Mo, 28/01/2019 - 11:32
Directed by:
Marielle Heller
Schauspieler:
Melissa McCarthy
Richard E. Grant
Dolly Wells
Ben Falcone
Video:
Trailer
Melissa McCarthy ist toll, witzig und voller Energie! Ihre Filme aber sind weniger toll. Bis dahin. Mit Can You Ever Forgive Me ändert sich das nun! Hier macht McCarty einen mürrischen Griesgram zu einer überraschend sympathischen Figur. Ihre eigene sympathische Persönlichkeit lässt sie dabei hinter sich, um jemanden zu spielen, der kalt ist für alle diejenigen, die ihr nahe stehen. Und gemein für alle Anderen. Sie heisst Lee Israel (McCarthy) und ist Biographin. Eine, die nicht nach den Regeln spielt und deshalb ihren Job verliert. Dann wird ihre Katze krank und Lee erhält eine Räumungsandrohung. In der Not passt sie ihre Fähigkeiten als Autorin an, um gefälschte Briefe bekannter Namen zu verkaufen. Eine lukrative neue Karriere, die schliesslich das Interesse des FBI nach sich zieht... Can You Ever Forgive Me fängt dabei die Bilder einer verlorenen Ära Amerikas ein. Einer, in der sich Schriftsteller noch eine Wohnung in Manhattan leisten konnten. Die Tristesse New Yorks spiegelt dabei in etwa Lees Charakter wieder. Auf Schritt und Tritt gibt sie uns mehr als genug Gründe, sie zu hassen. Und doch! McCarthys Lee ist ein kämpfender Charakter. Eine Frau, die nur ihrer Katze etwas Freundlichkeit entgegen bringt. Ihre soziale Unbeholfenheit bringt sie sogar dazu, sich gegen die zu wehren, die ihr doch eigentlich helfen möchten. Doch was liegt unter der abstossenden Oberfläche? Verletzlichkeit. Lee fühlt sich am wohlsten, wenn sie stumpfsinnig und mürrisch vor sich her lebt. Ihr Gegenpart: Hock (Richard E. Grant). Eine teuflisch charmante Person, der sich mit jedem sofort verbündet. Einer, den das Leben selbstgefällig werden liess. Lee und Hock geben also ein entzückendes Kino-Paar ab. Sie treffen sich in der Schwulen-Bar, liefern sich Wortgefechte und verstummen. Das wirkt am schmerzlichsten! Can You Ever Forgive Me ist vieles zugleich: Buddy Komödie und Verbrechens-Drama. Und noch vieles mehr! Vor allem eine liebevolle Hommage an die FRAU an sich! Der Film folgt dabei den Spuren der echten Lee Israel, zurück in das New York der Vergangenheit. An Schauplätze wie die verblassenden unabhängigen Buchläden, in denen sie ihre Briefe verkaufte. Ich stelle mir das wie einen Spaziergang durch Kreuzberg vor, der einzig an entlegenen Ecken der Vergangenheit orientiert ist (hoffentlich gehört unsere Filmkunstbar Fitzcarraldo dazu!). Mit der Musik von damals. Wahrscheinlich muss man New Yorker sein, um das alles wirklich zu verstehen und zu fühlen. Wir aber dürfen uns an Lee Israel erfreuen! An einem Biopic, das seiner Hauptfigur so viel Verständnis und Liebe entgegen bringt, wie es nur ganz wenige Filme schaffen! - Melissa McCarthy is great, funny and full of energy! But her movies are less great. Until then. Can You Ever Forgive Me changes that! Here McCarty turns a grumpy grouch into a surprisingly likeable character. She leaves her own sympathetic personality behind to play someone who is cold for all those close to her. And mean to everyone else. Her name is Lee Israel (McCarthy) and she is a biographer. One who doesn't play by the rules and therefore loses her job. Then her cat gets sick and Lee gets an eviction threat. In need she adjusts her writing skills to sell fake letters of well-known names. A lucrative new career, which finally leads to the interest of the FBI... Can You Ever Forgive Me captures the images of a lost American era. One in which writers could still afford an apartment in Manhattan. New York's dreariness is reflected in Lee's character. At every turn she gives us more than enough reasons to hate her. And yet! McCarthy's Lee is a fighting character. A woman who only shows her cat some kindness. Her social awkwardness even makes her defend herself against those who actually want to help her. But what lies beneath the repulsive surface? Vulnerability. Lee feels most comfortable when she lives dull and grumpy in front of herself. Her counterpart: Hock (Richard E. Grant). A devilishly charming person who immediately allies himself with everyone. One whom life has made complacent. So Lee and Hock make a delightful cinema couple. They meet in the gay bar, have word fights and fall silent. That's the most painful thing! Can You Ever Forgive Me is many things at once: Buddy comedy and crime drama. And much more! Above all a loving homage to the WOMAN herself! The film follows the traces of the real Lee Israel, back to the New York of the past. At locations like the fading independent bookstores where she sold her letters. I imagine it to be like a walk through Kreuzberg, which is only oriented to remote corners of the past (hopefully our film art bar Fitzcarraldo belongs to it!). With the music of that time. You probably have to be a New Yorker to really understand and feel all this. But we can enjoy Lee Israel! A biopic that shows its main character as much understanding and love as only very few movies can!
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