Biopics Literature

Charles Bukowski ist der Poet der Skid Row. Fast aussichtslos, seine Kunst denjenigen nahe zu bringen, die ihn nicht verstehen wollen. Bis er 50 war, zog Bukowski durch L.A., stieg in unzähligen Bars mit ungezählten Frauen ab. Sie alle waren billig, teuer, schlecht oder gut - je nachdem und in beliebigen Varianten. Barfly lädt uns für die Länge eines Spielfilms ein, Platz zu nehmen in seinem Universum. Zumindest für einige Tage, die nach Bukowski Massstäben zu seinen besseren gehören. Barfly ist ein sehr amerikanischer Film, obgleich einer wie kein zweiter! Barfly zeigt die Menschen, die wir nie bemerken, mit denen wir nie in Kontakt kommen. Allein das macht ihn zu einem kleinen Klassiker! link trailer + FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE)

Paris, 1931. Die angehende Schriftstellern Anaïs Nin lernt den Dichter Henry Miller und seine Frau June kennen, folgt ihnen und taucht ein in die Welt erotischer Exzesse. Was ist in diesem Kosmos real und was Fantasie? Philip Kaufmans Biopic handelt von Selbstbestimmung und sexueller Freiheit. Und literarischer Kreativität. link trailer

Hammett wurde berühmt durch die misslungene Zusammenarbeit von Wim Wenders und Francis Ford Coppola. Coppola suchte nach einem europäischen Regisseur mit europäischem Blick auf Amerika. Wenders konzipiert Hammett als Hommage an den Film Noir, entfernte sich immer weiter vom Drehbuch und zog so Coppolas Urteil nach sich, den schlechtesten Film aller Zeiten fabriziert zu haben. link trailer

Adele war die Tochter von Victor Hugo. In ihren hinterlassenen Tagebüchern beschrieb sie die Geschichte ihrer Liebe. Einer verdammten Liebe. Im Exil, wo sie gemeinsam mit dem Vater lebte, verführte sie der britische Leutnant Pinson. Adele verliebte sich in Pinson und Pinson liebte es, ein bisschen verliebt zu sein. Bis er die Nächste erobern würde. Pinson machte Adele einen Heiratsantrag, doch natürlich meint er den nicht ernster als es seine Persönlichkeit zulässt. Adele aber reagiert mit so heftiger Liebe, dass es ihr ganzes Leben zerstören wird. Die erste grosse Rolle von Isabelle Adjani über die Regisseur Francois Truffaut urteilte, sie sei das "einzige weibliche Genie" - woraufhin Adjani nie wieder mit Truffaut arbeitete. link trailer

Es war 1959 als Truman Capote die Nachricht erhielt, vier Mitglieder einer Familie wären in Kansas erschossen worden. Man bietet ihm an, eine Story darüber zu schreiben. Eine Story, die ihn reich und berühmt machen sollte. Und die ihn zerstören wird. Capotes Non Fiction Roman In Cold Blood wurde zum Bestseller und beschleunigte seinen Tod. link trailer

Skandal-Regisseur Marco Ferreri, der über sein Werk sagt, dass es vor allem provozieren soll, versucht sich an dem Dichter Charles Bukowski. Eitel dargestellt durch Ben Gazzara, an seiner Seite, die schöne Ornella Muti. Schwer vorstellbar, wie der Original Bukowski dieses Biopic goutiert hätte. link-

Reinaldo Arenas wird in erbärmlicher Armut geboren. Im Kuba vor Castro. Sein Lehrer sagt ihm, dass er ein Gefühl für die Poesie hätte. Als sein Grossvater das hört, schlägt er erst mit der Faust auf den Tisch und dann auf den Jungen. Genauso verläuft Reinaldos Leben. Er versucht sich als Dichter und die Gesellschaft tritt mit Füssen danach. Das Reinaldo schwul ist, dürfte nicht hilfreich sein... Der grösste Verrat seines Lebens heisst Fidel Castro. Ihm schliesst sich Reinaldo als Kämpfer in den Bergen an. Doch Fidel mag weder Dichter, noch Homosexuelle. Die Revolution endet und Reinaldo landet im Gefängnis. link trailer

Jane Campion verfilmt die Geschichte eines lockigen, kleinen Rotschopfs, die zur grössten Schriftstellerin Neuseelands werden sollte: Janet Frames Sie musste Qualen ertragen, die die meisten Menschen wohl ins Irrenhaus gebracht hätten. Ironie des Schicksals: Janet sass bereits in der Nervenheilanstalt, obwohl man später nichts als eine Depression diagnostizieren konnte. link trailer + FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE)

Stefan Zweig zu lesen ist eine Herausforderung, denn seine Sprache ist preziös, balanciert zwischen den Abgründen der Seele und dem Umbruch ihrer Zeit. Maria Schraders Film versucht dem zu entsprechen. Selbst 1936 im Exil, fällt es Zweig schwer, voller Hass über die Entwicklung in Deutschland zu sprechen. Seine Erziehung verbietet es ihm. Schrader erzählt aus Zweigs letzten Jahren im Exil. Sein Widerstand gegen die Barbarei in der alten Heimat, die er nicht mehr kennt: Die Verkörperung der untergeganenen Tugenden. link trailer

Finding Neverland ist die Geschichte eines Mannes, der nicht erwachsen werden will und deshalb ein Buch schreibt über einen Jungen, der es nie wird. Der Mann heisst Sir J.M. Barrie; der Junge Peter Pan. Wir erleben, wie Barrie in den Bann einer Witwe mit vier Kindern gerät, Barrie zieht bei ihnen ein, nicht als Familien-Freund, sondern als Mensch, der auf eine asexuelle Art in die Witwe und ihre Jungs verliebt ist. link trailer

Die Biographie des Autoren Jean-Dominique Bauby erzählt die Geschichte eines Mannes, der die Katastrophe erlebt, die er am meisten fürchtete: Das "Locked-in-Syndrom", bei dem er zwar noch bei Bewusstsein ist, aber nicht mehr mit der Welt kommunizieren kann. Der Held aus Dalton Trumos "Johnny Got His Gun" kann zwar noch sehen und hören, ist aber ansonsten in seinem Kopf eingesperrt. link trailer

Ich denke, dass Vorhaben, Kafka filmisch umzusetzen, dürfte eines der schwierigsten sein. Handeln seine Geschichten doch von selbstbezogenen Einsiedlern. Wie verfilmt man aber das Innere des Menschen? Die Kafka Verfilmungen, die ich zuvor sah, vermochten dieses Problem nicht zu lösen. Steven Soderbergh versuchts zu umgehen, denn sein Film handelt doch eher von Kafkas Romanfiguren als dem Autoren selbst. Für mich gehört Kafka in den Bereich existentialistischer Träumereien. link trailer

Kann man einen Film ertragen über die grosse Iris Murdoch und ihr Schicksal, an Alzheimer zu erkranken, so dass ihr Geist in der Krankheit verschwindet? Iris ist ein Biopic, dass dieses Schicksal kinotauglich vereinfacht - ironischer Weise aber einer Schriftstellerin gerecht zu werden sucht, deren Werk so ungeheuer komplex war. link trailer

ack Kerouac's “On the Road” ist ohne Frage einer der Meilensteine moderner amerikanischer Literatur, mehr noch, der Inbegriff der Beat Generation! Walter Salles Verfilmung wirft nun die Frage auf, wieviel "Story" eigentlich in dem Werk steckt? Kerouacs Held Sal Paradise sieht hier aus wie ein moderner Outlaw, begleitet von Dean Moriarity auf einer Reise quer durch Amerika. Im Gepäck: Frauen, Suff und Jazz. Eine Reise voller Geheimnisse, aber keine simple Sinnsuche. link trailer

Dominik Graf Filme im Kino sind an sich ein Erlebnis, da Deutschlands Meister des Genre-Films oft genug mit beschwerlichen Produktions-Bedingungen zu kämpfen hatte. Vorhang auf also für sein etwas anderes Schiller-Biopic, denn im Mittelpunkt steht eine Menage a trois des Dichters, die sich über einen Zeitraum einer ganzen Dekade zog! Schiller und die zunächst freundschaftlich, später rivalisierende Liebe zweier Schwestern, bietet vor allem im Finale wuchtige Emotionen, die den Rahmen eines gewöhnlichen Biopics sprengen! Leider erreichen die Bilder aber nur TV Format und die Stimme aus dem Off nuschelt so unverständlich, als ob man dem Erzähler den Mund zuhalten würde. link trailer

Colette lädt uns ein in die üppige, mit Kerzenlicht erleuchtete welt des späten 19. Jahrhunderts in Frankreich. Diese Welt lebt von ihren Farben und zahlreichen Details - und steht doch ganz im Gegensatz zur Schriftstellerin Colette selbst, gespielt von Keira Knightley. Colette war viel zu neugierig für das Leben auf dem Lande, aber auch zu ehrlich und ungebunden für die Konventionen der Stadt... link trailer

John Keats hat sich nie kleinlaut als romantischer Dichter ausgegeben - er war der ECHTE! Die grosse Liebe seines Lebens hiess Fanny Brawne. Eine Liebe so grossartig und poetisch, dass es fast nicht mehr in Erinnerung bleibt, dass sie abgesehen von einigen wenigen Küssen auch platonisch blieb. Der Dichter verfügte weder über die Mittel, noch die Gesundheit, Fanny im viktorianischen Zeitalter einen Antrag machen zu können. link trailer

Erst am Ende von Becoming Jane erfahren wir, dass Jane Austen sechs der beliebtesten englischen Romane verfasste. Das Schlüsselwort: Jane Austen wird geliebt! Denn ihre Bewunderer analysieren ihre Romane nicht so sehr, sie lieben sie bis ins Mark, tauchen ein in Austens Welt des subtilen Humors, ihrer feinen Intelligenz und Ironie der menschlichen Existenz, die zum Ausdruck kommt. link trailer

Willkommen zurück in der Welt von Allen Ginsberg und Jack Kerouac School of Disembodied Poetics, der Zeit der Beatnik Ära. Die Beatniks schufen Poesie, Belletristik, Kunst und Musik, vor allem aber Legenden ihrer selbst. Nach dem Rock'n Roll stellten sie den zweiten echten Bruch mit den geordneten Nachkriegsjahren dar oder wie Ginsberg in Howl formulierte: "I saw the best minds of my generation destroyed by madness". link trailer