Do, 27/03/2014 - 16:52
Directed by:
Oliver Stone
Schauspieler:
Charlie Sheen (Bud Fox)
Michael Douglas (Gordon Gekko)
Martin Sheen (Carl Fox)
Daryl Hannah (Darien Taylor)
Terence Stamp (Sir Larry Wildman)
Sean Young (Kate Gekko)
Video:
Trailer
Ein Mann wie Jeff Bezos verdient so viel wie die gesamten Arbeiter Amerikas zusammen. Böse Zungen behaupten, er würde auf diese Summer kaum Steuern zahlen. Wie viel ist genug? Fragt man sich. In Wall Street kann sich der Milliarden schwere Trader nicht entscheiden. Er überlegt sehr lange. Aber er weiss es einfach nicht. Er ist sich nicht einmal sicher, wie er über diese Frage denken soll. Den ganzen Tag lang verdient er Millionen, bricht das Gesetz, um noch mehr Millionen zu verdienen. Das Konzept von "Genug" aber entzieht sich ihm. Wie alle Glücksspieler mag er tatsächlich weniger am Geld interessiert sein. Er mag das Spiel. Vor uns sehen wir ein Raubtier. Er heisst Gordon Gekko (Michael Douglas) und sein Name wurde von der Eidechse inspiriert, die ihren Schwanz abwirft, fängt man sie. Unermüdlich sitzt er an hinter seinem Schreibtisch in seinem Büro, hoch oben im Wolkenkratzer. Er zündet Zigaretten an, drückt sie wieder aus, zündet neue an. Er studiert Aktien-Kurse. Privat hat er alles. Eine Familie, eine Villa mit Pool. Doch das sind alles nur zusätzliche Einträge auf der Anzeigen-Tafel der Börse. Nun kommt der Junge ins Spiel, der als Broker bei einer zweitklassigen Firma arbeitet. Gekko ist sein Held. Er will so werden wie Gekko. 39 Tage lang ruft er in Gekkos Büro an. Jeden Tag. Um einen Termin zu vereinbaren. Am 40. Tag, es ist Gekkos Geburtstag, gewährt man ihm die Audienz (der Junge bringt Havanna Zigarren mit, es ist Gekkos Geburtstag). Und scheinbar sieht Gekko in Bud Fox (Charlie Sheen) etwas, das er wieder erkennt. Bud kommt aus einer Arbeiter-Familie. Sein Vater (Martin Sheen) ist Flugzeug-Mechaniker. Verzweifelt gibt Bud einige Insider Tipps aus dem Geschäft des Vaters an Gekko preis. Gekko verlangt nach mehr. Bud soll spionieren, etwas Illegales tun (oder halb-legal, wie auch immer)... Gekko kennt Bud. Er sieht, wie hungrig der Junge ist. Er verspricht ihm Vergünstigungen, die pünktlich eintreffen wie die langbeinige Innen-Architektin (Daryl Hannah), die Buds neues Apartment dekoriert. Erste Regel: Den Luxus niemals geniessen. Er wird nicht einmal zur Kenntnis genommen, ist ganz selbstverständlich. Teilt das langbeinige Mädchen das Bett mit Bud, sehen wir sie auch nur kurz als Silhouette. Sex und Besitz sind zweitrangig gegenüber dem Geschäft. Wie bei jedem Glücksspieler. Oliver Stone führt eine radikale Kapitalismus Kritik vor. Sein Film argumentiert, dass die Kleinanleger Dummköpfe sind. Das Geld wird von Gekko gemacht. Gekko agiert illegal und unmoralisch, nutzt aber eine immer wieder kehrende Litanei: Niemand wird verletzt. Schliesslich ist jeder involviert. Die Handlungs-Struktur ist traditionell: Der Junge ist fasziniert von Gekko, wird sein Schüler. Gekko betrügt den Jungen und der wiederum dreht den Spiess einfach um... Gekkos Wertesystem entspricht dem der Wall Street. Er macht Geld, ohne das Gesetz zu brechen. Bereits damals wurden Menschen wie Trump als Präsidentschafts-Kandidaten gehandelt. Mit den 80ern begann das Zeitalter des sogenannten Neo-Liberalismus. Die Motivation des Zeitalters: Geschäfte machen und gewinnen. Es geht um Gewinne, nicht um Dienstleistungen, Produktion, Arbeit. Es geht um das Wertesystem an sich (nicht etwa um eine blosse Wall Street Kritik). Wall Street ist ein Angriff auf die Atmosphäre des finanziellen Wettbewerbs an sich, der so grausam ist, dass Ethik schlicht als irrelevant erscheint. Die Gesetze erscheinen da nur als Teil des Spiels. - A man like Jeff Bezos earns as much as the entire workforce of America combined. Malicious tongues claim he barely pays taxes on that buzz. How much is enough? One wonders. In Wall Street, the billionaire trader can't make up his mind. He thinks about it for a long time. But he just doesn't know. He's not even sure how to think about this question. All day long he earns millions, breaks the law to earn even more millions. But the concept of "enough" eludes him. Like all gamblers, he may actually be less interested in the money. He likes the game. Before us we see a predator. His name is Gordon Gekko (Michael Douglas) and his name was inspired by the lizard that sheds its tail when caught. He sits tirelessly at behind his desk in his office, high up in the skyscraper. He lights cigarettes, stubs them out again, lights new ones. He studies stock prices. Privately, he has everything. A family, a villa with a pool. But these are all just additional entries on the stock exchange's ad board. Now the boy comes into the picture, working as a broker at a second-rate company. Gekko is his hero. He wants to become like Gekko. For 39 days, he calls Gekko's office. Every day. To make an appointment. On the 40th day, it's Gekko's birthday, they grant him the audience (the boy brings Havana cigars, it's Gekko's birthday). And apparently Gekko sees something in Bud Fox (Charlie Sheen) that he recognizes. Bud comes from a working-class family. His father (Martin Sheen) is an airplane mechanic. Desperate, Bud reveals some inside tips from his father's business to Gekko. Gekko asks for more. Bud should spy, do something illegal (or semi-legal, whatever).... Gekko knows Bud. He sees how hungry the boy is. He promises him perks that arrive on time like the leggy interior architect (Daryl Hannah) decorating Bud's new apartment. First rule: never enjoy the luxury. It is not even noted, taken for granted. If the leggy girl shares the bed with Bud, we see her even briefly as a silhouette. Sex and possessions are secondary to business. As with any gambler. Oliver Stone performs a radical critique of capitalism. His film argues that small investors are fools. The money is made by Gekko. Gekko acts illegally and immorally, but uses a recurring litany: nobody gets hurt. After all, everyone is involved. The plot structure is traditional: the boy is fascinated by Gekko, becomes his student. Gekko betrays the boy, who in turn simply turns the tables.... Gekko's value system corresponds to that of Wall Street. He makes money without breaking the law. Even then, people like Trump were traded as presidential candidates. With the 80s, the age of so-called neo-liberalism began. The motivation of the age: do business and win. It's about profits, not services, production, labor. It is about the value system itself (not a mere Wall Street critique). Wall Street is an attack on the atmosphere of financial competition itself, which is so cruel that ethics simply seems irrelevant. The laws appear there only as part of the game.
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