Mi, 15/09/2021 - 17:40
Directed by:
Walter Salles
Schauspieler:
Mía Maestro
Gael García Bernal
Rodrigo De La Serna
Mercedes Morán
Lucas Oro
Video:
Trailer
Wäre Ernesto Guevara de la Serna später nicht der Popstar "Che" geworden, der unzählige T-Shirts und ich fürchte auch Kaffeetassen etc ziert, niemand würde sich für diesen Trip von Argentinien nach Peru interessieren. Es ist einer der unzähligen Filme über junge Männer, die irgendwann aufwachen und dann "Che", Dalai_Lama oder sonstwer sind. Für diejenigen, die sich nicht allzu sehr mit Che Guevara befassten, ist er ein Volksheld. Wer genauer in seiner "Philosophie" liest, bemerkt, dass er auch repressiv und autoritär war. Genau wie sein Mitkämpfer Fidel würde ich ihn eher dem rechten Spektrum zuordnen und nicht den "Kommunisten". Che behauptet, er würde sein Volk lieben. Deren Freiheit, eine eigene Meinung auszusprechen oder aufzuschreiben aber war damit nie gemeint! Am Ende wurde aus Kuba mehr oder weniger das, was sich jemand wie der "Che" wohl erträumte... In Walter Salles Film planen Ernesto und sein Freund Alberto aber erst einen Road Trip. Keiner von beiden sass je auf einem Motorrad, geschweige denn hatte Argentinien je verlassen. Erster Halt: Ernestos Freundin Chichina (Mia Maestro), deren reicher Vater nicht einverstanden ist mit dem Gast. Chichina mag ihn zwar lieben - wie lange, das weiss sie aber selbst nicht. Ob sie für immer auf ihn warten würde? Der schüchterne Ernesto bleibt eine Antwort schuldig. Walter Salles macht aus dem Trip einen herrlichen Bilderfilm. Berge, Seen, Wälder und Wüsten werden durchquert und die beiden Reisenden sind immer abhängig von Fremden. Beide im Grunde pleite. Auf ihrer Reise gewinnen sie gute Freunde wie den Doktor aus Lima oder den Bauern und seine Frau, denen sie auf der Strasse begegnen. Der Bauer, ein Vertriebener von seinem eigenen Land durch die Kapitalisten. Immer wieder blickt Ernesto auf das Leid der Armen und am Ende gesteht er seinem Freund, dass sich etwas in ihm verändert habe. Im Abspann erfahren wir, wie er sich der kubanischen Revolution anschloss, später in Bolivien und dem Kongo kämpfte und verstarb. Nun durfte sich sein Legenden-Status entwickeln, hofiert von der Linken. Salles besetzt den fast unmenschlich netten Ernestu mit dem Frauen-Liebling Gael Garcia Bernal und spendiert so ein weiteres Puzzle-Teil, das dem Mythos dient. Sein Film lebt von der politischen Korrektheit, dass es sich schlichtwegs nicht gehört, gegen den "Che" zu sein. Das Politische wird im Film allerdings stark abgeschwächt und manchmal wirkt Salles Werk sogar etwas müde. Wir verstehen, dass Ernesto und Alberto Freunde sind, darüber hinaus werden beide aber nicht entwickelt und wir erfahren auch nichts über sie. Ganz anders als in guten Road Movies! Dafür, dass sie später zu radikalen Intellektuellen reifen sollten, sind ihre Dialoge recht begrenzt. Alles, was sie sagen, dient dem Plot. Tiefere Einsichten gibts nicht. Ernesto ist eben noch nicht der "Che", sondern ein Student. Womöglich verändert ihn die Reise, doch das erleben wir nicht. Immerhin lässt Salles die armen Bauern und Arbeiter für die Kamera posieren, wie Standbilder in Schwarzweiss. Wir verstehen, dass wir hier die Erinnerungen des "Che" sehen. Vorstellbar, dass Salles uns weissmachen will, der "Che" hätte diesen Menschen später geholfen. Ich fürchte, dass Gegenteil war der Fall: Er fügte ihnen nur mehr Leid zu. (Du findest den ganzen Film auf youtube mit englischen Untertiteln) - FREE ON YOUTUBE If Ernesto Guevara de la Serna hadn't later become the pop star "Che", who adorns countless T-shirts and I'm afraid even coffee cups etc, nobody would be interested in this trip from Argentina to Peru. It's one of the countless movies about young men who wake up sometime and then are "Che", Dalai_Lama or anyone else. For those who weren't too interested in Che Guevara, he is a folk hero. If you read his "Philosophy" in more detail, you will notice that he was also repressive and authoritarian. Just like his fellow fighter Fidel, I would assign him to the right spectrum and not to the "communists". Che claims he loves his people. Their freedom to express or write down their own opinions was never meant! In the end, Cuba became more or less what someone like "Che" dreamed it would be... In Walter Salle's film Ernesto and his friend Alberto are planning a road trip. Neither of them ever sat on a motorcycle, let alone ever left Argentina. First stop: Ernestos girlfriend Chichina (Mia Maestro), whose rich father doesn't agree with the guest. Chichina may love him - but she doesn't know for how long. Would she wait for him forever? The shy Ernesto still owes an answer. Walter Salles turns the trip into a wonderful picture film. Mountains, lakes, forests and deserts are crossed and the two travellers are always dependent on strangers. Both are basically broke. On their journey they make good friends like the doctor from Lima or the farmer and his wife, whom they meet on the road. The farmer, an expellee from his own land by the capitalists. Again and again Ernesto looks at the suffering of the poor and in the end he confesses to his friend that something has changed in him. In the credits we learn how he joined the Cuban Revolution, later fought and died in Bolivia and the Congo. Now his legendary status was allowed to develop, courted by the left. Salles occupies the almost inhumanly nice Ernestu with Gael Garcia Bernal, the woman's favourite, and thus donates another piece of the puzzle that serves the myth. His film lives on the political correctness that it is simply not appropriate to be against the "Che". However, the political is weakened in the movie and sometimes Salle's work even seems a bit tired. We understand that Ernesto and Alberto are friends, but beyond that both are not developed and we also don't get to know anything about them. Quite different from good road movies! Their dialogues are quite limited for the fact that they should later mature into radical intellectuals. Everything they say serves the plot. There is no deeper insight. Ernesto isn't the "Che" yet, but a student. Maybe the journey changes him, but we don't experience that. At least Salles lets the poor farmers and workers pose for the camera, like stills in black and white. We understand that here we see the memories of the "Che". Imagine Salles trying to tell us that the "Che" would have helped these people later. I'm afraid the opposite was the case: he just inflicted more suffering on them.
Werde Teil der Community
Schreibe Kommentare, vote für Deine Favoriten oder sende uns Deinen Film-Vorschlag.