Wie schwer ists doch, das mit der Liebe auszuhalten! So jedenfalls könnte der Untertitel für alle Rudolf Thome Filme lauten. Thome filmt seit Mitte der 60er, ohne sich je mit der "Industrie" arrangiert zu haben. Er gehörte zu den jungen Wilden der "Münchener Gruppe" (die mit dem "Neuen Deutschen Film" nichts zu tun haben wollten), ging dann nach Berlin und entwickelte seinen eindringlichen "Thome-Touch". Es sind diese leicht irrealen Situationen und Dialoge, die einen Thome Film auszeichnen - seine leise Komik, seine Extravaganz. Im Mittelpunkt, Johannes Herrschmann als schlaksiger Typ: „Was denken Sie über die Liebe?“; fragt man ihn, den Philosophen. „Dieses Gefühl habe ich seit Jahren nicht mehr empfunden, seit dem Tod meiner Mutter.“ Drei Frauen lieben ihn, bei Thome sinds natürlich drei Göttinnen, so die tolle Adriana Altaras, die etwas spöttisch-Selbstironisches kultiviert. Irgendwann musste ich lachen, ja es brach aus mir heraus! Ein lautes befreiendes Gelächter, ob Thomes Revue. Schön auch, wie wir den Alltag in West-Berlin, Kreuzberg 1988 erleben. Für eine Lesung muss sich der Philosoph, ganz Kreuzberger, neu einkleiden und deshalb rüber zum Ku'damm in eine Herren-Boutique. Dort erwarten ihn die drei Sirenen, die sich nicht nur um sein Äusseres bemühen. Sie scheinen geradewegs aus der Antike entsprungen zu sein und machen uns bewusst, dass wir uns in einem modernen Märchen befinden. Der Philosoph wird verhätschelt, bekocht und beschenkt. Als er krank wird, pflegen sie ihn, um schliesslich am Wannsee einen Reigen zu veranstalten. Das klingt primitiv? Der Intellektuelle mit den drei Mädchen? Ists aber nicht, denn der Philosoph will einfach nur raus aus dieser Situation. Alles wächst ihm über den Kopf (was aber nicht heissen soll, dass Thome nicht mit dem Blick eines Voyeurs filmt!). Eine filmgewordene Utopie, oder einfach nur eine Zeitreise ins Kreuzberg der 80er (mit schönen Mädchen). Je nach Belieben. - How hard it is to put up with love! That could be the subtitle for all Rudolf Thome movies. Thome has been filming since the mid-60s without ever having come to terms with the "industry". He belonged to the young savages of the "Munich Group" (who didn't want to have anything to do with the "New German Film"), then went to Berlin and developed his haunting "Thome-Touch". It is these slightly unreal situations and dialogues that distinguish a Thome film - its quiet comedy, its extravagance. In the center, Johannes Herrschmann as a gawky type: "What do you think about love? "I haven't felt this feeling for years, since the death of my mother." Three women love him, Thome, of course, has three goddesses, like the great Adriana Altaras, who cultivates something mockingly self-ironic. At some point I had to laugh, yes it broke out of me! A loud liberating laughter, whether Thome's Revue. Also nice how we experience everyday life in West Berlin, Kreuzberg 1988. For a reading, the philosopher, all of Kreuzberger, has to dress again and therefore cross over to the Ku'damm in a men's boutique. There, the three sirens await him, who are not only concerned with his appearance. They seem to have sprung straight from antiquity and make us aware that we are in a modern fairy tale. The philosopher is pampered, cooked and given presents. When he falls ill, they nurse him to finally organize a round dance at Wannsee. That sounds primitive? The intellectual with the three girls? But it's not, because the philosopher just wants to get out of this situation. Everything grows over his head (but that doesn't mean that Thome doesn't film with the gaze of a voyeur!). A utopia made into a film, or simply a time travel to the Kreuzberg of the 80s (with beautiful girls). According to your wishes.
Do, 27/03/2014 - 16:55
Directed by:
Rudolf Thome
Schauspieler:
Johannes Herrschmann
Adriana Altaras
Friederike Tiefenbacher
Claudia Matschulla
Jürgen Wink
Werner Gerber
Antón Rey
Marquard Bohm
Video:
Trailer (german only)
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