Biopic Film

Wer seine Musicals gesehen hat, die in einer Werkstatt spielen mit singenden Mechanikern, der wird bereits geahnt haben, dass Jacques Demy selbst der Sohn eines Mechanikers ist. Deshalb führen auch seine Kindheitserinnerungen zurück in die Auto-Werkstatt. Demys Lebensgefährtin Agnes Varda ihrerseits, hat gern Filme über ihr eigenes Leben gemacht. Jacquot aber handelt nun von den Erinnerungen ihres Mannes. Als Varda zu drehen begann, lag Demy bereits im Sterben. Ihr blieb nicht viel Zeit. Der Film beginnt in der Werkstatt. Die Geschichte zu den Bildern stammt von Demy, der im Sterbebett zu erzählen begann. link trailer

Welche Bedeutung hat Eisenstein überhaupt noch für normale Kinogänger? Diese Frage hat sich Peter Greenaway bestimmt gestellt, als er die Reise des russischen Filmemachers nach Mexiko verfilmte. Greenaway interessieren aber weniger die intellektuellen und künstlerischen Aspekte von Eisensteins Produktion von Que Viva Mexico!, den er 1930 inszenierte (wobei der Film unvollendet blieb). Das Augenmerk des Briten liegt darauf, dass der schwule Eisenstein endlich mit 33 seine Jungfräulichkeit verlor. Greenaway, der Maler, der sich zum Filmemacher und Liebling der Avantgarde wandelte, hat seit etwa 25 Jahren keinen wirklich guten Film mehr gemacht. Die Enttäuschung von Eisenstein in Guanajuato überrascht deshalb nicht. Greenaway glaubt, "postmodern" bedeutet "wunderlich". link trailer

Sir Alfred Hitchcock darf als berühmtester Regisseur der Filmgeschichte gelten; nicht nur wegen seiner skurrilen öffentlichen Auftritte, sondern vor allem aufgrund der anhaltenden Anziehungskraft seiner Filme. Du kannst das als Videothekar bemerken, wenn du einem nicht-cineastischen Publikum versuchst, Filmklassiker zu verleihen. Mit Hitchcock erreichst du die Kunden trotzdem immer! Seine Werke erreichen unbestreitbar nach wie vor grosse Aufmerksamkeit! Hitchcock wusste etwas Allgemeingültiges über Kinozuschauer: Der unschuldige Mann, der zu Unrecht verurteilt wird. Damit können wir uns wohl alle identifizieren. link trailer

Edward D. Wood Jr. stellte niemals eine Szene fertig, die er nicht über alles liebte. Es bedarf eines seltsamen Genies, um der schlechteste Filmemacher aller Zeiten zu sein und mit allgemeinem Beifall erbte Wood diesen Titel. Der Regisseur war blind vor Liebe, dass er nicht sah, wie schlecht sein Werk an sich gewesen war. Doch das allein reicht nicht aus, um zur Legende zu reifen: Wood liebte eben Filme! Tim Burton hat während seiner Karriere eine Liebe zu empfindsamen Aussenseitern entwickelt - genauso spielt Johnny Depp seinen Ed Wood Charakter. Mit demselben Enthusiasmus, mit eben solcher Wärme wie das Original! Ed Wood MUSS einfach Filme machen! link trailer

Seinen Ruhm gewann Charlie Chaplin durch härteste Arbeit. Er war bereit, Tage lang an einer Szene zu feilen. An einem einzigen Gag - bis er ihn hatte! So erfand er die erste universale Figur des Kinos - noch vor Mickey Mouse: Seinen Tramp. Einen Jedermann, dessen Mangel an einem Namen oder einer Adresse ihm erlaubten, überall hin zu gehen, lustige als auch traurige Dinge zu erleben. link trailer

In seinen letzten beiden Jahrzehnten schottete sich Howard Hughes von allem und jedem ab. Vor der ganzen Welt. Er war der reichste Mann der ganzen Welt und mit seinen Milliarden kaufte er sich ein Zimmer, das er nicht mehr verliess. Bis dahin aber war es ein langer Weg. Als reicher Erbe aus Texas drehte er Filme und etablierte sich als Playboy. Auf diese glorreichen Jahre konzentriert sich Martin Scorseses "The Aviator" - doch wir ahnen, was folgen muss: Die erschütterndsten Szenen sind die, in denen Hughes mit seinen inneren Dämonen kämpft... link trailer

Das innere Kind in jedem von uns muss Andy Kaufman lieben. So ging es doch jedem von uns schon einmal! Er wollte einfach immer weiter machen und niemals aufgeben. Das war seine Einstellung zur Welt. So lange, bis die Menschen lachten! Der einzige Unterschied: Kaufman verdiente sein Geld als Comedian. Kaufmans Auftritte und TV Serien waren im Grunde eine Meditation über die Idee der Unterhaltung. Was bedeutet: Er würde erst nachgeben, wenn wir uns unterhalten. Vorher würde er schlicht und ergreifend nicht aufgeben. link trailer

Es muss so etwas wie Alchemie sein in unseren Köpfen - irgend so etwas macht die Wirkung von Marilyn Monroe aus. Immer noch! Marilyn Monroe, das ist kein Name, sondern alles, was sich Teenager in den 50ern nur wünschen konnten: Gar nicht so sehr Sex, sondern das Ideal von Hingabe an die Verletzlichkeit, Süsse, Hoffnung und Angst, die sie verkörperte. link trailer

Jean Seberg ging nach Hollywood mit dem Traum von Ruhm - wie so viele Schauspielerinnen vor ihr. Doch als sie ankam, winkte alles andere als Ruhm. Schliesslich ging sie nach Frankreich, um in Godards Breathless mit zu spielen und wurde zu einer der Ikonen der Nouvelle Vague. Weniger als ein Jahrzehnt später fand man sie tot in ihrem Wagen. Es war wohl Selbstmord... link trailer

Wenn du Murnaus "Nosferatu" heute siehst, dann weisst du; dieser beste aller Horror-Filme glaubt tief und innig an Vampire. "Max Schreck" alias "Court Orlock" scheint doch wirklich ein Blutsauger zu sein - oder denkst du noch an einen Schauspieler, wenn du ihn siehst? Shadow Of The Vampire hat dafür eine simple Erklärung: "Max Schreck" war tatsächlich ein Vampir. Schau dir alte Bilder an: "Schreck" mit seinen verwilderten Zähnen, seinen Fledermaus Ohren, dem rattenartigen Gesicht. Vielleicht war Schreck ja WIRKLICH ein Vampir? Deshalb inszeniert Regisseur E. Elias Merhige einerseits einen Vampirfilm und andererseits einen Film im Film. Einen Blick hinter die Kulissen von Murnaus "Nosferatu". link trailer