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Eure letzten KommentareAMADOR - ein zierliches
AMADOR - ein zierliches Pflänzchen, das tiefe Wurzeln schlägt.
Wenn der Florist seine Rosen parfümiert, bevor er sie verkauft, da ihr natürlicher Geruch nicht ausreicht, dann sollten wir einmal inne halten und uns bewusst machen, wie oft wir uns vor der Außenwelt als etwas ausgeben, das wir eigentlich gar nicht darstellen – und die Umstände dies sogar von uns fordern, weil wir ja immer mehr, mehr, mehr sein, uns jeden Tag behaupten und lächerlichen Idealen entsprechen müssen, als wären wir normierte Maschinen. Nun aber ist Parfum ja etwas Künstliches und vielleicht stinkt es am Ende gar ziemlich, wenn zum Beispiel die Ingredienzien nicht zusammenpassen oder man es auch einfach übertrieben hat.
Als junge Frau und Einwanderin in Madrid durchlebt Marcela kritische Zeiten. Ohne Verschulden gerät sie in eine echte Schieflage, obwohl sie doch nur den Arbeitslohn erhalten möchte, der ihr auf Basis ihrer Tätigkeit zusteht und den sie dringend benötigt. Bedächtige Systemkritik streut Regisseur Fernando León de Aranoa mit seiner Filmosynthese in jeder zweiten Zeile, allerdings nicht in trockenen Thesen oder reinen Behauptungen. Denn geht es im kapitalistischen Gefüge um Geld und Gewinnmaximierung, so geht es hier um Menschen.
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