Mi, 29/09/2021 - 21:05
Directed by:
Sherry Hormann
Schauspieler:
Almila Bagriacik
Merve Aksoy
Aram Arami
Video:
Trailer
FREE ON YOUTUBE Du findest den ganzen Film frei auf youtube Dieses Mal reichts. Als ich "Nur eine Frau" ansah, fühlte ich mich anschliessend beunruhigt. Nicht wegen des Schmerzes, der der jungen Türkin Aynur zugefügt wurde. Vielmehr wegen der Leere der Bilder hinter der dargestellten Gewalt. Mir wurde bewusst, dass mich die deutsche Sicht auf eine türkische Tragödie nicht interessiert. "Nur eine Frau" wirkt auf mich wie die Aneinanderreihung leerer Momente. Ich könnte genauso gut den "Spiegel" lesen. Zur Handlung: Auf dem Gehweg vor einem Kreuzberger Mietshaus liegt eine Leiche. "Das bin ich"; sagt die Stimme aus dem Off. "Mein Bruder hat mich erschossen". Es ist die Stimme von Harun Aynur Sürücü, die ihre eigene Geschichte erzählt. Wie eine Elegie und so klingt der Film von Sherry Hormann. Der Fall Sürücü, wer sich noch erinnert, zog ein Medien-Spektakel nach sich. Türkischer Ehrenmord. Dann kam das Buch "Ehrenmord" von Matthias Deiss. Wir bemerken; nicht ohne Risiko, einen solchen Fall zu verfilmen. Besonders heikel: Ein deutscher Autor und eine deutsche Regisseurin verleihen Sürücü ihre eigene Stimme. Die Handlung wird chronologisch aufgebaut. Sie setzt 1998 ein. Wir kennen die Geschichte. Die 15jährige Aynur, die natürlich ein KOPFTUCH trägt, muss auf den Wunsch der Eltern vom Gymnasium abgehen. Sie wird in der Türkei ZWANGSVERHEIRATET. Hochschwanger flüchtet sie vor dem brutalen Ehemann zurück nach Kreuzberg. Zurück zur Familie, die in einer 3 Zimmer Wohnung zusammen gedrängt lebt. Aynur muss mit dem Baby in die Abstellkammer. Dort erfährt sie natürlich auch MISSBRAUCH vom Bruder. Wir bemerken, sämtliche Themen, die wir von einem Migrations-Drama erwarten, sind gesetzt. Doch woher haben Matthias Deiss und Sherry Hormann ihr Wissen über das Innenleben einer türkischen Familie? Sicher, dass es nicht aus diversen Zeitungsartikeln zusammen getragen wurde? Nun, Nur eine Frau ist als Familien-Psychogram zu sehen. Mit einer starken Hauptdarstellerin: Almila Bagriacik. Ihr ist es zu verdanken, dass Aynur nicht nur Opfer, sondern auch starke Frau sein darf (wie immer in solchen Migrations-Dramen). Was bleibt? Ein reichlich wirrer Film; ein hohles Spektakel, das vorgibt, etwas zum Thema beitragen zu können. Kann es aber nicht. - That's enough this time. When I looked at "Only one woman", I felt worried afterwards. Not because of the pain inflicted on the young Turk Aynur. Rather because of the emptiness of the images behind the depicted violence. I realized that I was not interested in the German view of a Turkish tragedy. "Only one woman" seems to me like a series of empty moments. I might as well read the "Spiegel". The plot: On the sidewalk in front of a Kreuzberg apartment building lies a corpse. "That's me"; says the voice from the off. "My brother shot me". It is the voice of Harun Aynur Sürücü telling her own story. Like an elegy and that's the sound of Sherry Hormann's film. The case of Sürücü, who still remembers it, brought about a media spectacle. Turkish honor killing. Then came the book "Ehrenmord" by Matthias Deiss. We notice; not without risk to film such a case. Especially tricky: A German author and a German director give Sürücü their own voice. The plot is structured chronologically. It begins in 1998. We know the story. The 15-year-old Aynur, who of course wears a KOPFTUCH, has to leave high school at the request of her parents. She is WITHDRAWED in Turkey. High pregnant, she flees from her brutal husband back to Kreuzberg. Back to the family, who lives in a 3 room apartment crowded together. Aynur has to take the baby to the storeroom. There, of course, she also learns MISSBRAUCH from her brother. We notice that all the themes we expect from a migration drama are set. But where did Matthias Deiss and Sherry Hormann get their knowledge about the inner life of a Turkish family from? Sure it wasn't compiled from various newspaper articles? Well, only one woman can be seen as a family psychogram. With a strong leading actress: Almila Bagriacik. It is thanks to her that Aynur is not only a victim, but also a strong woman (as always in such migration dramas). What remains? An abundantly confused film; a hollow spectacle that pretends to be able to contribute something to the theme. But it can't.
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