Es ist nicht ganz leicht, Les Enfants Terribles zu klassifizieren. Für die "Wissenschaftler" unter euch, mag das ein beliebter Sport sein. Das beginnt mit der Frage, wer sich für dieses frühe Vorbild der Nouvelle Vague überhaupt verantwortlich zeichnet: War es der junge Melville oder sein Drehbuch-Autor Jean Cocteau? Man kann immerhin nachlesen, dass Cocteau sehr oft anwesend war am Set, um die Arbeit des Nachwuchs-Talents zu überwachen. Für die Melville Jünger unter euch mag Les enfants Terribles etwas enttäuschend sein, denn typische Merkmale seiner Filmsprache finden sich kaum. Dafür umso mehr die von Cocteau: Wir erleben die Inzest-Geschichte zwischen Paul (Edouard Dermithe), einem schönen, aber aggressiven Jüngling und seiner androgynen Schwester Elizabeth (Nicole Stephane) als Fantasie in suggestiven Details. Untermalt wird das Geschehen - ziemlich plakativ - durch Vivaldi und Bach. Dabei entwickelt sich die ungesunde Liebesgeschichte immer expliziter und erotischer, beginnend mit einem scheinbar unschuldigen Gerangel im Schnee... Paul erscheint wie eine vergoldete Statue. Eine Figur wie aus der Vergangenheit der französischen Avantgarde und alles in Les Enfants Terribles scheint irgendwo zwischen Realität und Traum angesiedelt zu sein. Suggestion ersetzt Inhalte. Les Enfants Terribles sind Träumer und sie sprechen die Sprache von Träumern. - It's not easy to classify Les Enfants Terribles. For the "scientists" among you, this may be a popular sport. This begins with the question of who is responsible for this early model of the Nouvelle Vague: Was it young Melville or his screenwriter Jean Cocteau? After all, one can read that Cocteau was very often present on set to supervise the work of the up-and-coming talent. For the Melville disciples among you, Les enfants Terribles may be a little disappointing, because typical features of his film language can hardly be found. We experience the incest story between Paul (Edouard Dermithe), a beautiful but aggressive young man and his androgynous sister Elizabeth (Nicole Stephane) as a fantasy in suggestive details. The events are accompanied - quite strikingly - by Vivaldi and Bach. The unhealthy love story becomes more and more explicit and erotic, beginning with a seemingly innocent fight in the snow... Paul appears like a gilded statue. A figure from the French avant-garde past and everything in Les Enfants Terribles seems to be somewhere between reality and dream. Suggestion replaces content. Les Enfants Terribles are dreamers and they speak the language of dreamers. (transl. deepl.com)
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