Sa, 14/05/2022 - 20:10
Directed by:
Vittorio De Sica
Schauspieler:
Carlo Battisti
Maria Pia Casilio
Lina Gennari
Video:
Trailer
THE BEST MOVIES IN OUR VIDEO STORE! Umberto ist ein aufrechter und korrekter Mann. Der Stil seiner Kleidung zeigt, dass er einst in besseren Kreisen verkehrte. Nun ist er Rentner, doch die staatlichen Bezüge reichen nicht aus, um zu leben. Nicht einmal für sein spärlich möbliertes Zimmer und eine ordentliche Mahlzeit. Umberto und sein Hund werden von der gierigen Vermieterin mit Kündigung bedroht, sollte er die erhöhte Miete nicht aufbringen. Eine Schande, denn eher vermietet sie sein Zimmer nachmittags zusätzlich an Paare, die sein Bett benutzen. Vittorio de Sicas Umberto D. zeigt den Fall eines Mannes von der Armut in die Obdachlosigkeit. Von allen italienischen neorealistischen Filmen ist Umberto D. mit Sicherheit der Beste. Einfach, weil er ganz er selbst ist. Umberto D. erzählt ohne Umschweife oder verlogene dramatische Effekte seine Geschichte. Sogar Umbertos Hund wird ganz ohne Sentimentalität eingeführt - und das ist ungewöhnlich genug für einen Film, in dem ein Hund mitwirkt! Umberto liebt seinen Hund und der Hund liebt ihn, weil das seine Natur ist. Nie läuft der Film Gefahr, aus Umberto einen typisch liebenswerten Hollywood Opa zu formen. Umberto will einfach allein gelassen werden und wir können nur hoffen, dass wir in seiner Situation genauso reagieren würden wie er: Mutig und einfallsreich. Der Film folgt ihm, während er sich der Möglichkeit bewusst wird, tatsächlich sein Zimmer verlassen zu müssen. Immer zahlte Umberto seine Rechnungen, doch in diesem Monat wirds nicht reichen. Während der Eröffnungs-Sequenz erleben wir Umberto, wie er mit anderen alten Menschen gegen die geringen Renten protestiert. Wir kennen das aus den Medien. Dann aber vollbringt de Sica etwas, das nur FILM kann: Er erzählt Umbertos persönliches Schicksal. Er, einer aus der Menge der Demonstranten. So werden wir in sein Leben eingeführt. Sein Zimmer ist von Ameisen befallen, die Vermieterin aber interessiert das nicht. Umbertos Freundin ist die Dienstmagd. Sie ist schwanger. Ob aber der Junge aus Florenz oder der aus Neapel der Vater ist, das weiss sie nicht. Umberto kümmert sich um sie und sie sich um ihn, weil sie beide gute Menschen in einer hässlichen Umgebung sind. Im Grunde hat Umberto selbst nur Bedürfnisse, da sein Hund Bedürfnisse hat. Einmal muss Umberto ins Krankenhaus; bei seiner Rückkehr stellt er fest, dass sein Hund verschwunden ist. Alles setzt er in Bewegung, sucht seinen Hund im Tierheim, findet ihn schliesslich in einem Käfig. Fast so nüchtern wie eine Dokumentation werden diese Szenen vorgeführt. Nie bemüht sich de Sica darum, uns zu Tränen zu rühren. Er zeigt einfach nur das, was geschieht. Das ist Neorealismus, diese Richtung, die sich während des Krieges in Italien entwickelte und in den 50ern weltbekannt worden war. Die Neorealisten glaubten, dass Filme immer am Puls des täglichen Lebens bleiben und deshalb von Nicht-Schauspielern besetzt sein sollten. Carlo Battisti spielt Umberto - wie man nachlesen kann, ein Lektor von 70 Jahren ohne Schauspielerfahrung. De Sica und sein Drehbuchautor Cesare Zavattini suchten in Rom, Neapel und anderen Städten, bis sie Battisti fanden. Sein Gesicht drückt vor allem Würde aus. Sein Umberto ist ein sympathischer Mann mit grossen Sorgen. Keiner, der gegen die Ungerechtigkeit der Welt vorgeht, sondern ein Mann, der für seine kleine Ecke kämpft. Für sich und seinen Hund. Da Umberto nicht viel spricht, können wir seine Gedanken nur in seinen Augen lesen. Die tollste Szene ist die, in der Umberto zum ersten Mal bettelt, sich aber nicht traut, die Hand aufzuhalten. Er versucht es mit seinem Hut, doch zieht diesen zurück. Dann gibt er seinen Hut dem Hund, lässt den Sitz machen mit dem Hut im Maul. Doch er kann seinem Hund nicht das zumuten, was ihm selbst unmöglich fällt. Umberto D. ist ein Werk, dass immer kraftvoller, immer ergreifender wird. Wie will Umberto Selbstmord verüben, wenn der Hund nicht von seiner Seite weicht? Vielleicht ist es Umbertos grösste Gabe, das Unglück zu ertragen, ohne seinen Selbst-Respekt zu verlieren. Umberto ein Mann, den es wenig kümmert, ob andere ihn lieben oder nicht. Genau deshalb lieben wir ihn! - Umberto is an upright and correct man. The style of his clothes shows that he was once in better circles. Now he is a pensioner, but the state's income is not enough to live on. Not even for his sparsely furnished room and a decent meal. Umberto and his dog are threatened with dismissal by the greedy landlord if he does not pay the increased rent. It's a shame, because she rents his room in the afternoon to couples who use his bed. Vittorio de Sicas Umberto D. shows a man's fall from poverty to homelessness. Of all Italian neorealistic films, Umberto D. is certainly the best. Simply because he is himself. Umberto D. tells his story without digression or lying dramatic effects. Even Umbertos dog is introduced without sentimentality - and that is unusual enough for a film in which a dog is involved! Umberto loves his dog and the dog loves him because that's his nature. The film never runs the risk of turning Umberto into a typically lovable Hollywood grandpa. Umberto just wants to be left alone and we can only hope that in his situation we would react the same as he did: Courageous and imaginative. The movie follows him as he becomes aware of the possibility of actually having to leave his room. Umberto always paid his bills, but this month it won't be enough. During the opening sequence we experience Umberto protesting with other old people against the low pensions. We know this from the media. But then de Sica does something that only FILM can do: He tells Umbertos personal fate. He, one of the crowd of demonstrators. That's how we are introduced to his life. His room is infested with ants, but the landlady is not interested. Umbertos girlfriend is the maid. She is pregnant. But she doesn't know whether the boy from Florence or Naples is the father. Umberto takes care of her and she takes care of him because they are both good people in an ugly environment. Basically, Umberto only has needs because his dog has needs. One day Umberto has to go to hospital; on his return he finds out that his dog has disappeared. He sets everything in motion, looks for his dog in the shelter, finally finds him in a cage. These scenes are presented almost as soberly as a documentary. De Sica never tries to move us to tears. He simply shows what is happening. This is neorealism, this direction that developed during the war in Italy and became world-famous in the 50s. The neo-realists believed that films should always keep their finger on the pulse of everyday life and therefore be occupied by non-actors. Carlo Battisti plays Umberto - as you can read, an editor of 70 years without acting experience. De Sica and his screenwriter Cesare Zavattini searched Rome, Naples and other cities until they found Battisti. His face expresses above all dignity. His Umberto is a likeable man with big worries. Not a man who takes action against the injustice of the world, but a man who fights for his little corner. For himself and his dog. Since Umberto doesn't speak much, we can only read his thoughts in his eyes. The greatest scene is the one in which Umberto begs for the first time, but doesn't dare to hold out his hand. He tries it with his hat, but pulls it back. Then he gives his hat to the dog, has the seat done with the hat in his mouth. But he can't ask his dog to do what is impossible for him to do. Umberto D. is a work that becomes more and more powerful, more and more moving. How will Umberto commit suicide if the dog does not leave his side? Perhaps it is Umberto's greatest gift to endure misfortune without losing his self-respect. Umberto is a man who cares little whether others love him or not. That's why we love him!
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