Ein Werk von grosser Schönheit und artifizieller Eleganz, dass uns eine Geschichte von erschreckender Grausamkeit erzählt! The Ballad of Narayama, der seine Wurzeln im japanischen Kabuki Stil offenbart, berichtet von der Hungersnot in einem Bergdorf. Alle in diesem Dorf, die das Alter von 70 Jahren erreichen, müssen den Berg besteigen, um sich dem Freitod zu ergeben. Rot wie Blut, der Himmel; der Hintergrund gleicht einem Gemälde. Wie im Kabuki Theater setzt nun die Stimme des Erzählers ein. Kinuyo Tanaka spielt Orin, die gerade 70 wurde. Wir sehen die Resignation in ihren Augen. Sie hat dem Leben abgeschworen. Ganz anders ihre Nachbarin, Mata (Seiji Miyaguchi), die gegen ihr (vermeintliches!) Schicksal protestiert. Orins Sohn Tatsuhei (Teiji Takahashi) liebt seine Mutter und es tut ihm weh, sie auf den Berg führen zu müssen. Er quält sich durch das Dorf und Orin bietet ihm eine Schale Reis an. Er müsse doch hungrig sein! Ganz anders ihr Enkel, der gar nicht erwarten kann, dass es mit Orin zu Ende geht. Und warum hält sie mit 70 immer noch alle ihre Zähne? 33 an der Zahl? Hat Orin einen Pakt mit Dämonen geschlossen (so glauben es die Dorfbewohner). Orin beisst in einen Stein und in ihrem Mund verbleiben nur blutige Stümpfe. Das alles wird stilisiert erzählt, immer wieder von Liedern und Tänzen unterbrochen. Fast so, als hätte Keisuke Kinoshita ein Märchen vorzutragen! Wie ein Paradies wirkt die Landschaft des Berges vor dem Hintergrund der vier Jahreszeiten. Wer ihn aber erklimmt, muss drei Regeln einhalten. 1) Es darf nicht gesprochen werden. 2) Niemand darf dich am morgen fortgehen sehen. 3) Du darfst niemals zurückblicken. Im Zentrum des Films stehen Orins Resignation und ihre Güte. Ihr Verhalten mag befremdlich sein, ist aber sicher auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen des zweiten Weltkriegs zu deuten. Kinoshita gehört zur ersten Generation des japanischen Kinowunders der 50er. Wir müssen uns das so vorstellen, dass Japan - zumindest aus westlicher Sicht - als Filmnation noch überhaupt keine Bedeutung hatte! Schliesslich ist es die Witwe Tama, die Orins Sohn, den sie heiraten will, gesteht, dass sie gemeinsam den Berg besteigen würden, wenn ihre Zeit gekommen sei... - A work of great beauty and artificial elegance that tells us a story of frightening cruelty! The Ballad of Narayama, which reveals its roots in the Japanese Kabuki style, tells of the famine in a mountain village. Everyone in this village who is 70 years old must climb the mountain to surrender to suicide. Red as blood, the sky; the background is like a painting. As in the Kabuki Theatre, the narrator's voice begins. Kinuyo Tanaka plays Orin, who just turned 70. We see resignation in their eyes. She renounced life. Her neighbour Mata (Seiji Miyaguchi), who protests against her (supposed!) fate, is quite different. Orin's son Tatsuhei (Teiji Takahashi) loves his mother and it hurts him to have to lead her up the mountain. He tortures himself through the village and Orin offers him a bowl of rice. He must be hungry! Quite different her grandson, who can't expect that it will end with Orin. And why does she still keep all her teeth at 70? 33 in number? Did Orin make a pact with demons (so the villagers believe). Orin bites a stone and only bloody stumps remain in her mouth. All this is told in a stylized way, repeatedly interrupted by songs and dances. Almost as if Keisuke Kinoshita had a fairy tale to tell! The landscape of the mountain looks like a paradise against the background of the four seasons. But whoever climbs it must follow three rules. 1) No speaking is allowed. 2) No one may see you leave in the morning. 3) You must never look back. At the center of the film are Orin's resignation and her goodness. Their behaviour may be strange, but is certainly also to be interpreted against the background of the experiences of the Second World War. Kinoshita belongs to the first generation of the Japanese cinema miracle of the 50s. We have to imagine that Japan - at least from a Western point of view - had no significance at all as a film nation! After all, it is the widow Tama, Orin's son whom she wants to marry, confesses that they would climb the mountain together when their time had come... (transl. deepl.com)
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Hier eine Besprechung des Remakes, was aber auch das Original leichter verstehen lässt: https://www.youtube.com/watch?v=Q_5BeDl2K0g
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