Der womöglich beste Mafia Film aller Zeiten wird aus der Perspektive von Henry Hill (Ray Liotta), einem Italo-Amerikaner, der zudem irische Wurzeln hat, erzählt. Seit er Teenager ist, verfolgt er nur ein Ziel im Leben; er will ein "Wise Guy" werden, ein Mafioso. Erzählt wird auch noch aus der Perspektive von Karen (Lorraine Bracco), einem jüdischen Mädchen, das ihn geheiratet hat und ihr Leben auf einmal inmitten des "Mobs" wiederfindet. Die Werte der Mafia erscheinen ihr ganz normal, letztlich ist sie einfach stolz auf ihren Mann, dafür, dass er nicht faul zu Hause herum liegt. Es gibt einen echten Henry Hill, der seine Geschichte einem Reporter diktierte und damit einen Bestseller erreichte. Scorsese übersetzt diese Aufzeichnungen in einer Art dokumentarischen Stil, wobei er aber fiktive Momente zusätzlich einbaut. Der Film erreicht dadurch die beängstigend klaustrophobische Stimmung, die genauso von Karen beschrieben wird: Die Mafia Welt als Realität. Scorsese ist vermutlich der einzige Regisseur, dieses Material umzusetzen. Geboren in Little Italy nimmt er die Stellung eines Beobachters ein seit seiner Kindheit. Wir wissen von ihm, dass er als Asthmatiker oft zu Hause blieb und genauso beobachtet auch Henry Hill, wie draussen vor seinem Fenster die Wise Guys ihrer Geschäfte nachgehen. Goodfellas nimmt sich viel Zeit, erkundet sein Metier und breitet es vor uns aus. Die guten und schlechten Zeiten in der Mafia. Das erste Date von Henry und Karen in einem Copacabana Nachtclub drückt vor allem Kraft aus: Wenn Henry vorbei an allen Ordnern in den Club gelangt, sehen wir einen Mann, der Oberwasser hat. Die langsame Erzählweise des Films besitzt Methode, ganz beiläufig werden Charaktere eingeführt und gar nicht unbedingt im Verlauf der Handlung weiter entwickelt. Wir treffen den Don, Paul Cicero (Paul Sorvino) oder Jim (Jimmy the Gent) Conway (Robert De Niro), einen Mann, der stielt aus Liebe zum Verbrechen. Tommy DeVito (Joe Pesci) ist ein im Grunde liebenswerter Kerl, der innerhalb weniger Sekunden explodieren kann - mit fatalen Folgen. Wir folgen ihnen über einen Zeitraum von 30 Jahren - die ersten mit ungebändigter Kraft, schliesslich der Abstieg. Schliesslich mündet ihre gemeinsame Geschichte in Verfall und Betrug. Goodfellas wird dabei nicht einfach mit einem Soundtrack aus Oldies unterlegt, sondern präzise mit den passenden Songs betont. In keinem seiner Filme tauchte Scorsese so tief in den Charakter einer seiner Figuren ein, wie ihm das mit Henry Hill gelingt. Wie er einen Kokain Deal einfädelt, seine Geliebte besänftigt und für seine Familie kocht - wir befinden uns in der Seele eines Killers! Nicht nur das Kokain Geschäft muss durchgezogen werden, auch die richtige Sauce für das familiäre Abendessen soll gelingen - Hill befindet sich bereits ausser Kontrolle. Es sind Szenen wie diese, die hängen bleiben und in ihrem Ausdruck jede noch so spannungsgeladene Sequenz übertreffen! Scorsese arbeitete immer mit den besten Schauspielern ihrer Generation und in Goodfellas positionieren sich Ray Liotta und Lorraine Bracco, das Erbe De Niros anzutreten. Goodfellas funktioniert wie die besten Filme Scorseses auch als Art Parabel der Schuld. Dabei ist der Film nicht einfach moralisch. Schuld kann empfunden werden, wenn der Mafioso sich von seinem Mafia Codex entfernt, so wie Henry sich der Sünde des Verrats hingibt. Goodfellas schafft ein eigenes Wertesystem und das entspricht dem der Mafia. Goodfellas macht uns damit ein verführerisches Angebot... - Probably the best Mafia movie ever, it is told from the perspective of Henry Hill (Ray Liotta), an Italian-American with Irish roots. Since he was a teenager, he has only pursued one goal in life; he wants to become a "wise guy", a mafioso. The story is also told from the perspective of Karen (Lorraine Bracco), a Jewish girl who married him and suddenly finds her life amidst the "mob". The Mafia's values seem quite normal to her, in the end she is just proud of her husband for not lying around lazily at home. There is a real Henry Hill, who dictated his story to a reporter and thus achieved a bestseller. Scorsese translates these notes into a kind of documentary style, but he also adds fictional moments. The film achieves the frightening claustrophobic mood that Karen also describes: The Mafia world as reality. Scorsese is probably the only director to realize this material. Born in Little Italy, he has been an observer since childhood. We know from him that he often stayed at home as an asthmatic, and Henry Hill also observes the wise guys doing their business outside his window. Goodfellas takes his time, explores his profession and spreads it out in front of us. The good and bad times in the Mafia. The first date of Henry and Karen in a Copacabana nightclub expresses strength: When Henry gets past all the folders into the club, we see a man who has head water. The slow narrative style of the movie possesses method, characters are introduced quite casually and don't necessarily develop further in the course of the plot. We meet Don, Paul Cicero (Paul Sorvino) or Jim (Jimmy the Gent) Conway (Robert De Niro), a man who steals out of love for crime. Tommy DeVito (Joe Pesci) is a basically lovable guy who can explode within seconds - with fatal consequences. We follow them over a period of 30 years - the first with unbridled power, finally the descent. Finally, their common history leads to decay and fraud. Goodfellas is not simply underlaid with a soundtrack from oldies, but emphasized precisely with the appropriate songs. In none of his movies did Scorsese dive so deeply into the character of one of his characters as he does with Henry Hill. How he sets up a cocaine deal, soothes his lover and cooks for his family - we are in the soul of a killer! Not only the cocaine business has to be run, also the right sauce for the family dinner should succeed - Hill is already out of control. It's scenes like these that get stuck and exceed any sequence, no matter how full of suspense! Scorsese has always worked with the best actors of her generation, and in Goodfellas Ray Liotta and Lorraine Bracco position themselves to take on De Niro's legacy. Like Scorsese's best films, Goodfellas also functions as a kind of parable of guilt. But the movie isn't just moral. Guilt can be felt when the Mafioso distances himself from his Mafia Codex, just as Henry surrenders to the sin of betrayal. Goodfellas creates his own value system and this is the same as the Mafia. Goodfellas makes us a seductive offer...
Kommentare
Eure letzten Kommentarebegründet das mafia genre…
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