So, 25/04/2021 - 16:00
Um 1959 gelang die amerikanische Filmindustrie in die schwerste Krise ihrer Geschichte. Der Aufschwung des Fernsehens ab 1947 schwächte Hollywood mehr als der Krieg zuvor. 6000 Filmtheater mussten schliessen, schliesslich betrug der Verlust der Industrie über 6 Millionen Dollar. Der oberste Gerichtshof bewirkte ein weiteres verhehrendes Urteil, denn die grossen Studios wurden gezwungen, ihre Kinoketten abzustossen. Konzerne wie MGM verloren so ihre sichersten Absatzmöglichkeiten. Die privatisierten Kinos genossen fortan die Freiheit, nicht mehr ausschliesslich die Produktionen der Konzerne anzunehmen. Der Konkurrenz des Fernsehens versuchte das Kino schon während der 50er mit Attraktionen zu begegnen. Die Produktion billiger Schwarzweiss Filme wurde von den Studios fast völlig eingestellt zugunsten teurer Stoffe. Zwar scheiterte der Versuch, dreidimensionale Filme herzustellen am Widerstand des Publikums, doch eine Reihe von Breitwandverfahren setzte sich durch. The robe war der erste Cinemascope Film und schlug die Kassenrekorde aller früheren Produktionen. Die Länge der Filme wuchs, der Aufwand an Komparsen, Kostümen und Bauten überstieg jedes bekannte Mass. Eine Reihe von unabhängigen Produzenten konnte sich aber neben den Majors etablieren; nicht mit Kolossalfilmen, wohl aber mit interessanten Stoffen, die sich schneller amortisierten. Am erfolgreichsten waren die Gesellschaften des Regisseurs Stanley Kramer sowie der Schauspieler Kirk Douglas, Burt Lancaster und Henry Fonda. Die United Artists, der Verleiher für unabhängie Produktionen, stieg zum mächtigsten Konzern seiner Zeit auf - obwohl er 1951 noch vor dem Bankrott gestanden hatte. Schliesslich arrangierte man sich sowohl mit dem Fernsehen als auch mit den unabhängigen Produzenten und es gelang allmählich, Herr über die Krise zu werden: Ältere Filme wurden für das Fernsehen freigegeben, grosse Studios vermieteten ihre Einrichtungen auch an Unabhängige und stellten letztlich sogar selbst TV Serien her. 1961 überstiegen die Einnahmen erstmals wieder das Rekordjahr 1947. - Around 1959, the American film industry entered the worst crisis in its history. The boom of television from 1947 weakened Hollywood more than the war before. 6000 movie theaters had to close, finally the loss of the industry amounted to more than 6 million dollars. The supreme court caused another devastating judgement because the big studios were forced to sell their cinema chains. Companies like MGM thus lost their most secure sales opportunities. From then on the privatized cinemas enjoyed the freedom to no longer exclusively accept the productions of the corporations. Already during the 50s the cinema tried to meet the competition of television with attractions. The production of cheap black-and-white films was almost completely stopped by the studios in favour of expensive material. Although the attempt to produce three-dimensional films failed due to the resistance of the audience, a number of widescreen methods prevailed. The robe was the first Cinemascope film and beat the box office records of all earlier productions. The length of the films grew, the expenditure of extras, costumes and buildings exceeded every known measure. But a number of independent producers could establish themselves next to the majors; not with colossal movies, but with interesting material that paid off faster. The most successful were the companies of director Stanley Kramer as well as the actors Kirk Douglas, Burt Lancaster and Henry Fonda. The United Artists, the distributor for independent productions, became the most powerful company of its time - even though he had been on the verge of bankruptcy in 1951. In the end they arranged themselves with the television as well as with the independent producers and it succeeded gradually to become master over the crisis: Older movies were released for television, big studios also rented their facilities to independents and in the end even produced TV series themselves. In 1961 the income exceeded the record year 1947 again for the first time.
Filme in der Liste
Die Saat der Gewalt - Blackboard Jungle DVD959
Klar, Blackboard Jungle über die Kriminalität in den Klassenzimmern Amerikas wirkt heute recht putzig. Schulhofschläger, Vergewaltiger, Drogensüchtige... Alles dasselbe. Zum Glück macht Lehrer Dadier (Glenn Ford) doch einen Unterschied und das Wunderkind Gregory Miller (Sidney Poitier) scheint ihm Recht zu geben. Als er versucht, Gregory zu unterstützen, kommt es allerdings zu rassistischen Spannungen. Vergass ich zu erwähnen, dass Gregory "schwarz" ist? Das Drama erreicht seinen Höhepunkt, als Mrs. Dadier (Anne Francis) vorzeitig entbindet, weil sie von den Klassen-Rowdies mit Briefen schikaniert wird. Die Bande zerstört sogar die geliebte Plattensammlung eines Lehrers! Sicherlich ein Schmerz, den wir auch heute noch nachvollziehen können... link trailer + FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE)
40 Gewehre - Forty Guns DVD4543
Sam Fullers vorzüglicher B-Western Forty Guns wurde in einer Woche inszeniert und stellt für mich das Non-Plus-Ultra in einer ganz bestimmten Disziplin dar: Hier werden lustvoll Vulgaritäten mit tiefen psychologischen Einsichten gemixt. Einer der besten Filme Fullers! Jessica Drummond (Barbara Stanwyck) kann man als Katharina die Grosse Arizonas charakterisieren. Ihre Waffen: Eine Peitsche und 40 Gewehre. Sie hat sogar ihren eigenen Song: “High Ridin’ Woman", gesungen von Jidge Carroll. link trailer + FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE)
Giganten - Giant DVD2417
Ein monumentales Drama, das genauso gross und inspirierend ist wie der Schauplatz, in dem es gedreht wurde: Texas. Gigantisch in der Grösse, den Ambitionen und den Emotionen, die von den Kräften der Natur angetrieben werden, die diese eigentümliche amerikanische Sub-Nation ausmachen. link trailer
Flucht in Ketten - The Defiant Ones DVD999
Niemand wollte neben ihm auftreten: Sidney Poitier. Dann kam Tony Curtis und forderte sogar dieselbe Gage für Poitier. Inszeniert von Stanley Kramer aus Brooklyn, New York. link trailer
Ein Herz und eine Krone - Roman Holiday DVD5782
William Wyler hat sie entdeckt und ihre Rolle umrissen: Audrey Hepburn, die Fremde. Sie spielt eine Prinzessin aus einem nicht näher definierten Land. Wie im Märchen verliebt die Prinzessin sich in einen normal Sterblichen und wer könnte den besser verkörpern als Gregory Peck? Hepburn spielt Anne, die Prinzessin und tatsächlich hatte die gebürtige Belgierin auch blaues Blut. Anne kennt jeden kommenden Tag bereits am Abend, wenn die Gräfin Vereberg (Margaret Rawlings) ihr das fest umrissene Programm vorträgt. Eines Nachts aber entflieht sie aus ihrem goldenen Käfig, irrt durch die Strassen der ewigen Stadt und schläft auf einer Parkbank ein. Dort findet sie Joe Bradley (Gregory Peck), der die Unbekannte zu sich nach Hause nimmt... link trailer
Endstation Sehnsucht - A Streetcar Named Desire DVD3644
Für die grösste und einflussreichste schauspielerische Leistung der Moderne gab es keinen Oscar: Marlon Brando in Elia Kazans A Streetcar Named Desire. Brando spielt Stanley Kowalski, Tennessee Williams stinkenden, rohen, sexuellen Helden. Davor hielten amerikanische Schauspieler ihre Gefühle in Zaum. Nach Brandos Darstellung nicht mehr. Brandos Kowalski hält gar nichts zurück und innerhalb weniger Jahre sollte das zur Norm werden. Damals, in den frühen 50ern glaubte man, Brandos Stil des Method Acting wäre realistisch. Ich denke, treffender wäre der Ausdruck super-realistisch. Denn welcher normale Mensch steht so unter Strom? Kowalski wirkt wie ein wildes Tier und bald soll es Blanche DuBois (Vivien Leigh) angreifen. Sie ist die Schwester seiner Frau. Unmoralisch und dekadent. Und vulgär. link trailer
Die zwölf Geschworenen - 12 Angry Men DVD588
Es gibt Klassiker, die wirken lebendiger als andere. Ich verleihe sie in der Filmkunstbar Fitzcarraldo immer und immer wieder! 12 Angry Men ist genauso ein Klassiker. 12 Angry Men ist ein Gerichtsdrama, so seine äussere Form. Der Zweck des Films aber ist ein Crash Course darin, ob einem Angeklagten vor Gericht ein fairer Prozess zuteil wird unter Voraussetzung der Unschuldsvermutung. Im Grunde beschränkt sich 12 Angry Men auf einen Raum (abgesehen von einer knappen Einleitung) - am heissesten Tag des Jahres. Vom eigentlichen Prozess aber sehen wir nichts ausser der routinierten Langeweile des Richters. Etwas in seinem Tonfall verrät uns, dass das Urteil wohl bereits feststeht. link trailer
Die Nacht des Jägers - The Night of the Hunter DVD2174
Im Grunde braucht man Videotheken wie uns doch nur dank solcher Filme wie Night Of The Hunter! Das ist einer der tollsten Hollywood Filme überhaupt, die aber bei Publikum und Kritik im Kino durchfielen. Tatsächlich fehlt Night Of The Hunter alles, was einen erfolgreichen Hollywood Film ausmacht: 1.) Kein grosser Regisseur, denn Night Of The Hunter galt als Fehltritt des Schauspielers Charles Laughton. Der inszenierte auch nur diesen einen Film. 2.) Kein Star, denn Robert Mitchum arbeitete im Hollywood Betrieb als Ausputzer. Ein verwegener Aussenseiter! 3.) Kein Realismus, denn Night Of The Hunter sieht aus wie eine expressionistische Kuriosität und erzählt seine Geschichte eher wie eine visuelle Fantasie. Und doch; was für ein unwiderstehlicher, wundervoller Film! link trailer
Die Katze auf dem heissen Blechdach - Cat on a Hot Tin Roof DVD1147
Elizabeth Taylor verfügt über eine gewaltige sexuelle Kraft. Ist die Femme Fatale wirklich nur eine Verleumdung der Frau oder drückt sie Kontrolle aus über das sexuelle Reich? Bestimmt kann ich diese Fragen als Mann nicht beantworten. Fest steht aber, dass Elizabeth Taylor als Star, kaum je ernst genommen wurde. Und auch nicht als Schauspielerin! Ihre Karriere begann in der Zeit der Platinum Blondinen. Die waren zwar sexy, aber so dumm, dass sie über Möbel stolperten. In einer puritanischen Periode konnte man vermutlich nicht anders mit Sex umgehen als ihn lächerlich zu machen. Taylor war ganz anders. Eine sexuelle, mächtige Frau. Sie prangerte den falschen und verlogenen Sex der 50er an - ohne das explizit aussprechen zu müssen. link trailer
Die Faust im Nacken - On the Waterfront DVD1538
Es kann einen wirklich verrückt machen, dieses Zeug. Terry Malloy (Marlon Brando) hat ganz Recht damit. Trotzdem entscheidet sich der Hafenarbeiter dafür, gegen die kriminellen Praktiken seiner Gewerkschaft auszusagen. On The Waterfront handelt von einer Gewissensentscheidung. Anders Regisseur Elia Kazan. Der entschied sich kurz vor Beginn der Dreharbeiten vor einem Ausschuss auszusagen, welche seiner Kollegen vermeintliche Kommunisten seien. So war das in den 50ern während der McCarthy Ära in Hollywood. Oder handelt On The Waterfront gar nicht wirklich von einer Gewissensentscheidung, sondern dient als Rechtfertigung Kazans? Terry antwortet einem Kollegen, der ihn anbrüllt, er hätte sie alle verraten: “I'm standing over here now." Genauso argumentierte Kazan. link trailer
Die Caine war ihr Schicksal - The Caine Mutiny DVD720
Meuterei, das ist ein Stoff für Edward Dmytryk, der immer strikt gegen McCarthy stand und der heute berühmteste Vertreter der Schwarzen Liste ist! link trailer
Der unsichtbare Dritte - North by Northwest DVD1164
Grundkurs Spannungsaufbau: Das leere Feld, der einsame Mann, das kreisende Flugzeug... Alfred Hitchcock sucht den Agentenfilm im Thriller! link trailer
Der schwarze Falke - The Searchers DVD1055
The Searchers ist ganz bestimmt der schönste Western überhaupt (also von den Bildern her) und manche meinen, auch der einflussreichste aller Western. Zunächst einmal muss man allerdings damit umgehen, dass der John Wayne Charakter ohne Einschränkung rassistisch ist. Die anderen "Weissen" Charaktere übrigens auch, allerdings weniger offen. Unterstützt der Film diesen Rassismus? Oder distanziert er sich? Heute sehen wir das sicher anders als 1956, da die Zuschauer John Waynes bzw. Uncle Ethan Edwards Haltung einfach teilten. The Searchers handelt von einer zwanghaft obsessiven Suche. Ethan sucht seine Nichte, die von "Rothäuten" entführt wurde. Die Komantschen brannten ihre Ranch nieder und töteten ihre Familie. Fünf Jahre verbringt Ethan damit, seine Nichte Debbie (Natalie Wood) zu suchen. Nicht, um sie zu retten, sondern um sie zu erschiessen, denn auch sie ist nun Teil des Komantschen "Packs". Natürlich wusste Regisseur John Ford, dass Ethans Hass auf die Indianer falsch ist. Dennoch glorifiziert er dessen beharrliche Suche. link trailer
Der Mann, der zuviel wusste - The Man Who Knew Too Much DVD4570
Kritker nennen Hitchcock den "Master Of Suspense". Das ist er auch! Doch, das, was mir an seinen Filmen am meisten in Erinnerung bleibt, ist das, was Hitchcocks Filme uns emotional antun! Besonders schlimm; das mütterliche Trauma von Doris Days Josephine Conway McKenna in The Man Who Knew Too Much. Wer weiss, vielleicht kann uns Hitchcock derartig schockieren, weil er ZU VIEL über uns weiss? Denn seine Filme nutzen unseren grösstmöglichen Schrecken. Ein Schrecken, dem wir nicht entkommen können. Doch warum geniessen wir es so sehr, gequält zu werden? Es gibt darüber so einiges zum Lesen. Erst letztens erklärte mir unsere Kollegin Lea, dass sie an der Uni im Grunde nur mit Hitchcock in die Filmwissenschaften eingeführt wurde. Ganz bestimmt hatte Hitchcock das Glück, dass seine Neurosen universal sind. link trailer
Denn sie wissen nicht was sie tun - Rebel without a Cause DVD2419
Spielt James Dean oder ist der qualvoll schreiende Typ er selbst? Sind James Dean und der grundlos rebellische Jim Stark eins? Einen Monat vor der Premiere starb Dean, wie wir wissen. So als ob er eine lange und erfolgreiche Karriere selbst vereiteln wollte. Ein Protest, sich zu etablieren. Man kann so wunderbar viel in James Dean hinein interpretieren. Denn bereits 1955 übernahm seine Legende. Wer Rebel Without A Cause heute wieder sieht, wird etwas enttäuscht sein. Der Film alterte nicht so gut wie andere Klassiker. Doch wie möchte man auch ein Stück Jugendkultur für die Nachwelt einfrieren? Männer durften ab den 50ern weiblicher, sexueller und vor allem verwirrter sein. Vorbild: James Dean. "What can you do when you have to be a man?"; fragt sich Jim. Jims Mutter ist dominant, der Vater eine Witzfigur. Deshalb rebelliert Jim. link trailer
Das Fenster zum Hof - Rear Window DVD918
Der Held in Hitchcocks Rear Window ist gefangen. Er sitzt im Rollstuhl mit gebrochenem Bein. - Und wir sind auch gefangen - in der Perspektive des Helden. Tag und Nacht verbringt er damit, schamlos die Geheimnisse seiner Nachbarn auszuspionieren. Und wir teilen seine Obsession. Natürlich wissen wir, dass das falsch ist. Doch sind wir nicht alle Voyeure; wir, die wir gerne Filme ansehen? Der Mann auf der Leinwand folgt also derselben Tätigkeit wie wir im Publikum: Durch eine Linse betrachtet er das Privatleben von Fremden. link trailer
Carmen Jones DVD6704
Preminger und Belafonte dürfen sich als Vorreiter der Black Power Bewegung sehen, obwohl diese Black Carmen Verfilmung als Musical streckenweise so zuckersüss ist, dass man kaum hinschauen will! Harry Belafonte singt "klassisch", seine Rolle ist die des strahlenden Soldaten, der durch Carmen zum Vagabunden wird. Die schöne Dorothy Dandridge als Carmen kennt man heute kaum noch; sie spielte noch in Premingers zweitem "schwarzen" Film Porgy and Bess neben Sidney Poitier und verstarb 1965. Carmen Jones, ein anachronistisches Musical, das einst revolutionär war! link trailer
Bonjour Tristesse DVD1535
Ihr Leben hatte den Umfang eines schmalen Bilderbuchs und nahm ein tragisches Ende: Jean Seberg. Sie war eine 17jährige Unbekannte, was wundervoll für jeden, der kein Hollywood Star werden will, klingt. Dann entdeckte Otto Preminger sie in Iowa. Er besetzte Seberg und es hagelte fürchterliche Kritiken - trotzdem liess er sie wieder auftreten. In Bonjour Tristesse - und er behielt Recht. Nicht wenige behaupten, dass Bonjour Tristesse den Weg für die Nouvelle Vague bereitete link trailer
Ben Hur DVD16
Willim Wylers Ben Hur gilt nicht gerade als Meisterwerk, doch ich hatte immer ein Faible dafür! Eine religiöse Mega-Produktion der 50er in epischer Länge mit musikalischer Ouvertüre. Aber: Ben Hur ist viel weniger kitschig als andere Sandalen-Filme und auch nie übertrieben schwülstig. Ein Werk, welches das alte Studio-System auf seinem Höhepunkt zeigte. link trailer
Asphalt-Dschungel - The Asphalt Jungle DVD5231
Manchmal stehen sich zwei Figuren gegenüber, blicken aber trotzdem in entgegengesetzte Richtungen. Eine Täuschung, die sich in John Hustons The Asphalt Jungle andeutet. Uns wird klar, dass wir es hier auch mit unterschiedlichen moralischen Perspektiven zu tun haben und irgendwann wird klar, dass keiner der Männer in The Asphalt Jungle ohne kriminelle Absichten handelt... Gibt es überhaupt einen zweiten Hollywood Film aus den 50ern, der sich so entschieden gegen jede Art der Identifikation verweigert? Keiner der Hauptfiguren hier ist sympathisch! link trailer
Alles über Eva - All about Eve DVD2327
Älter zu werden bedeutete eine kluge Entscheidung für die Karriere von Bette Davis, deren Image schon immer hart und kantig war. Erwachsen waren ihr Figuren immer, naiv nie. Davis verkörperte professionelle Anführer, Überlebende oder Raubtiere in Frauengestalt. Margo Channing in "All About Eve" (1950) aber stellte ihre grösste Rolle dar! Margo schien ein Zugeständnis von Davis Unterlegenheit gegenüber der nachfolgenden Generation zu symbolisieren, in Wahrheit aber war es ein Sieg: Der Triumph starker Persönlichkeit über Schönheit! link trailer
Was der Himmel erlaubt - All That Heaven Allows (OF) DVD3288
Früher, während der 50er, lachte man über Douglas Sirk. Bestimmt gab es keinen Filmkritiker, der sein Werk nicht verspottete! Ein Albtraum aus Kitsch und falschen Gefühlen. So das Urteil über Sirks Melodramen. Dann änderte sich das. Heute gilt ganz besonders unter Kritikern Douglas Sirk als subversiver Filmemacher! Man nennt seine Melodramen pervers und witzig, ja boshaft. Viel mehr Soaps als Melodramen, in denen man den Keim späterer TV Produktionen entdeckt. Das Verhalten auf der Leinwand mag schockierend sein und wird von Sirk ungeheuer ernsthaft dargestellt. Mit doppeltem Boden. Denn dahinter verbirgt sich die Parodie. Sirks Themen: Geld, Alkoholismus, Impotenz, Selbstmord, Nymphomanie (…) Und wer ganz genau hinguckt, bemerkt Inzest und Homosexualität (Rock Hudson). link trailer
The African Queen DVD573
Es gibt gute und sehr gute Schauspieler! Und dann noch einzigartige Schauspieler! Solche wie Hepburn & Bogart in John Hustons The African Queen! Immerhin reiste das Team bis in den Kongo, um Bogart seinen einzigen Oscar einzuholen! The African Queen zog zahlreiche Parodien nach sich und dient praktisch als Vorbild für alle Filme, die in einem Boot auf einem Fluss spielen. 1951 überraschte das, denn man ging davon aus, dass Hepburn & Bogart ihre besten Zeiten als Stars längst hinter sich hatten. Abgesehen von einer aufregenden Eröffnungs-Szene und dem grossen Schluss besteht The African Queen ausschliesslich daraus, dass Hepburn & Bogart auf ihrem alten Boot einen obskuren Fluss hinunter fahren, während der erste Weltkrieg ausbricht. Natürlich verlieben sie sich... link trailer
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