Fr, 29/03/2019 - 12:47
Directed by:
Julian Schnabel
Schauspieler:
Willem Dafoe
Rupert Friend
Oscar Isaac
Mads Mikkelsen
Mathieu Amalric
Emmanuelle Seigner
Niels Arestrup
Vincent Perez
Video:
Trailer
Hier verschmelzen drei Künstler miteinander: Van Gogh (das Subjekt), Willem Dafoe (der Darsteller) und Julian Schnabel (Der Regisseur). Schnabel ist niemand, der irgendein Interesse hat einem "traditionellen" Biopic (= Höhepunkte eines Lebens zu zeigen) hätte. Er ist vielmehr an der Substanz von Kunst interessiert: An der Philosophie und am Prozess. Deshalb sucht Schnabels Kamera am liebsten in Nah-Aufnahmen nach der Magie seines Stars Willem Dafoe. Genauso wie Van Gogh versuchte, die Magie in einer Landschaft zu finden. Deshalb ists auch einerlei, dass Dafoe viel älter ist als Van Gogh, bevor er starb. Details zählen nichts. Das hier ist ein Film, der sich mit dem Genie Van Goghs beschäftigt! Wenn du in eine Ausstellung gehst, näherst du dich dem Leben von Gemälde zu Gemälde. Episodisch. So wie dieser Film. Van Gogh, wie er vom Wahnsinn umnachtet ist und dadurch von der Welt um ihn herum abgelenkt wird. Um ihn herum; Paul Gaugin (Oscar Isaac) und sein Bruder Theo (Rupert Friend). Van Gogh aber erliegt etwas Fundamentalen. Er scheint für diese Welt nicht geschaffen. So teilt es der unterbewertete Künstler einem Priester (Mads Mikkelsen) mit: Er sieht sich als Maler für Menschen, die noch nicht geboren wurden. Hatte er eine Ahnung davon, wie selten das Werk eines Künstlers zu Lebzeiten geschätzt wird? Wie viele Künstler (die wir kaum ernst nehmen) rennen gerade durch Kreuzberg und kommen in unsere Videothek? Schnabel jedenfalls reduziert Van Gogh nicht als Künstler mit abgetrenntem Ohr. Für ihn ist Van Gogh DER Aussenseiter schlechthin. Ein Aussenseiter für die ganze Welt. Für uns Zuschauer stellt das eine Herausforderung dar. Schnabel führt seine Darsteller wie Kunst-Objekte vor, betrachtet die Linien ihrer Gesichter. Willem Dafoe soll nicht einfach nur zu Van Gogh werden. Die Kamera erwartet, in seinem Gesicht das zu finden, was Van Gogh umtrieb. Dafoe soll ein grösseres, philosophisches Portrait entwerfen - und natürlich ist er der Aufgabe gewachsen. So starrt er hinaus auf eine Landschaft oder einen unnachgiebigen Himmel, fragt sich, weshalb er so anders ist. Und genau diesen Umstand nutzt er dann für seine Kunst! In diesem Momenten meinen wir, alle drei stimmen zu hören: Die von Dafoe, die von Schnabel UND die von Van Gogh. Das sind die Möglichkeiten von Filmkunst! - Three artists merge here: Van Gogh (the subject), Willem Dafoe (the actor) and Julian Schnabel (the director). Schnabel is nobody who has any interest in a "traditional" biopic (= to show highlights of a life). He is more interested in the substance of art: The philosophy and the process. That's why Schnabel's camera prefers to search for the magic of his star Willem Dafoe in close-ups. Just as Van Gogh tried to find magic in a landscape. That's why it's all the same that Dafoe is much older than Van Gogh before he died. Details don't matter. This is a film about Van Gogh's genius! When you go to an exhibition, you approach the life from painting to painting. Episodic. Like this film. Van Gogh as he is surrounded by madness and distracted by the world around him. Around him; Paul Gaugin (Oscar Isaac) and his brother Theo (Rupert Friend). But Van Gogh succumbs to something fundamental. He doesn't seem made for this world. So the underrated artist tells a priest (Mads Mikkelsen): He sees himself as a painter for people who have not yet been born. Did he have any idea how rarely an artist's work is appreciated during his lifetime? How many artists (who we hardly take seriously) are running through Kreuzberg and coming to our video store? In any case, Schnabel does not reduce Van Gogh as an artist with his ear cut off. For him, Van Gogh is THE outsider par excellence. An outsider for the whole world. It's a challenge for us viewers. Schnabel presents his actors as art objects, observes the lines of their faces. Willem Dafoe should not just become Van Gogh. The camera expects to find in his face what Van Gogh was up to. Dafoe is to create a larger, philosophical portrait - and of course he is up to the task. So he stares out at a landscape or an unyielding sky, wonders why he is so different. And it is precisely this circumstance that he uses for his art! In these moments we think we hear all three voices: Dafoe's, Schnabel's AND Van Gogh's. These are the possibilities of film art!
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Di, 02/04/2019 - 09:01
Ich liebe Willem Daffoe und…
Ich liebe Willem Daffoe und niemand anders hätte das spielen können.
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