Im Nirgendwo eines unbestimmten Ortes. Charaktere, die eigentlich gar keine sind, sondern genauso undefiniert. Sie scheinen auf der Suche oder auf der Flucht. Nichts Näheres weiss die Kamera, die ihrerseits sucht. In etwa so entstand eine Reihe von Filmen, die man in Frankreich als "Nouvelle Vague Allemande" und bei uns als "Berliner Schule" bezeichnete. Natürlich befanden die Filmemacher Christoph Hochhäusler, Christian Petzold, Thomas Arslan oder Angela Schanelec, dass ihre Arbeiten kaum miteinander vergleichbar wären. Berliner Schule als Verkaufs-Etikett. Immerhin haben sie aber doch eines gemeinsam: Sie bemühen sich, deutschen Filmen eine eigene Ästhetik zu geben! Sie mach Bilderfilme, keine aufgeblasenen TV Filme! Nun kommt das radikalste Werk dieser Bewegung (die immerhin in den 90ern begann) ins Kino: Angela Schanelecs "Der traumhafte Weg". - Sich drauf einlassen oder sein lassen. Es gibt eine eingefleischte Anhängerschaft der Filmemacherin Angela Schanelec und Kunden, die mir die DVDs ungläubig zurückbringen. Das wars? Ihr neuer Film folgt der Vorstellung, das Leben als Traum zu betrachten. In Filmen wie Der Traumhafte Weg ist diese Vorstellung allerdings nicht romantisch. Viel eher muss man sich den Menschen als Schlafwandler vorstellern. Es dämmert um uns. Zwar mögen unsere Gedanken frei sein, doch auch unser Handeln? Das, was wir sehen: Ist es real oder nur im Kopf? Hat es sich womöglich bereits vor ein paar Jahren abgespielt? Während das Leben passiert, denken wir meist an etwas ganz Anderes. So müssen wir uns Schanelecs Film vorstellen. Gleich zu Beginn sehen wir ein junges Paar, eigentlich aber nur die Haare der Frau. Sie heisst Thereses (Miriam Jakob) und ihr Freund Kenneth (Thorbjörn Björnsson) hilft ihr dabei, einen steinigen Weg hochzusteigen. Es sind blosse Erinnerungen. Damals lebten die Beiden als Paar in Griechenland als Strassenmusiker. Dann erlitt seine Mutter einen Unfall, so dass Kenneth zurück nach London musste. Wir erleben auch, wir er nach einem Anruf umkippt. Das ist/war der Moment, in dem er von der Katastrophe erfuhr. Wohlbemerkt: Im Grunde sehen wir beide kaum, Schanelec zeigt Haare, Unterarme, Gesten. Eine verlässliche Geschichte geht anders. Dafür hat sie ihren Stil der langen Einstellungen, der statischen Kamera virtuos gesteigert! Schanelec zeigt keine Figuren, sondern das, was sie das "Wesen" nennt. Viel später treffen wir Thereses wieder in Berlin. Kenneth ist mittlerweile obdachlos. Seinen Pullover hat er offenbahr seit dreissig Jahren nicht gewechselt (sie trägt aber auch noch dasselbe Ringel T-Shirt). Was gehört nun in welche Zeit? Wer zu wem? Auf einmal wieder ein Sprung. Es muss die Gegenwart sein und ein gänzlich anderes Paar: David (Phil Hayes) und Ariane (Maren Eggert). Sie trennen sich gerade. Er zieht aus. Sie will die Trennung, er liebt sie immer noch. Dennoch bleibt alles ruhig. Später tritt die Maklerin Maklerin (Miriam Horwitz) auf und bietet die leere Wohnung an. Durchs Fenster wiederum sehen wir den obdachlosen Kenneth. -
In the middle of nowhere of an undefined place. Characters that aren't really characters at all, but just as undefined. They seem to be searching or fleeing. The camera, which in turn is searching, knows nothing more. That's roughly how a series of films came into being, which were called "Nouvelle Vague Allemande" in France and "Berlin School" in Germany. Of course, the filmmakers Christoph Hochhäusler, Christian Petzold, Thomas Arslan or Angela Schanelec found that their works could hardly be compared with each other. Berlin School as a sales label. But at least they have one thing in common: they strive to give German films their own aesthetic! She makes picture films, not pompous TV films! Now the most radical work of this movement (which after all began in the 90s) is coming to the cinema: Angela Schanelecs "Der traumhafte Weg". - Getting involved or letting yourself be. There is an inveterate following of the filmmaker Angela Schanelec and customers who return the DVDs to me in disbelief. That's it? Her new film follows the idea of seeing life as a dream. In films like The Dreamlike Way, however, this idea is not romantic. Rather, one must imagine people as sleepwalkers. It's dawning on us. Our thoughts may be free, but are our actions? What we see: Is it real or just in our minds? Could it have happened a few years ago? While life is happening, we usually think of something completely different. This is how we have to imagine Schanelecs film. Right at the beginning we see a young couple, but actually only the woman's hair. Her name is Thereses (Miriam Jakob) and her boyfriend Kenneth (Thorbjörn Björnsson) helps her to climb up a stony path. They are mere memories. At that time the two lived as a couple in Greece as street musicians. Then his mother had an accident so that Kenneth had to go back to London. We also see him keel over after a phone call. That is/was the moment he heard about the catastrophe. It is worth noting: Basically, we can hardly see either of them, Schanelec shows hair, forearms, gestures. A reliable story goes differently. But she has virtuously increased her style of long shots, of the static camera! Schanelec does not show figures, but what she calls the "essence". Much later we meet Thereses again in Berlin. Kenneth is meanwhile homeless. He hasn't changed his sweater for thirty years (but she still wears the same striped t-shirt). What belongs in which time now? Who belongs to whom? All of a sudden another jump. It must be the present and a completely different couple: David (Phil Hayes) and Ariane (Maren Eggert). They just split up. He moves out. She wants the separation, he still loves her. Yet everything remains calm. Later, the real estate agent (Miriam Horwitz) appears and offers the empty flat. Through the window we see the homeless Kenneth again.
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Kommentare
Eure letzten KommentareIhr seid gut sortiert, aber
Ihr seid gut sortiert, aber Mein Stern von Valeska Grisebach fehlt und auch noch Helle Nächte, der neue von Thomas Arslan. Möglich?
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Sehr aktuell, die laufen ja
Sehr aktuell, die laufen ja gerade an!
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