In Wolfgang Fischers Film erleben wir eine Frau, allein auf hhher See. Ich musste sofort an Robert_Redford in All-Is-Lost denken, wobei Styx nicht vom einsamen Kampf gegen die Natur handelt, sondern von einem westlichen Phänomen: Der Gleichgültigkeit gegenüber der sogenannten "Flüchtlingskrise". Nicht besonders subtil hat Fleischer seinen Film nach dem Fluss der griechischen Antike, der unsere Welt von der Unterwelt trennt, benannt. Die schlichte Parabel einer Frau, die sich den Befehlen der Küstenwache beugt. Kann sie sich diesen Befehlen beugen, ohne ihr Mitgefühl zu verraten? Vor ihr, ein Boot mit hundert Menschen, die ohne ihr Eingreifen nicht überleben werden. Styx war während der letzten Berlinale ein Film, über den geredet wurde. Die Diskussion ging so: Soll man trotz der Aufforderung, sich herauszuhalten, dennoch eingreifen, obwohl dabei nicht nur die schiffbrüchigen Flüchtlingen sterben, sondern auch man selbst? Bis zum ersten Dialog im Film vergehen zwanzig Minuten. Wir erleben eine Frau (Susanne Wolff) während ihres stressigen Alltags als Sanitäterin in Köln bis zum Aufbruch zu ihrer Yacht in Gibraltar. Diese Frau weiss, wie man eine Yacht handhabt. Jeder Griff sitzt. Da sie nicht spricht, ist es unmöglich, sie näher kennen zu lernen. Nebenbei bemerken wir aber, dass sie ein Mensch ist, der die einfachen Dinge des Lebens geniesst. 35 Minuten später vor der Küste Mauretaniens muss sie einen Sturm überstehen, doch davon handelt Styx nicht. Am nächsten Morgen als die See wieder ruhig ist, befindet sich die Frau in unmittelbarer Nähe eines Flüchtlings-Trawlers in Seenot. Ein Kenianer schafft es, zu ihr an Bord zu schwimmen. Vollkommen erschöpft erklärt er, dass seine Schwester noch auf dem Trawler ist. Er appelliert an ihre Menschlichkeit. Die Küstenwache aber spricht über Funk ein klares Verbot aus, zu helfen, auch da die Frau allein ist. Etwa hundert Menschen sind an Bord des Trawlers, zu viele für die Yacht. Dem entgegen steht die Bitte eines Jungen, andere wie ihn nicht sterben zu lassen... Was uns während der Berlinale auch beeindruckte; die technische Brillanz von Styx. Der Atlantik wird gefilmt wie von einer Urlaubskarte abgepaust, darin die ertrinkenden Menschen. Rettungsleinen in leuchtendem Rot. Du wirst dir Styx ganz bestimmt gleich zwei Mal ansehen! - In Wolfgang Fischer's film we experience a woman alone on the high seas. I immediately had to think of Robert_Redford in All-Is-Lost, whereby Styx is not about a lonely fight against nature, but about a Western phenomenon: indifference towards the so-called "refugee crisis". Fleischer did not name his film particularly subtly after the river of Greek antiquity that separates our world from the underworld. The simple parable of a woman bowing to Coast Guard orders. Can she bow to these commands without giving away her compassion? In front of her, a boat with a hundred people who will not survive without her intervention. Styx was a film that was talked about during the last Berlinale. The discussion went like this: despite being asked to stay out, should we still intervene, even though not only the shipwrecked refugees are dying, but also ourselves? Twenty minutes pass until the first dialogue in the film. We experience a woman (Susanne Wolff) during her stressful everyday life as a paramedic in Cologne until leaving for her yacht in Gibraltar. This woman knows how to handle a yacht. Every handle fits. Since she doesn't speak, it's impossible to get to know her better. By the way, we notice that she is a person who enjoys the simple things in life. 35 minutes later, off the coast of Mauritania, she has to weather a storm, but Styx is not about that. The next morning, when the sea is calm again, the woman is in immediate proximity of a refugee trawler in distress at sea. A Kenyan manages to swim to her on board. Completely exhausted, he explains that his sister is still on the trawler. He appeals to their humanity. The coast guard, however, expresses a clear prohibition on radio to help, even if the woman is alone. There are about a hundred people aboard the trawler, too many for the yacht. This is countered by a boy's request not to let others like him die... What also impressed us during the Berlinale; the technical brilliance of Styx. The Atlantic is filmed as if it were a holiday card, with the people drowning in it. Lifeline in bright red. You're definitely going to see Styx twice!
So, 02/09/2018 - 23:13
Directed by:
Wolfgang Fischer
Schauspieler:
Susanne Wolff
Gedion Oduor Wekesa
Felicity Babao
Video:
Trailer
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