Ridley Scotts Film über das Überleben eines Astronauten auf einem trostlosen Planeten ist im Herzen die Geschichte eines Schiffbruchs. Obwohl der Plot nichts Neues bietet, sind die Details und auch der Tonfall so wie ich es vorher noch nicht gesehen habe. Matt Damons Mark Watney ist ein Mann, der all sein Einfallsreichtum und seinen Mut für eine unmögliche Situation bündelt, um sie zu ertragen. Vor allem muss er die ungeheure Einsamkeit aushalten. Es ist nicht so, dass die Twentieth Century Fox einen Film bezahlen würde, in dem der Astronaut am Ende stirbt. Es fragt sich also nicht, was passieren wird, sondern wie es passiert. Glücklicherweise basiert Ridley Scotts Film auf einem intelligenten Drehbuch von Drew Goddard, dass unter anderem untersucht, wie man einen gerissenen Astronauten Helm auf dem Mars repariert oder ohne genug Nahrung überlebt. Die Antworten lauten: Man fixiert den Helm mit Tape und baut mit seiner eigenen Scheisse Kartoffeln an. Obwohl The Martian lang ist, war mir keine Minute langweilig. Vor allem liegt das daran, dass wir mit Matt Damons Mark einen ständig zu Witzen aufgelgten, permanent mit sich selbst redenden Helden vor uns haben, der auch noch sehr begabt ist als Botaniker. Meine Beschreibung mag den Anschein haben, dass The Martian berechenbar ist. Das stimmt, dennoch nimmt es dem Film nichts von seiner Effektivität. Das Faszinierendste dabei: The Martian versucht nicht viel gegen seine Berechenbarkeit zu unternehmen und lässt sich nicht zu Effekthascherei herab. Von allen Weltraum Filmen, in denen Astronauten ähnliches widerfährt, ist The Martian der lustigste und warmherzigste. So erleben wir eine Mischung aus beeindruckenden rotbraunen Panorama Landschaftsbildern vom Mars, Matt Damons putzigem Gesicht und Disco Klassikern der 70er (die einzige Musik, auf die er zurückgreifen kann): Rock The Boat, Hot Stuff oder Waterloo. Ein bisschen wirkt der Film wie eine TV Show ohne Skript: Mark erklärt uns in seinen Selbstgesprächen, was er als nächstes tun wird (meistens gehts dabei um Problemlösungen). Für einen Ridley Scott Film ist das ungewöhnlich, kennen wir den Briten doch eher für düster dramatische Stoffe. Dieser leichte Humor aber steht ihm viel besser! Schön fand ich, wie Amerikaner und Chinesen gemeinsam daran arbeiten, den verlorenen Astronauten zurückzuholen. Die Rettung: Waghalsig und unvermutet, ermöglicht durch zwei irrsinnige Ideen... Am Ende werden Millionen Menschen Zeuge dessen (auch hier ist The Martian wie eine TV Show zugespitzt) - niemand aber bekommt einen Eindruck von seinen Ängsten und seiner Existenz zwischen Leben und Tod. Er wirkt älter, sitzt auf einer Bank. Vor ihm spriesst ein kleiner Steckling aus dem Boden - ähnlich seiner Kartoffeln, die er auf dem Mars angebaut hatte. Das Leben geht weiter. - Ridley Scott's film about the survival of an astronaut on a desolate planet is at heart the story of a shipwreck. Although the plot doesn't offer anything new, the details and also the tone are like I haven't seen before. Matt Damon's Mark Watney is a man who combines all his ingenuity and courage for an impossible situation to bear it. Above all, he must endure the immense loneliness. It's not like the Twentieth Century Fox would pay for a movie in which the astronaut ends up dying. So the question is not what will happen, but how it will happen. Fortunately, Ridley Scott's film is based on an intelligent script by Drew Goddard that examines, among other things, how to repair a cracked astronaut helmet on Mars or survive without enough food. The answers are: You tape your helmet and grow potatoes with your own shit. Although The Martian is long, not a minute was boring for me. This is mainly due to the fact that with Matt Damon's Mark we have before us a constantly joking, permanently talking to himself hero, who is also very talented as a botanist. My description may seem like The Martian is predictable. That's true, yet it doesn't take anything away from the film's effectiveness. The most fascinating thing about it: The Martian doesn't try to do much against his predictability and doesn't downplay himself to showmanship. Of all the space films in which astronauts experience similar things, The Martian is the funniest and most warm-hearted. Thus we experience a mixture of impressive red-brown panorama landscapes of Mars, Matt Damon's cute face and disco classics of the 70s (the only music he can fall back on): Rock The Boat, Hot Stuff or Waterloo. The movie looks a bit like a TV show without a script: Mark explains to us in his self-talks what he will do next (mostly about solving problems). For a Ridley Scott movie this is unusual, as we know the British for dark dramatic material. But this light humour suits him much better! I liked the way Americans and Chinese work together to bring back the lost astronaut. The rescue: daredevil and unexpected, made possible by two insane ideas... In the end millions of people witness this (here too The Martian is like a TV show) - but nobody gets an impression of his fears and his existence between life and death. He looks older, sitting on a bench. In front of him sprouts a small cuttings from the ground - similar to the potatoes he had grown on Mars. Life goes on.
Kommentare
Eure letzten KommentareUnder the surface of very
Under the surface of very slick pop sci-fi lies a hint of subversiveness. I absolutely love how the film allows itself to have small moments of daily-routine in between the tension. We get to see Matt Damon's character eat, shower, randomly forget his helmet and engaging in more small gestures that most blockbusters wouldn't worry about. Very interesting adaptation with a Ridley Scott in top form.
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"Der Marsianer" von Ridely
"Der Marsianer" von Ridely Scott verhält sich zu Interstellar/Gravity genau wie sich „Der letzte Mohikaner“ von Michael Mann zu „The Revenant“ verhält. Scott und Mann machen ehrliches Handwerk und ehrliche Action. Sie halten es einfach nicht für zwingend notwendig, zwischendurch mal ein paar surreale Traumsequenzen einzubauen oder Menschen im Pferd übernachten zu lassen.
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Ridley Scotts Ausflug zum
Ridley Scotts Ausflug zum roten Planeten war eines der Kinohighlights schlechthin im vergangenen Jahr.
Matt Damon als Astronaut Watney, schauspielerisch wohl einwandfrei, präsentiert uns faktisch einen unterhaltsamen, wenn auch emotionslosen Survivalkampf auf dem Mars. Ein Vollblutprofi der NASA, der in dieser beklemmenden Situation als Allrounder routiniert und besonnen handelt, der fundierte wissenschaftliche Kenntnisse aus allen Bereichen anzuwenden versteht und dem in dieser misslichen Lage bloß ein einziges Mal ein emotionaler Ausbruch zu entlocken ist. Für mich persönlich ist das alles zu glatt, zu unglaubwürdig und vor allem zu emotionslos inszeniert.
Der Marsianer muss sich den Vorwurf gefallen lassen, als überlanger NASA-Werbeclip zu fungieren. Als Werbung und Rechtfertigung für das seit langem geplante, milliardenschwere Marsprojekt.
Mir erschien das alles wie eine höchst attraktive Dame, optisch makellos, jedoch mit einem hundsmiserablen Charakter versehen und einem großen Freiraum im Kopf. Äußerlich und technisch alles einwandfrei gestaltet, auf Hochglanz poliert, jedoch inhaltlich einfach schwach, typisches Hollywood Popcornkino ohne Mut zur Innovation. Ich meine der Ausgang ist ohnehin durchschaubar wie ein Paar Netzstrümpfe.
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Die neuen Filme von Ridley
Die neuen Filme von Ridley Scott, sie sind so ohne Emotion, ohne Seele. Ist denn The Martian ehrlich anders?
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Ein sehr gutes Science
Ein sehr gutes Science Fiction Drama, aber ich denke, die Rettung würde Milliarden kosten.
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I am not really into sci fi…
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