Dark Blood, der in wenigen Berliner Kinos dieser Tage gezeigt wird, war River Phoenix allerletzter Film. Er blieb Fragment. Natürlich sehen wir uns diesen Film mit gemischten Gefühlen an, fragen uns, in welcher Verfassung der Star aus Running On Empty oder Dogfight sein würde. Ein Star, dessen letzte Bilder, auf denen er tot vor Johnny Depps Viper Club lag, der vitalen Leistung Phoenix als Darsteller so gar nicht entsprachen. Ein Tod, an dem alles falsch schien! Wie konnte er seine Zukunft mit 23 einfach wegwerfen? Dark Blood ist eine schmerzhafte Erfahrung für uns alle, die ihn noch bei bester Gesundheit auf der Leinwand erlebten. Offenbar geht es Phoenix in Dark Blood nicht gut. Phoenix sieht krank aus, abgenagert. Sein Blick weicht der Kamera aus. Auch seinen Kollegen. Manchmal versteht man seine Dialoge kaum. Es scheint ihn kaum noch zu kümmern, was er da überhaupt aufsagt. Damals, als er starb, gab es noch keine "Handies", allerhöchstens solche, so schwer wie Ziegelsteine. Nicht auszumalen, hätte er heute dort gelegen, auf der Strasse vor dem Viper Club! Was wäre wohl in den sozialen Netzwerken los gewesen? River Phoenix war damals berühmt. Er hatte eine Reihe sehr guter Filme gemacht, vor allem aber einige wahrhaft grosse Auftritte hinbekommen. Ich denke, er war der Begabteste dieser Generation Johnny Depps oder Brat Pitts. Dennoch geschah etwas Merkwürdiges: Kennen die Fans von Leonardo DiCaprio oder Jake Gyllenhaal River Phoenix heute überhaupt noch? Wissen sie, dass damals jemand starb, der ihre Idole womöglich hätte blass aussehen lassen? River Phoenix wurde zu einer vergessenen Legende. Damals widmete Gus van Sant "Even Cowgirls Get The Blues" dem Toten. Ebenso R.E.M. ihre "Monster" Platte. Auch die Red Hot Chilli Peppers widmeten ihm einen Song auf der One Hot Minute. Heute sind diese Referenzen selten geworden. Phoenix wurde kein Kurt Cobain. Sein Ruhm versiegte. Er hat nie diesen EINEN Film gedreht, der ihn unsterblich gemacht hätte. Es gibt keinen Rebel Without A Cause mit Phoenix, kein ikonisches Bild. Daher vergassen wir ihn langsam. Im Grunde glich die Auswahl seiner Rollen einer Verweigerung. Er schien deplaziert in der Teeniekomödie Jimmy Reardon, genauso wie in dem Hochglanz-Thriller Sneakers. Genauso wirkt er merkwürdig fremd als junger Indiana Jones. Hätte Phoenis je den Sprung in den Mainstream vollbracht wie sein Freund Keanu Reeves? Hätte er es überhaupt gewollt? Weshalb warf er sein Leben weg? Weshalb konnte er es nicht ertragen? Vielleicht war Phoenix in Dark Blood doch am ehesten er selbst. So verletzbar wie ein Kind. Einer, der für das Leben nicht geboren schien. (Wir stellen nicht die Filme, nur die links zur Verfügung) (Bild: https://www.google.de/search?biw=1252&bih=576&tbm=isch&sa=1&q=river+pho…:)
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Das wäre doch eine gute zweite Film List!
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My very 1st love.
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