So, 05/06/2022 - 21:21
Directed by:
Joachim Trier
Schauspieler:
Renate Reinsve
Anders Danielsen Lie
Herbert Nordrum
Hans Olav Brenner
Maria Grazia Di Meo
Video:
Trailer
Wenn man merkt, dass man nicht mehr jung ist (nach den Vorgaben der Gesellschaft), dann kehrt innere Unruhe ein. Die Scharade beginnt, wenn die Zwanziger sich dem Ende zuneigen und dort irgendwo die 30 wartet. Was habe ich bisher erreicht? Wo will ich hin? Ist es möglich, sich nun für immer zu verlieben und etwas vorzuweisen? Davor war alles Verheissung. Doch die erlischt. Sie wird verzehrt vom Status Quo. So etwa funktioniert diese phänomenal originelle Dramödie von Joachim Trier (und sie stellt den dritten Teil seiner Oslo Trilogie dar: Reprise DVD4550, Oslo, 31. August DVD8228). Julie (Renate Reinsve) formuliert es ganz treffend, wenn sie sich als Zuschauerin in ihrem eigenen Leben sieht. Sie fühlt die Angst der Jahrtausendwende, plagt sich mit Frustrationsgefühlen, während sie mit ihrer Selbstfindung ringt. Das alles strukturiert Trier wie ein Stück Literatur in Prolog und Epilog. Dazwischen liegen Unentschlossenheit, Liebesabenteuer. Dann wird sie 30 und mit der Frage konfrontiert, ob sie Mutter werden will. Dazu gibts übrigens die furchtbare Musik von Harry Nilsson. Und das Licht so weich und weich wie in skandinavischen Filmen üblich. Julie arbeitet in einer Buchhandlung. Davor versuchte sie sich in Fotografie und Medizin. Ihr Pertner ist ein erfolgreicher Karikaturist, aber wenig bindungsfähig und zudem steht sie in seinem Schatten. Jedenfalls hingt Julie dem Zeitplan des Lebens hinterher (andere Frauen haben bereits KINDER). Ihr eigenes Glück findet Julie nur, wenn sie sich von der Familie löst. Das klappt nur mit etwas Rücksichtslosigkeit oder eben vermeintlicher Rücksichtslosigkeit. Und es braucht eine gesunde Portion Egoismus! Julie wird in ihrem eigenen Tempo erwachsen. Scheinbar gilt das auch für Renate Reinsve, die zehn Jahre nach ihrem tollen Auftritt in Oslo, 31. August erstaunlicherweise keine grosse Karriere machte. Wer weiss, vielleicht existiert da eine Verwandtschaft mit ihrer Julie? Und gibt es nun diesen Wendepunkt, der dein ganzes Leben für immer verändert? Gibt es einen Plan fürs Leben? Wer mal Goethes Wilhelm Meister gelesen hat, der weiss, dass es einzig darum geht, aus den Trümmern eines früheren Traums in die Zukunft zu sehen und es noch einmal zu versuchen. - When you realise that you are no longer young (by society's standards), inner turmoil sets in. The charade begins when your twenties are coming to an end and 30 is waiting there somewhere. What have I achieved so far? Where do I want to go? Is it possible now to fall in love forever and have something to show for it? Before, everything was a promise. But it is extinguished. It is consumed by the status quo. This is how this phenomenally original drama by Joachim Trier works (and it represents the third part of his Oslo Trilogy: Reprise DVD4550, Oslo, 31 August DVD8228). Julie (Renate Reinsve) puts it quite aptly when she sees herself as a spectator in her own life. She feels the angst of the millennials, plagues herself with feelings of frustration as she struggles with self-discovery. Trier structures all this like a piece of literature in prologue and epilogue. In between are indecision, love adventures. Then she turns 30 and is confronted with the question of whether she wants to become a mother. By the way, there is the terrible music by Harry Nilsson. And the light as soft and mellow as usual in Scandinavian films. Julie works in a bookshop. Before that she tried her hand at photography and medicine. Her Pertner is a successful cartoonist, but not very capable of commitment, and besides, she is in his shadow. In any case, Julie lags behind life's schedule (other women already have CHILDREN). Julie only finds her own happiness when she breaks away from the family. This only works with a bit of ruthlessness or even supposed ruthlessness. And it needs a healthy dose of egoism! Julie grows up at her own pace. Apparently this is also true for Renate Reinsve, who surprisingly did not have a great career ten years after her great performance in Oslo, 31 August. Who knows, maybe there is a kinship with her Julie? And is there now this turning point that changes your whole life forever? Is there a plan for life? If you've ever read Goethe's Wilhelm Meister, you know that it's all about looking into the future from the ruins of a previous dream and trying again.
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