Do, 03/02/2022 - 21:45
Directed by:
Claude Chabrol
Schauspieler:
Isabelle Huppert
Marie Trintignant
François Cluzet
Nils Tavernier
Lolita Chammah
Marie Bunel
Video:
Trailer
Das Einzigartige an Isabelle Huppert ist ihre Fähigkeit, der Kamera nichts zu verraten. Manchmal blickt sie in die Kamera, so als wollte sie uns erraten lassen, was sie denkt. So wie ihre Figur Marie in Story Of Women, denn der Film basiert auf dem Geheimnis, was Marie denkt und fühlt. Es beginnt 1941 im Krieg. Marie ist verheiratet mit einem Niemand. Einem Säufer. Maries Leben und das ihrer beiden Kinder ist erbärmlich. Eines Tages dringt Marie in die Wohnung ihrer Nachbarin ein, die gerade versucht, eine Abtreibung vorzunehmen. Marie kennt sich ein bisschen mit Abtreibungen aus, jedenfalls mehr als die Nachbarin. Die Abtreibung gelingt und aus Dankbarkeit schenkt die Nachbarin Marie einen Plattenspieler. Während Marie der Musik lauscht, denkt sie daran, dass eine kluge Frau nicht in der Armutsfalle gefangen sein sollte. Die französische Gesellschaft um sie herum ist korrupt. Die Meisten haben sich mit der Besatzung der Nazis arrangiert; der Schwarzhandel blüht. Viele Männer haben Kriegs Jobs angenommen und arbeiten sogar für die Nazis. Und genauso gibt es überall Liebschaften (während die Männer an der Front kämpfen). Abtreibungen sind da ein gewinnbringendes Geschäftsmodell. So direkt reagiert Marie auf die Ereignisse: Es gibt eine Nachfrage und sie kann das Geld gut gebrauchen. So zieht Marie in eine bessere Wohnung und kann ihre Kinder besser versorgen. Ich denke nicht, dass Marie darüber nachdenkt, ob sie das richtige oder das Falsche tut. Es ist illegal, doch Marie kümmert das nicht. Dann trifft sie eine alte Freundin, eine Prostituierte (für Marie ist das eine vollkommen normale Beschäftigung für Frauen aus der Unterschicht). Marie bietet ihr an, künftig Kolleginnen mit Abtreibungen zu versorgen. Wieder zieht sie um, in eine noch grössere Wohnung und umgibt sich mit Luxus. Ihr einziges Problem: Der nichtsnutzige Ehemann. Natürlich hat Marie kein Interesse an ihm (sie führt längst ein Verhältnis). Jedenfalls bezahlt sie ihr Dienstmädchen, damit sie eine Affäre mit dem Ehemann führt. Wir beginnen, das Muster zu erkennen: Marie tut das, was notwendig ist, sich Ärger zu ersparen. Und sie will ihr Einkommen nicht gefährden. Doch mittlerweile ist Marie zu berühmt geworden - ihr Verhängnis. Man führt sie ab, inszeniert einen Schauprozess. Jetzt sind ihre Augen so leer wie zuvor. Was fühlt sie? Schuld? Furcht? Claude Chabrol, der Vielfilmer, ist immer dann am besten, wenn sich Sex und Verbrechen überschneiden. Besonders fasziniert zeigt er sich von Verbrechern, die keine emotionale Bindung zu ihren Taten haben. Und dafür ist Huppert die perfekte Besetzung! Wer mehr darüber liest, erfährt, dass Marie eine reale Frau war. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und erblühte unter der Nazi Besatzung. In keinster Weise darf man Marie als "befreite" Frau verstehen. Ihre Rolle als Abtreiberin sah sie einzig als Mittel zum Zweck an, um Geld zu verdienen. Während des ganzen Prozesses hat man den Eindruck, dass auch sonst niemand irgend etwas empfunden hätte. Story Of Women ist ein eiskalter Chabrol Jahrgang! - What is unique about Isabelle Huppert is her ability not to reveal anything to the camera. Sometimes she looks at the camera as if she wants us to guess what she is thinking. Like her character Marie in Story Of Women, because the film is based on the secret of what Marie thinks and feels. It begins in 1941 during the war. Marie is married to a nobody. A drunkard. Marie's life and that of her two children is miserable. One day Marie invades the flat of her neighbour, who is trying to have an abortion. Marie knows a bit about abortions, at least more than the neighbour. The abortion succeeds and out of gratitude the neighbour gives Marie a record player. While Marie listens to the music, she remembers that a smart woman should not be caught in the poverty trap. French society around her is corrupt. Most have come to terms with the Nazi occupation; black market trade is flourishing. Many men have taken war jobs and even work for the Nazis. And likewise, there are love affairs everywhere (while the men are fighting at the front). Abortions are a profitable business model there. That's how directly Marie responds to events: There is a demand and she can make good use of the money. So Marie moves into a better flat and can better provide for her children. I don't think Marie thinks about whether she is doing the right thing or the wrong thing. It is illegal, but Marie doesn't care. Then she meets an old friend, a prostitute (for Marie this is a perfectly normal occupation for lower class women). Marie offers to provide her colleagues with abortions in the future. Again she moves, into an even bigger flat and surrounds herself with luxury. Her only problem: the good-for-nothing husband. Of course, Marie has no interest in him (she has long since had an affair). Anyway, she pays her maid to have an affair with the husband. We begin to see the pattern: Marie does what is necessary to save herself trouble. And she doesn't want to jeopardise her income. But in the meantime Marie has become too famous - her undoing. They take her away, stage a show trial. Now her eyes are as empty as before. What does she feel? Guilt? Fear? Claude Chabrol, the multi-filmmaker, is always at his best when sex and crime intersect. He is particularly fascinated by criminals who have no emotional attachment to their deeds. And for that, Huppert is the perfect cast! Those who read more about it learn that Marie was a real woman. She grew up in poor circumstances and flourished under the Nazi occupation. In no way should Marie be understood as a "liberated" woman. She saw her role as an abortionist solely as a means to an end, to earn money. Throughout, one gets the impression that no one else would have felt anything either. Story Of Women is an ice-cold Chabrol vintage!
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