssen. Mit Following sehen wir hier einen 28jährigen Filmemacher, bereits im Vollbesitz seiner Kräfte - ohne Budget, dafür mit Ideen! Und wovon handelt der Krimi nun? Von einem Möchtegern-Schriftsteller, der eine Lektion über die menschliche Natur bekommt? Einfach davon, jemanden Beliebiges aus der Menge zu picken und eine Geschichte um ihn herum zu konstruieren? Eine Geschichte, die ganz anders funktioniert als es scheint? Ein Film über den Prozess des Geschichtenerzählens an sich? Oder was denkst du? - FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) I watched the first film by Christopher Nolan, the British no-budget production Follwing and was amazed: His debut is the core of all his films! In Following, we notice Nolan's penchant for a nested narrative structure with a twist at the end - in which ultimately all pieces appear as a whole. In a different context of meaning, of course! Sometimes you might wonder how necessary individual passages may have been for the big picture - but in any case they contribute to the fact that Following is simply fun! When we opened the Videothek Filmkunst (or today Filmkunstbar Fitzcarraldo) ten years ago, we didn't have many titles yet. Still, people came to borrow the stuff that didn't exist in other video stores. One of these "neighbourhood blockbusters" was Following. Constantly lent, always in circulation! Rightly so: the thriller is intelligent, aesthetic and very entertaining! Bill (Jeremy Theobald) is a lonely and neglected writer. He follows people on the street, in search of material for his (possibly never appearing?) book. In truth, Bill is obsessively searching for what he lacks: his own identity. One of his subjects, Cobb, confronts him. Cobb (Alex Haw) is a burglar who is less interested in prey than in the privacy of his victims. Cobb now teaches Bill and commits burglaries with him. In an apartment they find photos of a beautiful blonde (Lucy Russel) - again Bill reacts passionately and falls in love with the unknown. His teacher Cobb spies on Bill on his own and finally speaks to her in a bar. She tells him that she is being blackmailed. Bill decides to help her... On the surface Following is told more or less linearly. A second level of action seems to take place in the narrator's consciousness, as if his story is taken over... The moment he puts the individual parts together, we see what really happened. The big twist, it doesn't develop many of the narrative strands any further, nor does it enlighten them. Still, it's a nice ending point. By the way, Nolan himself was in charge of the camera and is responsible for the dirty, grainy black-and-white photography that makes up so much of the film's effect. Let's remember the scene in the bar, which is so dark that we basically have to think about most of it. With Following we see a 28-year-old filmmaker, already in full possession of his powers - without a budget, but with ideas! And what is the thriller about now? From a would-be writer who gets a lesson about human nature? Just about picking anyone out of the crowd and constructing a story around them? A story that works quite differently than it seems? A film about the process of storytelling itself? Or what do you think?
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