Di, 09/03/2021 - 16:43
Directed by:
Gustave de Kervern
Benoît Delépine
Schauspieler:
Yolande Moreau
Bouli Lanners
Benoît Poelvoorde
Mathieu Kassovitz
Albert Dupontel
Video:
Trailer
FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) Ein Berg von einer Frau: Endlich; mit einem Tag Verspätung, habe ich den idealen Film für den internationalen Frauentag gefunden. Denn eine Frau wie Louise-Michel lässt sich nicht feiern. Sie kämpft. Die Haare hängen fettig um den Kopf und wir tragen Sorge, dass sich die Besitzerin, Louise-Michel, davon nicht selbst gestört fühlt. Louise trägt einen Trenchoat, in dem ihr vorgebeugter Gang mit rudernden Armen besonders unheileinflössend zur Geltung kommt. Ihre Miene ist versteinert, in seltenen Augenblicken überrascht sie uns aber mit ihrem Blick: Louise hat die unschuldigen Augen eines Kindes. Sie kann nicht lesen und schreiben. Abends schaut rupft sie sich eine Taube als Braten. Yolande Moreau spielt Louise; es ist ihre Kunst, dass man dieser Figur Sympathie schenkt. Denn Louise ist eben auch schüchtern und verunsichert. Vor allem aber arm. Sie arbeitet in einer schäbigen Fabrik, in der immer der Boss gewinnt. Das zeigt sich bereits beim Kinderspiel "Stein Schere Papier". Deshalb ist er auch der Boss. Die Maschinen der Fabrik aber wurden längst nach China verkauft. Eines morgens betreten Louise und ihre Kolleginnen die leere Halle. Gemeinsam überlegen sie, was sie mit ihrer lächerlich geringen Ablösung zusammen machen können. Einen Akt-Klendar produzieren? Einen Imbiss eröffnen? Louise, die ansonsten kaum spricht, meldet sich mit dem vernünftigsten Vorschlag: Einen Auftragskiller anheuern, um den Chef umzubringen. Die Damen nicken nach einiger Überlegung und stimmen zu. Louise macht sich auf die Suche, als einem Mann mit merkwürdiger Mädchenfrisur eine selbstgebaute Waffe aus dem Mantel fällt: Michel (Bouli Lanners) ist Unternehmer einer Sicherheitsfirma. Seine Mobilnummer gilt nicht mehr, seine Emailadresse ist veraltet und er findet nicht gleich den Container, in dem er lebt und so etwas wie ein Büro unterhält. Michel aber erklärt Louise, er sei ein Profi. Zur Erfüllung seines Auftrags, schleicht er ins Krankenhaus, wo seine Cousine, an Leukämie erkrankt, ihre letzten Tage verbringt. Er stützt sie, so dass die Totkranke stolpernd vor dem Chef erscheint und abdrückt... Gustave de Kervern und Benoît Delépine haben sich einem tagespolitisch aktuellen Thema zugewandt: Der internationalen Finanzwirtschaft. Wer ist überhaupt der "echte" Chef eines modernen Unternehmens? Wer ist verantwortlich? Die Rache Geschichte der Louise-Michel wird verpackt in Szenen, die auch aus dem Surrealismus der Zwanziger stammen könnten - aber viel anarchistischer sind. Damals warf man den Surrealisten vor, sie griffen das Bürgertum an, ohne aber politische Kante zu bekennen. Genau das machen die Belgier De Kervern und Delépine! Die Schrecken der Gesellschaft, menschliche Demontage, Einsamkeit und Tod - Yolande Moreau als Louise drückt all das aus mit ihren traurigen Augen (wann gab es zuletzt im Kino eine Figur, die mich so bewegt hat?). Die Geschichte der Louise beginnt mit sozialer Ungerechtigkeit. Sie endet aber auf der Suche nach dem Glück - und das findet Louise in der Anarchie. "Energie, aus Verzweiflung geboren, wird niemals besiegt", schrieb Louise Michel, die grosse Anarchistin des 19. Jahrhunderts und ihr ist der Film gewidmet. Anarchist, das ist auch Michel, der sich nach seiner erledigten Arbeit als Steptänzer beweisen darf. Ein Unsinn mit sehr viel Sinn. -
Finally; with a day's delay, I have found the ideal film for International Women's Day. Because a woman like Louise-Michel can't be celebrated. She fights. A mountain of a woman: The hair hangs greasily around the head and we take care that the owner, Louise-Michel, does not feel disturbed by it herself. Louise wears a trench coat, in which her bent-over gait with ruddering arms is particularly unholy. Her expression is petrified, but at rare moments she surprises us with her gaze: Louise has the innocent eyes of a child. She cannot read or write. In the evening, she watches a pigeon pluck itself as a roast. Yolande Moreau plays Louise; it is her art to make us sympathize with this character. For Louise is also shy and insecure. But above all, she is poor. She works in a shabby factory where the boss always wins. This is already evident in the children's game of "Rock, Scissors, Paper". That's why he's the boss. But the factory's machines have long since been sold to China. One morning, Louise and her colleagues enter the empty hall. Together they think about what they can do together with their ridiculously small relief. Produce a nude calendar? Open a snack bar? Louise, who otherwise barely speaks, comes forward with the most sensible suggestion: hire a hit man to kill the boss. After some deliberation, the ladies nod and agree. Louise sets out to find him when a man with a strange girl's haircut drops a homemade gun from his coat: Michel (Bouli Lanners) is a contractor for a security company. His mobile number is no longer valid, his email address is out of date, and he can't immediately find the container where he lives and maintains something like an office. Michel, however, explains to Louise that he is a professional. To fulfill his mission, he sneaks into the hospital where his cousin, suffering from leukemia, is spending her last days. He supports her, so that the terminally ill appears stumbling before the boss and pulls the trigger.... Gustave de Kervern and Benoît Delépine have turned their attention to a topic that is topical on a daily basis: International finance. Who is the "real" boss of a modern company anyway? Who is in charge? The revenge story of Louise-Michel is wrapped in scenes that could also come from the surrealism of the twenties - but are much more anarchistic. At that time, the surrealists were accused of attacking the bourgeoisie, but without professing political edge. This is exactly what the Belgians De Kervern and Delépine do! The horrors of society, human dismantling, loneliness and death - Yolande Moreau as Louise expresses all this with her sad eyes (when was the last time there was a character in cinema that moved me so?). The story of Louise begins with social injustice. But it ends in the search for happiness - and Louise finds it in anarchy. "Energy, born of despair, is never defeated," wrote Louise Michel, the great anarchist of the 19th century, and the film is dedicated to her. Anarchist, that is also Michel, who after his work is done, is allowed to prove himself as a tap dancer. A nonsense with a lot of sense.
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Kommentare
Eure letzten Kommentare
Mi, 10/03/2021 - 16:17
besser geht anarcho kino…
besser geht anarcho kino nicht! ein film ueber globalisierung, finanzindustrie und ueber die rechte entrechteter frauen wie louise! daumen hoch!
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Mi, 10/03/2021 - 16:21
Die Schauspielerin Yolande…
Die Schauspielerin Yolande Moreau kenne ich als Seraphine und das hat mich sehr berührt.
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