Fr, 18/09/2020 - 16:10
Directed by:
Andrei Tarkovsky
Andrej Tarkowski
Schauspieler:
Alexander Kaidanowski
Alissa Freindlich
Nikolai Grinko
Video:
Trailer
FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) Als ich ein paar Fotos der heutigen atomaren Umgebung von Fukushima betrachtete, musste ich unwillkürlich an Tarkovskys Vision einer verlassenen Welt in Stalker denken. Natürlich kann man die Grösse eines Films nicht an seiner Relevanz gegenüber der echten Welt missen. Trotzdem stellt Stalker so etwas wie eine schwermütige Warnung dar. Stalker ist Tarkovskys kryptischster Film und dadurch auch das Werk, was uns immer am meisten beschäftigen wird. Hat man Stalker damals nicht auch als Mahnmal für Tschernobyl gesehen? Die Idee einer unheimlichen, entvölkerten "Zone" - die Prophezeiung einer "Zone der Entfremdung". Nur sieben Jahre später sollte sie durch eine furchtbare Feuerbrunst im eigenen Land Wirklichkeit werden. Gestern habe ich mir Stalker wieder angesehen. Die Zone mit ihrer ungezähmt wuchernden Fauna, mit diesem totemistischen schwarzem Hund - genau das geschah mit der Landschaft um Tschernobyl. Menschenverlassene Strassen, die von der Natur zurückerobert wurden. Es ist der stillste Platz der Welt. Die wuchernde Natur wiederum wird gespiegelt in der gewaltigen Station, von der die drei Protagonisten ihre unsichere Mission beginnen. Jeder Schritt bedeutet für sie eine vollkommen unbekannte Gefahr. Wer Stalker ansieht und an Fukushima denkt, sei darauf verwiesen, dass Tarkovsky selbst eine obsessive Liebe für die japanischen Meister der 50er Jahre hegte. Einflüsse finden sich auch in Stalker. Ein Filmemacher, der sich mit der japanischen Haiku Dichtung auskannte und ähnliche rätselhafte Wendungen auch in Stalker einbaute. Die Geschichte von Stalker selbst ist klaustrophobisch. Wir können nachlesen, wie eine erste Fassung im Labor vernichtet wurde und Tarkovsky die Original Spielorte nach einem Erdbeben aufgeben musste. In der Zone werden die tiefsten und dunkelsten Bedürfnisse wahr. Selbst dann, wenn Tarkovskys Protagonisten dem Stalker, dem Führer folgen, lauern unzählige Fallen von empfindsamer Intelligenz präpariert. Es ist diese Intelligenz, welche die Zone kontrolliert. Durchquert werden kann sie nur auf einem vorgegebenen Pfad und auch nur mittels der eigenen Vorahnung. Der Schädel des Stalkers ist rasiert, sein Gesicht drückt Ruhelosigkeit aus. Er ist abhängig von der Energie der Zone, aber auch willens, seinen Gefolgsleuten zu helfen. Die Motive seiner Gefolgschaft sind weniger altruistisch. Ganz schnell werden aus philosophischen Argumenten ganz persönliche Gründe für ihre Reise. Stalker dürfen wir uns nicht als Erzählkino vorstellen. Stalker gleicht einem hypnotischen Sog. Die Welt ausserhalb der Zone ist trostlos, ja verdammt. Innerhalb der Zone aber wirkt alles üppig und farbenfroh. Ein Ort der Wunder und der Schönheit. Stalker funktioniert als Parabel. Wer sich aber fragt, für was die Parabel überhaupt stehen soll, landet doch wieder in Fukushima. Oder nicht? Vertrauen? Religion? Kunst? Das Kino an sich? Doch symbolisiert die Zone nicht das Leben selbst? - FREE ON YOUTUBE When I looked at a few photos of today's atomic environment of Fukushima, I involuntarily thought of Tarkovsky's vision of an abandoned world in Stalker. Of course, the size of a film cannot be missed because of its relevance to the real world. Nevertheless, Stalker is something of a melancholy warning. Stalker is Tarkovsky's most cryptic film and therefore also the work that will always occupy us the most. Wasn't Stalker then also seen as a Chernobyl memorial? The idea of an eerie, depopulated "zone" - the prophecy of a "zone of alienation". Only seven years later it was to become a reality through a terrible conflagration at home. Yesterday I was looking at stalkers again. The zone with its wild fauna, this totemic black dog - that is exactly what happened to the landscape around Chernobyl. Deserted roads that have been reclaimed by nature. It's the quietest place in the world. The proliferating nature is reflected in the enormous station from which the three protagonists begin their insecure mission. Every step means a completely unknown danger to them. If you look at Stalker and think of Fukushima, you should know that Tarkovsky himself had an obsessive love for the Japanese masters of the 1950s. Influences can also be found in stalkers. A filmmaker who was familiar with Japanese haiku poetry and incorporated similar enigmatic twists into stalkers. The story of Stalker himself is claustrophobic. We can read how a first version was destroyed in the laboratory and Tarkovsky had to give up the original venues after an earthquake. The deepest and darkest needs come true in the zone. Even when Tarkovsky's protagonists follow the stalker, the leader, countless traps of sensitive intelligence lurk. It is this intelligence that controls the Zone. It can only be crossed on a given path and also only by means of one's own foreboding. The stalker's skull is shaved, his face expresses restlessness. He is dependent on the energy of the Zone, but also willing to help his followers. The motives of his followers are less altruistic. Very quickly philosophical arguments become very personal reasons for their journey. Stalkers are not to be imagined as narrative cinema. Stalker is like hypnotic suction. The world outside the Zone is bleak, damn it. Within the zone, however, everything seems lush and colourful. A place of wonder and beauty. Stalker works as a parabola. But if you ask yourself what the parable should stand for at all, you will end up back in Fukushima. Don't they? Trust? Religion? Art? The cinema itself? But isn't the Zone a symbol of life itself? (transl. deepl.com)
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