Fr, 18/06/2021 - 16:33
Directed by:
Emma Seligman
Schauspieler:
Rachel Sennott
Danny Deferrari
Fred Melamed
Polly Draper
Molly Gordon
Video:
Trailer
MUBI MOVIE . Wer im Cafe in Neukölln sitzt, kann vor seinen gleichaltrigen Freunden leicht seine Vita aufhübschen. Man macht „irgendwas mit Medien“ oder eben „irgendwas mit Gender“. Niemand wird fragen, ob das brotlos ist, denn vermutlich machen die meisten am Tisch dasselbe. In Shiva Baby wird Danielle (Rachel Semnott) mit der Frage, „was sie jetzt eigentlich macht“ im Stakkato bombadiert. Während einer jüdischen Trauerfeier von den Angehörigen. In Echtzeit erleben wir diese Konfrontation und nehmen die Perspektive Danielles ein. Wir sind Danielle – und wir schämen uns ausserordentlich! Genauso funktioniert Emma Seligmans Debüt, vom Publikum gefeiert auf Festivals, aber auch als klischeehaft jüdisch kritisiert. Hier kommt ein Kammerspiel weiblicher Malaisen, denn die Angehörigen Danielles sind übergriffig und unverblümt. Übrigens: Danielle ist bisexuell, was ihren Stand nicht leichter macht. Manche Verwandten fragen gehässig, andere besorgt und Danielle versucht allen zu genügen. Sie hat das ihren Eltern versprochen, die ihr Studium finanzierten. Doch wie schwierig ist es, sich „gut zu benehmen“, wenn Ex-Freundin Mia auf der Party erscheint und sich Danielle noch immer nach ihr sehnt? Und dann taucht auch noch ihr Sugardaddy Max auf. Wobei: Max ist an sich gar kein Sugardaddy, denn auch er bekommt sein Geld von seiner blonden Ehefrau zugesteckt. Und die tritt natürlich auch auf. Sex, Geld, Unabhängigkeit – wie unabhängig ist Danielle überhaupt? Und wie sehr steht sie nun für ihre Generation? Benutzt Seligman ihre Protagonistin etwa, um eigene Beobachtungen kund zu tun? Und wie sind die Anforderungen an Frauen wie Danielle? Sie sollen Karriere machen, reiche Ehemänner angeln und Kinder kriegen, die weder zu dick, noch so dünn wie Danielle sein sollten. Empowerment, so nennt man das. Wie schmal ist der Grad zur Prostitution? Fragt Shiva Baby. Danielle jedenfalls schleicht wie Falschgeld von Tisch zu Tisch. Als Ausgeburt ihrer eigenen Ängst wird sie in die Zange genommen und der Score scheint aus einem Horrorfilm entliehen. Die grösste Leistung des films: Trotz ihrer Verletzlichkeit und verzogenen Biestigkeit mögen wir Danielle! - MUBI MOVIE . Sitting in a café in Neukölln, it's easy to puff up your CV in front of your friends of the same age. They do "something with media" or "something with gender". No one will ask if that's a breadwinner, because most of the people around the table are probably doing the same thing. In Shiva Baby, Danielle (Rachel Semnott) is bombarded with the question "what does she actually do now" in staccato. During a Jewish funeral service by the relatives. In real time we experience this confrontation and take Danielle's perspective. We are Danielle - and we are extraordinarily ashamed! Emma Seligman's debut, celebrated by audiences at festivals but also criticised for being clichéd Jewish, works in exactly the same way. Here comes a chamber play of female malaises, for Danielle's relatives are encroaching and blunt. Incidentally, Danielle is bisexual, which doesn't make her stand any easier. Some relatives ask spitefully, others anxiously, and Danielle tries to please everyone. She promised this to her parents, who financed her studies. But how difficult is it to "behave well" when ex-girlfriend Mia shows up at the party and Danielle still pines for her? And then her sugar daddy Max shows up, too. But Max is not really a sugar daddy, because he also gets his money from his blonde wife. And of course she also makes an appearance. Sex, money, independence - how independent is Danielle anyway? And how much does she now stand for her generation? Is Seligman using her protagonist to make her own observations? And what are the demands on women like Danielle? They are supposed to have careers, catch rich husbands and have children who should be neither too fat nor as thin as Danielle. Empowerment, that's what they call it. How narrow is the line to prostitution? Shiva Baby asks. Danielle, at any rate, sneaks from table to table like counterfeit money. She is heckled as the spawn of her own fears and the score seems borrowed from a horror film. The film's greatest achievement: despite her vulnerability and spoiled beastliness, we like Danielle!
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Kommentare
Eure letzten Kommentare
Sa, 19/06/2021 - 15:40
Ganz schöne Komödie, die…
Ganz schöne Komödie, die viele Fragen stellt, die man sich heutzutage halt so stellt. Ich eingeschlossen. Wer aber Filme nicht mag, in denen man sich fremd schämt, der liegt hier ganz falsch. Nicht einmal Woody Allen ist da so rigoros.
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So, 20/06/2021 - 14:33
muchos muchos muchos
muchos muchos muchos
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