Fr, 27/08/2021 - 18:26
Directed by:
Martin Provost
Schauspieler:
Yolande Moreau
Ulrich Tukur
Anne Bennent
Genevieve Mnich
Nico Rogner
Adélaïde Leroux
Video:
Trailer
Schön war sie nun wirklich nicht. Eine bullige Hausfrau, die kniend den Boden schrubbt. Dann klaut sie Terpentin aus den Kerzen der Kirche und Blut vom Metzger. Die Beute kombiniert sie mit anderen Elementen, um Farben zu mischen. Nachts malt sie. Sie bedeckt Paneele mit Früchten und Blumen, die uns voller Sorge anstarren. 1942 starb Seraphine de Senlis in einer Nervenheilanstalt. Heute hängen ihre Bilder in den französischen Museen. Sie gehören zum Kulturschatz des Landes. Seraphine malte, weil sie von einem Schutzengel angewiesen wurde. Manchmal sang sie laut, um die heilige Jungfrau zu preisen. Aus welchem Milieu, aus welchem Elend sie stammt, davon erfahren wir nichts in dem Kinofilm. Dafür sehen wir Seraphine ekstatisch bei der Arbeit. Yolande Moreau verkörpert Seraphine. Schaust du Moreaus Gesicht genauer an, bemerkst du vielleicht, wie sich darin schlichte Züge mit solchen von Schönheit mischen. Zum Beispiel ihr flüchtiges Lächeln, als sie den Treibstoff der Kerzen zu Ehren der heiligen Maria stielt. Seraphine redet kaum, stürzt sich in ihre Arbeit, wirkt schüchtern. Ihr Leben ändert sich in dem Moment, da der Internatsschüler Wilhelm Uhde (Ulrich Tukur) in ihr Haus kommt. Er wirkt gestresst und sucht Ruhe. Zum ersten Mal fragt jemand Seraphine, ob sie nicht mehr malen kann. Er hält ihre Gemälde mit Äpfeln für genial. Ein primitives Genie. Seraphine beobachtet ihn. Sie sorgt sich um Uhde. Sie erzählt ihm, dass sie - wenn sie traurig ist - durch den Wald spaziert und die Bäume berührt. Seraphine lebt in bitterer Armut, wird von ihrer Vermieterin gejagt, wäscht für ein paar Francs. Von dem Geld kauft sie Farben, die sie selbst nicht mischen kann. Dann naht der erste Weltkrieg und Uhde muss fliehen. Als er nach Frankreich zurück kehrt, glaubt er, Seraphine müsste tot sein. Doch im Rathaus entdeckt er ein Bild. Es MUSS von Seraphine sein - nur ist es viel grösser! Uhde ist überwältigt. So wie alle! Der Film von Martin Provost konzentriert sich auf die Wahnvorstellungen Seraphines. Ihr manischer Zustand erholt sich nur bei der Aussicht auf Ruhm. Ihr Inneres versteckt sie vor Uhde. Wer keine Künstler Filme mag, die versuchen, uns den jeweiligen Künstler zu erklären, der MUSS Seraphine ansehen! Seraphine erklärt nichts, sondern fühlt alles. Müssen wir sie bemitleiden? Immerhin dient ihre Kunst als Zufluchtsort. Während der Arbeit gerät sie in einen Traumzustand. Das Problem ist nur; wenn Seraphine nicht malt, muss sie direkt weiter leben. - She really wasn't pretty. A brawny housewife kneeling and scrubbing the floor. Then she steals turpentine from the church candles and blood from the butcher. She combines the booty with other elements to mix colors. At night she paints. She covers panels with fruits and flowers that stare at us with concern. In 1942, Seraphine de Senlis died in a mental hospital. Today her paintings hang in French museums. They belong to the cultural treasure of the country. Seraphine painted because she was instructed by a guardian angel. Sometimes she sang out loud to praise the Virgin Mary. The film does not tell us anything about the milieu or the misery she comes from. But we see Seraphine ecstatically at work. Yolande Moreau embodies Seraphine. If you take a closer look at Moreau's face, you may notice how simple features mix with those of beauty. For example, her fleeting smile as she steals the fuel from the candles in honor of St. Mary. Seraphine hardly talks, plunges into her work, seems shy. Her life changes at the moment when boarding school student Wilhelm Uhde (Ulrich Tukur) comes to her house. He seems stressed and seeks peace. For the first time someone asks Seraphine if she can't paint anymore. He thinks her paintings with apples are ingenious. A primitive genius. Seraphine observes him. She cares about Uhde. She tells him that - when she is sad - she walks through the forest and touches the trees. Seraphine lives in bitter poverty, is hunted by her landlady, washes for a few francs. From the money she buys paints that she cannot mix herself. Then the First World War approaches and Uhde has to flee. When he returns to France, he believes Seraphine must be dead. But he discovers a picture in the town hall. It MUST be of Seraphine - only it is much bigger! Uhde is overwhelmed. Just like everyone else! Martin Provost's film focuses on Seraphine's delusions. Her manic state only recovers with the prospect of fame. Her interior hides her from Uhde. If you don't like artists who try to explain the respective artist to us, you MUST watch Seraphine! Seraphine does not explain anything, but feels everything. Do we have to pity them? After all, her art serves as a refuge. During her work she gets into a dream state. The only problem is that if Seraphine doesn't paint, she has to live on.
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Fr, 27/08/2021 - 18:33
Das ist einer meiner…
Das ist einer meiner Lieblingsfilme und ich bin mir sicher, dass ich euch bereits auf Seraphine angesprochen habe. Denn jede sollte ihn mal gesehen haben, die sich für Kunst interessiert!
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Mo, 30/08/2021 - 20:17
Yolande Moreau ist immer ihr…
Yolande Moreau ist immer ihr Geld wert!
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