Do, 13/06/2019 - 20:24
Directed by:
Ingmar Bergman
Schauspieler:
Max von Sydow
Liv Ullmann
Ingrid Thulin
Video:
Trailer
Vargtimmen, ein sehr persönlicher Film von Ingmar Bergman, der noch heute sein eigenes Publikum finden muss. Ich fürchte, der ganz normale Kinogänger wird das Werk 2016 noch genauso ablehnen wie 1968. Vargtimmen ist schwierig und wenig erfolgreich. Bergman mutet uns einen kreativen Akt zu, unsere eigene Imagination zu gebrauchen. Seinem Film - wir misstrauen ihm. Als ich ihn letztens im Filmclub zeigte, waren nur wenige dazu bereit. Die meisten flüsterten miteinander, kamen nicht hinein in das Werk. Bergman bedient sich gotischer Legenden. Es ist die Geschichte eines Küntlers (Max von Sydow), der abgeschieden von der Welt auf einer Insel mit seiner Frau (Liv Ullmann) lebt. Auf der anderen Seite der Insel befindet sich das Schloss des Barons und seines Kreises perverser Freunde. Den Künstler plagen nachts paranoide Albträume und Schlaflosigkeit. Vargtimmen spielt vor allem während der Dämmerung, der Stunde des Wolfs. Die dunkelste Zeit unserer Seele, wenn die meisten Menschen sterben und unsere schrecklichsten Träume wahr werden. Dämonen und Geister erwachsen während dieser Stunde ungeheure Kräfte. Offensichtlich wird der Künstler langsam verrückt. Nacht für Nacht bleibt er wach, erzählt von seinen Träumen (oder sind es Erinnerungen?). Die Realität, für ihn nur ein Drahtseilakt. Wo beginnt sie und wo hört sie auf? Schleichend werden seine Träume wahr... Es gibt diese Szene, in welcher der Künster mit einem Jungen (ist es sein Sohn?) angelt. Es scheint, als würde das Kind ihn ins Wasser stossen. Als habe das Kind eine verzerrte Fratze. Der Künstler rastet aus, tötet den Jungen. Wirklich? Bergman gibt uns die Antwort nicht. Schliesslich fürchtet sich die Frau vor ihrem Gatten. Die Schlossbewohner drängen sich in das Leben des Paars, versuchen sie, auseinander zu bringen. Das Böse verdichtet sich während eines Dinners des Barons. Irgendetwas fiel vor im Leben des Künstlers. Irgendein dunkles Geheimnis in der Vergangenheit. Die Schlossbewohner scheinen das alle zu wissen und bereiten einen grausamen Scherz auf seine Kosten zu - den Bergman in surrealistischen Bildern vorführt. Die Grenzen der Logik werden zurückgelassen. Bergman dringt vor in die Tiefen des Bewusstseins. Vargtimmen könnte sich zu einem grossen Melodram entfalten. Doch ich will nicht vorgreifen. Am besten, du versuchst den Film im Sinne Bergmans zu sehen. - Vargtimmen, a very personal film by Ingmar Bergman, who still has to find his own audience today. I'm afraid that the normal moviegoer will reject the work in 2016 just as he did in 1968. Vargtimmen is difficult and not very successful. Bergman is giving us a creative act to use our own imagination. His film - we distrust him. When I last showed him at the film club, only a few were willing to do so. Most of them whispered to each other, didn't get into the work. Bergman makes use of Gothic legends. It is the story of an artist (Max von Sydow) who lives isolated from the world on an island with his wife (Liv Ullmann). On the other side of the island is the castle of the Baron and his circle of perverse friends. The artist is plagued by paranoid nightmares and insomnia at night. Vargtimmen plays mainly at dusk, the hour of the wolf. The darkest time of our soul when most people die and our most terrible dreams come true. Demons and spirits grow enormous powers during this hour. Obviously the artist is slowly going mad. Night after night he stays awake, telling of his dreams (or are they memories?). Reality, for him only a tightrope act. Where does it begin and where does it end? His dreams come true creepingly... There is this scene in which the artist fishes with a boy (is it his son?). It seems as if the child pushes him into the water. As if the child has a distorted face. The artist freaks out, kills the boy. Really? Bergman doesn't give us the answer. Finally the woman is afraid of her husband. The inhabitants of the castle crowd into the couple's lives, try to break them apart. Evil condenses during one of the baron's dinners. Something happened in the life of the artist. Some dark secret in the past. The inhabitants of the castle seem to know this and prepare a cruel joke at his expense - which Bergman presents in surrealistic pictures. The limits of logic are left behind. Bergman penetrates into the depths of consciousness. Vargtimmen could unfold into a great melodrama. But I don't want to anticipate. The best thing is to try to see the film in Bergman's sense.
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Do, 20/06/2019 - 10:59
Wer Bergman mag, wird sich…
Wer Bergman mag, wird sich wundern. Sieht aus wie Lynch
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