So, 09/06/2019 - 09:52
Directed by:
Tian Zhuangzhuang
Schauspieler:
Chen Xiaoman
Zhang Wenyao
Yi Tian
Video:
Trailer
FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) Früher war ich oft in Ost-Berlin, um unsere Freunde zu besuchen. Meine Eltern erklärten mir damals, ich dürfte nicht über Politik sprechen. Jedenfalls nicht offen. Das wäre in der DDR gefährlich. Es könnte von den falschen gehört werden. The Blue Kite spielt etwa 30 Jahre früher in China. In einem kleinen Raum, es muss irgendwo in einem der traditionellen Bezirke von Beijing sein, wird eine Hochzeit gefeiert und ein Kind geboren. Alle im Innenhof des Hutongs (das ist ein traditionelles chinesisches Haus mit Innenhof) kennen sich. Gemeinsam freuen sie sich, bereiten das Essen zu. Jeder bringt etwas. Es sind ganz normale Menschen. Dann hört man eine Stimme aus den Lautsprechern, die das öffentliche Radio übertragen. "Stalin ist tot". Wer ist dieser Stalin? In den Jahren darauf wird eine Welle politischer Hysterie alles, was sie sich erträumten und langfristig planten, zunichte machen. Davon handelt The Blue Kite: Wie lebt es sich in den Zeiten ideologischen Wahnsinns? Tietou heisst der Junge. Wenn man das übersetzt, würde es so viel wie "Eisen-Kopf" bedeuten. Mit ihm erleben wir Familienfeste und den unheimlichen Onkel, der manchmal kommt. Der Onkel wird der Armee beitreten. Mit seiner Freundin. Am lebhaftesten erinnert sich Tietou an seinen blauen Drachen, der sich in einem Baum verfing. Der Vater versprach ihm, einen neuen zu kaufen. Im Hintergrund des Leben in China. Noch befand sich das Land in einem kapitalistischen System. Langsam aber deuten sich Veränderungen an. Einmal tagt der Ausschuss der Nachbarschaft. Wem gehört überhaupt der Innenhof? Dem Staat, besänftigt man sie. Die Hauswirtin hätte gerade die Miete gesenkt. Die guten Menschen verstehen, dass sie sich nach der Revolution im neuen China etwas ändern müssen. Sie tun ihr Bestes! Eines aber können sie nicht verstehen: Ein rationaler Plan fehlt. Die sogenannte politische Wende dient nur dem Zweck, die Bürger in Angst und schrecken zu versetzen. So lässt sich das ganze Land kontrollieren. Dann verschwindet Tietous Vater Shalong (Pu Quanxin). Er ist Bibliothekar. Einmal tagt ein Ausschuss über "rechte" Tendenzen in seiner Bibliothek. Der Vater muss auf die Toilette. Als er zurück kommt, sind alle Blicke auf ihn gerichtet. Er hat wohl im falschen Moment den Raum verlassen. An dieser Stelle lernen wir, was es bedeutet, eine Quote nicht erreicht zu haben. Man erzählt Tietou und seiner Mutter Shujuan (Lu Liping), der Vater wäre weit, weit weg. Wir erfahren: Man deportierte ihn in ein Arbeitslager. Dort starb er. Dann findet in China der "grosse Sprung nach vorne" statt. Die "Kultur-Revolution". Sie bewirkt Armut und Hungersnot. Zwei weitere Ehen wird die Mutter führen in der Hoffnung, dieses Elend irgendwie zu beenden... Der Regisseur Tian Zhuangzhuang gehört der sagenhaften "fünften Generation" von Regisseuren in China an. Sie brachten chinesische Filme Ende der 80er wieder auf die Festivals der Welt. Dass ein Werk wie The Blue Kite überhaupt existiert, dürfte ein Wunder sein! Ein Film, der seine Kraft daraus zieht, einfach das ganz normale Leben zu zeigen. Wir sehen keine Bösewichter. Nicht den grossen Partei-Chef. Manchmal ziehen Mobs durch die Strassen und brüllen Parolen. Genauer betrachtet sind das aber auch nur Nachbarn, die eben versuchen, das Richtige zu tun. Einmal werden der Lehrerin die Haare geschnitten. Fröhlich erzählt Tietou seiner Mutter, sie hätten die Lehrerin bekämpft und ihr die Haare geschnitten. Sie ist ein schlechter Mensch. Jeder darf sie bespucken. Tietou lernt das so und glaubt es. Und die Ehemänner der Mutter? Der erste ist ein Freund der Familie. Doch eines nachts stirbt er. Seine Leber hat versagt. Unterernährt. Der zweite Mann ist ein kleiner Partei-Beamter. Eines Tages aber schlägt er die Scheidung vor. Es wäre besser, wenn sich die Mutter nicht mehr mit ihm sehen liesse. Man hätte ihn während der Arbeit denunziert. Die traurigste Szene ist die, da er Tietou ansieht. Er hätte den Jungen immer geliebt - der Junge ihn allerdings nicht. Aber Kinder sind so. Dann wird er vom Mob aus dem Haus getragen. Gibt es überhaupt so etwas wie "richtig" oder "falsch"? Nein. Einzig so etwas wie Immunität gegenüber dem Mob. Nicht entdeckt zu werden. In The Blue Kite erleben wir ausschliesslich das Leben in der Nachbarschaft der Hutongs. Die Metropole muss irgendwo da draussen sein. Die Hauptstadt. Hier drinnen fährt man Fahrrad und teilt alles. Alles wirkt anmutig. Die Gesichter dieser Menschen sind schön. Sie sind schlicht. Soll das das "reaktionäre bürgerliche" Leben sein? Einfach nur die Familie durch zu bringen? Es sind universelle Hoffnungen, die die Menschen in The Blue Kite teilen. Sie wollen gut arbeiten. Sie wollen das Richtige tun. Eine alte Frau erklärt, sie hätte mit Politik nichts zu tun; sie sei zu alt dafür. The Blue Kite aber ist ein durch und durch politischer Film! Dabei geht es nicht vorrangig um China. Es geht um die Natur des Menschen. Wie konnte so ein Wahnsinn wie die "Kultur-Revolution" ein ganzes Land erfassen? Sie entspringt aus unbedarftem Patriotismus. Und der führt immer zum allergrössten Unfug! - FREE ON YOUTUBE I used to often go to East Berlin to visit our friends. My parents told me I shouldn't talk about politics. At least not openly. That would be dangerous in the GDR. It could be heard by the wrong people. The Blue Kite played about 30 years earlier in China. In a small room, it must be somewhere in one of the traditional districts of Beijing, a wedding is celebrated and a child is born. Everyone in the courtyard of the Hutong (a traditional Chinese house with a courtyard) knows each other. Together they rejoice, prepare the food. Everyone brings something. They are normal people. Then one hears a voice from the loudspeakers that transmit the public radio. "Stalin is dead". Who is this Stalin? In the following years, a wave of political hysteria will destroy everything they dreamed of and planned for the long term. This is what The Blue Kite is about: How does it live in times of ideological madness? The boy's name is Tietou. If you translate that, it would mean as much as "iron head". With him we experience family celebrations and the uncanny uncle who sometimes comes. The uncle will join the army. With his girlfriend. Tietou remembers most vividly his blue dragon, which got caught in a tree. The father promised him to buy a new one. In the background of life in China. The country was still in a capitalist system. Slowly, however, there are signs of change. Once the Neighbourhood Committee meets. Who owns the courtyard anyway? The state, they are soothed. The landlady would have just lowered the rent. The good people understand that they have to change something after the revolution in the new China. They are doing their best! But there is one thing they cannot understand: A rational plan is missing. The so-called political turn serves only the purpose to frighten and frighten the citizens. In this way the whole country can be controlled. Then Tietou's father Shalong (Pu Quanxin) disappears. He is a librarian. Once a committee on "right-wing" tendencies meets in his library. The father has to go to the toilet. When he comes back, all eyes are on him. He must have left the room at the wrong moment. At this point we learn what it means not to have reached a quota. Tietou and his mother Shujuan (Lu Liping) are told that their father is far, far away. We experience: He was deported to a labour camp. There he died. Then the "big leap forward" takes place in China. The "Cultural Revolution". It causes poverty and famine. Two more marriages will lead the mother in the hope of ending this misery somehow... Director Tian Zhuangzhuang belongs to the legendary "fifth generation" of directors in China. They brought Chinese films back to the festivals of the world in the late 80s. That a work like The Blue Kite exists at all is probably a miracle! A film that draws its strength from simply showing normal life. We don't see bad guys. Not the great party leader. Sometimes mobs roam the streets and shout slogans. But when you take a closer look they are just neighbours trying to do the right thing. Once the teacher's hair is cut. Fröhlich tells his mother that they have fought the teacher and cut her hair. She is a bad person. Anyone can spit on her. Tietou learns this and believes it. And the husbands of the mother? The first is a friend of the family. But one night he dies. His liver has failed. Malnourished. The second man is a small party official. But one day he proposes a divorce. It would be better if the mother would no longer be seen with him. He would have been denounced during work. The saddest scene is the one when he looks at Tietou. He would have always loved the boy - but the boy would not. But children are like that. Then he is carried out of the house by the mob. Is there anything like "right" or "wrong" at all? No. Only something like immunity against the mob. Not to be discovered. In The Blue Kite we only experience life in the neighbourhood of the Hutongs. The metropolis must be somewhere out there. The capital. Inside you ride your bike and share everything. Everything seems graceful. The faces of these people are beautiful. They are simple. Is that supposed to be the "reactionary bourgeois" life? Just to get the family through? They are universal hopes that people share in The Blue Kite. They want to work well. They want to do the right thing. An old woman explains that she has nothing to do with politics; she is too old for that. But The Blue Kite is a thoroughly political film! It's not primarily about China. It is about the nature of man. How could such a Wah
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Kommentare
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Di, 11/06/2019 - 19:37
Eure DVD ist eine Asien…
Eure DVD ist eine Asien Version mit Code , 0der?
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Di, 11/06/2019 - 19:38
Nee, Code free
Nee, Code free
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