So, 25/10/2020 - 13:31
Directed by:
Zhang Yimou
Schauspieler:
Gong li
ma Jingwu
He Caifei
Cao Cuifeng
Jin Shuyuan
Kong Lin
Video:
Trailer
FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) In Zhang Yimous Raise The Red Lantern geht es um sexuelle Sklaverei. Die Hauptfigur betritt ein in sich geschlossenes System, aus dem es kein Entrinnen gibt. Es ist eine 19jährige Schülerin, die nach dem Tod ihres Vaters als vierte "Geliebte" eines reichen Herrn arbeiten muss, da die Mutter sich weigert, sie zu unterstützen. Sie wird in sein Haus geliefert, das sie nicht verlassen darf. Dort herrschen überlieferte Regeln. Wie realistisch das ist? Schwer zu sagen! Zhang Yimou hat seinen Film im China der 20er angesiedelt. Konkubinen waren damals keine Seltenheit, wohl aber dürften die Bedingungen in diesem Haus einzigartig sein. Die Hauptrolle spielt wie in allen frühen Yimou Filmen Gong Li. Sie ist wunderschön und auch davon handelt der Film! Alle vier Konkubinen leben in einem eigenen Haus, das fünfte und grösste wird vom Meister bewohnt. Zusammen stellen sie einen Komplex dar, dessen Mittelpunkt ein Hof ist. Innen sind die Häuser der Geliebten rot ausgeleuchtet, Rot, die Farbe der Leidenschaft. Viele Szenen finden auf den Dächern statt, die wiederum wie ein Labyrinth an Treppen und Aufgängen wirken. Nur scheinbar übersichtlich ist der Komplex! Gong Lis Figur heisst Songlian und des öfteren gerät sie in Konflikt mit der Dienerin des Meisters namens Yan'er (Kong Lin). Yan'er ihrerseits hat starke Ambitionen, einmal selbst "Geliebte" zu werden. Die erste "Geliebte" ist schon älter und dürfte wohl bald ausgetauscht werden. Die Zweite scheint liebenswürdig zu sein mit einem Gesicht, das dem von Buddha gar nicht unähnlich ist. Die Dritte, eine Opernsängerin, ist jung, schön und eifersüchig. Alles wird durch überlieferte Regeln organisiert, die sich nie ändern werden. Natürlich folgen die Diener diesen Regeln viel gehorsamer als der Meister selbst. Die Hausbedienstete etwa folgt den "Gesetzen" mit solcher Absolution, dass sie selbst dann noch präsent scheint, da sie abwesend ist. Den Meister selbst sehen wir nie, zumindest nicht frontal. Sein patriarchische Herrschaft ist derart vollkommen, dass er keinen eigenen "Charakter" braucht. Der Meister ist kein Individuum, sein Gesicht kennen wir nicht. Er operiert über seine Dienerin, welche ihm seine totale Dominanz sichert. Bevor Songlian eintrifft, leben die drei Geliebten nicht in einer Balance miteinander. Songlian wird zu ihrem Ventil, für alles, was unausgeglichen ist. Sie lernt, dass der Meister nachts eine rote Laterne hinaushängt, welche seine Favoritin für die Nacht bestimmt. Die glückliche Gewinnerin bekommt eine Fussmassage und darf das Menü des folgenden Tages festlegen. Dieser Wettkampf führt zu Intrigen und Songlian darf sich nie sicher sein, dass diejenigen, die sich Freunde nennen, es auch sind. Es ist schon merkwürdig, wie sehr sich diese Frauen für den Meister und die Familie opfern und sich untereinander als Feinde begreifen! Es mag eine feministische Botschaft in Yimous Drama angelegt sein, doch die wird nie explizit. Genauso wichtig sind die prächtigen Farben und die Schönheit der Frauen (vor allem Gong Lis!). Natürlich wurden alle diese Frauen vergewaltigt, nie aber sehen wir Sex auf der Leinwand. Yimous Film begreift das Wesen dieser Vergewaltigungen als gesellschaftlichen Mehrwert. Er zeigt die Bedingungen dessen, nicht den Sex. Womöglich besucht der Meister seine "Geliebten" nicht einmal zum Vergnügen, sondern, um sie an ihre Pflichten zu erinnern. Vor allem weist er ihnen ihre Plätze zu. Raise The Red Lantern ist aufgeteilt in einen Prolog und fünf Kapitel. Am Ende erscheint Songlian in einer Nahaufnahme, denn das ist ihre Geschichte. Es ist ihr Kampf gegen dieses System - ein System, gesteuert durch geldliche Zwänge. Zhang Yimou gehört zur fünften Generation chinesischer Regisseure nach der Kultur-Revolution. Eine Generation, die viel offener arbeitete als es zu Maos Zeiten möglich gewesen wäre, die aber noch den Frust lebte bis zur Öffnung Chinas. Raise The Red Lantern ist von so betörender Schönheit und Klarheit, von so kompromissloser Direktheit, dass man meinen könnte, die chinesische Filmindustrie hätte immerhin Meisterwerke wie dieses ermöglicht, ohne nun aber damit umgehen zu können. - FREE ON YOUTUBE Zhang Yimous Raise The Red Lantern is about sexual slavery. The main character enters a self-contained system from which there is no escape. It is a 19-year-old student who, after the death of her father, has to work as the fourth "lover" of a rich gentleman, as the mother refuses to support her. She is delivered to his house, which she is not allowed to leave. There are traditional rules. How realistic is that? Hard to say! Zhang Yimou settled his film in China of the 20s. Concubines were no rarity at that time, but the conditions in this house are probably unique. As in all early Yimou movies, the leading role is played by Gong Li. It's beautiful and that's also what the film is about! All four concubines live in their own house, the fifth and biggest one is inhabited by the master. Together they form a complex, the centre of which is a courtyard. Inside the houses of the lovers are illuminated red, red, the colour of passion. Many scenes take place on the roofs, which in turn look like a labyrinth of stairs and staircases. The complex is only apparently clear! Gong Lis figure is called Songlian and often she comes into conflict with the servant of the master named Yan'er (Kong Lin). Yan'er for her part has strong ambitions to become a "lover" herself. The first "lover" is already older and will probably be replaced soon. The second one seems to be kind with a face that isn't at all unlike that of Buddha. The third, an opera singer, is young, beautiful and jealous. Everything is organized by traditional rules that will never change. Of course the servants follow these rules much more obediently than the master himself. The servant, for example, follows the "laws" with such absolution that even then she still seems to be present because she is absent. We never see the Master himself, at least not frontally. His patriarchal rule is so perfect that he does not need his own "character". The Master is not an individual, we do not know his face. He operates through his servant, who assures him of his total dominance. Before Songlian arrives, the three lovers do not live in balance with each other. Songlian becomes their valve for everything that is unbalanced. She learns that the master hangs out a red lantern at night, which determines his favorite for the night. The lucky winner gets a foot massage and can choose the menu for the following day. This competition leads to intrigue and Songlian can never be sure that those who call themselves friends are. It's strange how much these women sacrifice themselves for the master and the family and see each other as enemies! There may be a feminist message in Yimou's drama, but it never becomes explicit. Equally important are the gorgeous colours and beauty of the women (especially Gong Lis!). Of course all these women were raped, but we never see sex on canvas. Yimou's film understands the nature of these rapes as social added value. He shows the conditions of it, not the sex. Maybe the master doesn't even visit his "lovers" for pleasure, but to remind them of their duties. Above all, he assigns them their places. Raise The Red Lantern is divided into a prologue and five chapters. At the end Songlian appears in a close-up, because this is their story. It is their fight against this system - a system controlled by monetary constraints. Zhang Yimou belongs to the fifth generation of Chinese directors after the Cultural Revolution. A generation which worked much more openly than it would have been possible in Mao's time, but which still lived the frustration until the opening of China. Raise The Red Lantern is of such bewitching beauty and clarity, of such uncompromising directness, that one might think that the Chinese film industry would have made masterpieces like this possible, without being able to deal with them now.
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Sa, 21/11/2020 - 18:55
das ist so ein simpler film…
das ist so ein simpler film und ein so grßer film. fast könnte man eine versuchsanordnung zeichnen wie der film funktioniert.
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