Di, 21/05/2024 - 18:20
Directed by:
Nuri Bilge Ceylan
Schauspieler:
Merve Dizdar
Deniz Celiloglu
Musab Ekici
Erdem Senocak
Münir Can Cindoruk
Video:
Trailer
Jeder Mensch lügt, ob aus Bosheit, Selbsterhaltung oder auch unseren Gegenüber zu schonen. Lügen können das soziale Miteinander erleichtern oder erschweren. Immer im Grenzbereich der Utopie absoluter Gewissheit und dem Bereich aller Unwahrheiten, in dem sich unsere Gefühle, ja die Fakten selbst abspielen. Dabei überwiegen Gefühle Fakten! Nuri Bilge Ceylan argumentiert, dass jede Wahrheit parteiisch ist. Sie wird immer von der Perspektive des Erzählers beeinflusst. Weder Hoffnung, noch Verzweiflung dürfen wir uneingeschränkt glauben! Aus seinen Ferien kehrt Samet (Deniz Celiloglu) zurück in den Osten der Türkei. Eine Gegend, die er als Hölle bezeichnet. Viel lieber würde er in Istanbul arbeiten! Und schon sind wir mittendrin in diesem neuen dreistündigen Epos, in dem tatsächlich jeder Satz von grösster Bedeutung ist. Samet arbeitet als Lehrer, vertritt dabei eine feige "unpolitische" Haltung. Er ist ein Misanthrop. Obwohl recht herablassend, mögen ihn die Kinder. Dann findet sich bei der Durchsuchung eines Mädchens ein Brief Samets. Er beteuert, den nicht geschrieben zu haben. Eine Lüge und so wird sein guter Ruf als auch der seines engsten Freundes demontiert... So lernen wir Samet kennen. Ein Lügner, arrogant und herablassend den armen Menschen der Region gegenüber. Und können Ceylans Bilder die Geschichte der schlechten und auch guten Taten widergeben?
Nein. Bilder tragen immer nur einen Bruchteil der Wahrheit in sich. Filmen können wir niemals emotional vertrauen! Doch es hat etwas Gutes, auf einer Seite zu stehen, so Ceylan. Und Samet? Der fürchtet sich davor, Hoffnung zu hegen, weil doch auf der anderen Seite immer Enttäuschung lauert. In Wahrheit aber ist nichts so glorreich oder so schrecklich, wie es uns erscheint.
Everyone lies, whether out of malice, self-preservation or to protect the other person. Lies can make social interaction easier or more difficult. Always in the border area of the utopia of absolute certainty and the area of all untruths, in which our feelings, indeed the facts themselves, play out. Feelings outweigh facts! Nuri Bilge Ceylan argues that every truth is biased. It is always influenced by the narrator's perspective. We can believe neither hope nor despair without reservation! Samet (Deniz Celiloglu) returns from his holidays to the east of Turkey. An area he describes as hell. He would much rather be working in Istanbul! And we are already in the middle of this new three-hour epic, in which every sentence really is of the utmost importance. Samet works as a teacher, taking a cowardly "apolitical" stance. He is a misanthrope. Although quite patronising, the children like him. Then, during a search of a girl, a letter written by Samet is found. He claims not to have written it. A lie, and so his good reputation, as well as that of his closest friend, is dismantled... This is how we get to know Samet. A liar, arrogant and patronising towards the poor people of the region. And can Ceylan's pictures tell the story of the bad and good deeds? No. Images only ever contain a fraction of the truth. We can never trust films emotionally! But there is something good about being on the same side, says Ceylan. And Samet? He's afraid of harbouring hope because disappointment is always lurking on the other side. But the truth is that nothing is as glorious or as terrible as it seems.
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