Sa, 04/09/2021 - 19:48
Directed by:
Shôhei Imamura
Schauspieler:
Yoshiko Tanaka
Kazuo Kitamura
Etsuko Ichihara
Video:
Trailer
Black Rain vom grossen Shohei Imamura erzählt in wundervoll strukturiertem Schwarzweiss die Geschichte derer, die in Hiroshima konterminiert wurden. Jahrelang lebten sie in der Angst, an den Spätfolgen, an Krebs zu sterben. Und so geschah es auch; einer nach dem Anderen verstarb. Ihr ganzes Leben lang verbrachten sie in Angst vor dem Atompilz über Hiroshima. Black Rain ist aber kein Film mit einer Anti Atomkraft Botschaft. Es geht um die Überlebenden. Wie sie diesen schrecklichen Tag verinnerlichten. Wie sie sich selbst für fehlerhaft hielten, für verstrahlt. Das Wunder des Films; Black Rain nimmt die Atom-Katastrophe als Ausgangspunkt für eine unversöhnliche Kritik an der japanischen Gesellschaft an sich. Im Mittelpunkt steht Yasuko (Yoshiko Tanaka) am Tag des Bomben Abwurfs. Sie leidet unter keinen sichtbaren Folgen der Explosion. Doch wie jede in ihrem Dorf ist sie von den folgen des Fallouts betroffen. Die Zeit vergeht und in Yasuko wirkt die Strahlen Vergiftung wie eine tickende Zeitbombe. Der Tag der Bombe selbst wird unbarmherzig veranschaulicht. Ein ganz gewöhnlicher Tag in der isolierten Gemeinde. Bis der Himmel sich mit dem Licht von tausend Sonnen füllt. Ein Eisenbahn Waggon wird durch die Wucht der Explosion buchstäblich in Stücke gerissen. Die Überlebenden taumeln benommen zwischen den Trümmern umher. Die einst vertraute Welt ist zur Apokalypse geworden. Nun führt Shôhei Imamura den Impuls der Japaner vor, nach dem Tag des Unglücks die Rhythmen und Werte des traditionellen Lebens wieder her zu stellen. Durch die Rückkehr zu alten Gewohnheiten, können die Wunden heilen. Mehr noch; verleugnet werden. Dieser Prozess würde für Yasuko, die sich im heiratsfähigen Alter befindet, bedeuten, einen Mann zu suchen. Doch welcher Mann will eine Braut, die möglicherweise mit den Nachwirkungen des Fallouts infiziert ist? Ihr Onkel legt ein Dokument vor, das Yasuko bescheinigt, dass sie gesund ist. Doch wie viel wusste man damals überhaupt über das Fallout? Umsichtige Bräutigams jedenfalls würden kein Risiko mit einer kranken Frau eingehen. Yasuko wird älter und bleibt unverheiratet. Das stellt für ihre Familie und die Gemeinschaft einen Affront dar. Es verhöhnt die Vorstellung, dass Frauen ab einem bestimmten Alter nicht allein sein sollten. Yasuko hat zwar einen sie liebenden Verehrer, der aber nicht der richtigen Klasse angehört. Allerdings bleibt die Frage offen, ob Yasuko nicht durch ihre Verstrahlung ebenfalls so weit "entwertet" wurde, dass sie diesen Menschen heiraten könnte? Wie lang lässt sich überhaupt noch die Illusion aufrecht erhalten, dass sie durch die Explosion nicht geschädigt wurde (wie es ihre Familie glauben will)? Das Erstaunliche an der Katastrophe: Die Opfer der Katastrophe benahmen sich so, als ob sie diese "Krankheit" verdient hätten. Einige scheinen sich fast für ihr Unglück entschuldigen zu wollen. Genau das macht Imamura so wütend und genau das ist der Anstoss des Films! Black Rain ist ein ausserordentlich japanischer Film, der sich mit so etwas wie einer kollektiven nationalen Persönlichkeit auseinander setzt. Ein Film, der Einsichten enthält, die viele Japaner vermutlich nicht wahrhaben wollen und die uns fremd erscheinen. Ich denke, deshalb hat Imamura seinen Film in Schwarzweiss gedreht. Er wollte eben nicht nur die unmittelbaren blutigen Folgen zeigen. Schliesslich geht es um Menschen, die die atomare Katastrophe leugnen, um ihr Leben so weiter zu führen wie zuvor. Black Rain aber macht deutlich: Man kann es einfach nicht leugnen! - Black Rain by the great Shohei Imamura tells the story of those who were terminated in Hiroshima in wonderfully textured black and white. For years, they lived in fear of dying of the late effects, of cancer. And so it happened; one by one they died. They spent their whole lives in fear of the mushroom cloud over Hiroshima. But Black Rain is not a film with an anti-nuclear message. It is about the survivors. How they internalised that terrible day. How they saw themselves as flawed, as contaminated. The wonder of the film; Black Rain takes the nuclear disaster as a starting point for an unforgiving critique of Japanese society itself. The focus is on Yasuko (Yoshiko Tanaka) on the day of the bombing. She suffers no visible consequences of the explosion. But like everyone in her village, she is affected by the fallout. Time passes and Yasuko is affected by the radiation poisoning like a ticking time bomb. The day of the bomb itself is mercilessly illustrated. An ordinary day in the isolated community. Until the sky fills with the light of a thousand suns. A railway carriage is literally torn to pieces by the force of the explosion. The survivors stagger dazedly among the rubble. The once familiar world has become an apocalypse. Now Shôhei Imamura demonstrates the impulse of the Japanese to restore the rhythms and values of traditional life after the day of disaster. By returning to old habits, the wounds can heal. Even more; be denied. This process would mean for Yasuko, who is of marriageable age, to look for a husband. But what man wants a bride who may be infected with the after-effects of the fallout? Her uncle produces a document certifying that Yasuko is healthy. But how much did anyone even know about the fallout back then? Prudent grooms, at any rate, would not take any chances with a sick woman. Yasuko grows older and remains unmarried. This is an affront to her family and the community. It makes a mockery of the idea that women of a certain age should not be alone. Yasuko does have a suitor who loves her, but he is not of the right class. However, the question remains open whether Yasuko has not also been "devalued" by her radiation to such an extent that she could marry this person? How long can the illusion be maintained that she was not damaged by the explosion (as her family wants to believe)? The amazing thing about the disaster: The victims of the disaster behaved as if they deserved this "disease". Some almost seem to want to apologise for their misfortune. This is what makes Imamura so angry and this is exactly the impetus of the film! Black Rain is an extraordinarily Japanese film that deals with something like a collective national personality. It's a film that contains insights that many Japanese probably don't want to acknowledge and that seem foreign to us. I think that's why Imamura shot his film in black and white. He didn't just want to show the immediate bloody consequences. After all, it is about people who deny the nuclear catastrophe in order to go on living their lives as before. But Black Rain makes it clear: you simply cannot deny it!
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Kommentare
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Sa, 04/09/2021 - 22:38
ein traum von einem film,…
ein traum von einem film, wenn auch albtraum!
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