Etwas wirr vs. ausgesprochen ambitioniert. Unsentimental vs. bombastisch. Dunkirk offenbart zugleich die schlechtesten als auch besten Tendenzen des Regisseurs Christopher Nolan. In Erinnerung bleibt Dunkirk vor allem als sehr erschöpfendes Werk (wenn du ihn denn in Erinnerung behalten möchtest). Dunkirk ist weniger ein Kriegsfilm und mehr ein Survival Movie. Eine Chronik der Ereignisse während des zweiten Weltkriegs, da britische Soldaten den Deutschen in die Falle liefen. So geschehen in Parl Habor, 1940. Wenn du an Phobien leidest, dürften sie in Dunkirk alle bedient werden: Die Angst vor Feuer, Höhe oder Dunkelheit. Natürlich auch die Angst vorm Ertrinken. Wer das alles noch "echter" erleben will, der versucht, Christopher Nolans neues Werk in 70mm zu sehen. Erst dann fühlt man sich im Cockpit eines Kampfjets, verfolgt von den Deutschen wie in einem düsteren Tunnel. Dunkirk wirkt wie eine Dampfwalze, wenn Nolan Bild an Bild, Bombe an Bombe reiht. Nolan belagert uns mindestens so sehr wie die Deutschen die Briten. Gleich zu Beginn werden wir einfach hineingeworfen ins Geschehen und bleiben dann im Getümmel. Charaktere interessieren Nolan nicht, überall rennen anonyme Gestalten herum, ständig passiert was. Jede Figur scheint einem organischen Kollektiv anzugehören. Weniger interessant sind dabei persönliche Details als vielmehr die Rolle des Einzelnen in dieser geschichtlichen Situation. Da es keine Individuen gibt, wer bleibt am ehesten in Erinnerung? Tom Hardy als Pilot, der die Deutschen vom Himmel schiesst? Doch auch Hardy spricht kaum mehr als zehn Zeilen und rennt herum mit EINEM Gesichtsausdruck, so als würde er eine Maske tragen. Mark Rylance spielt einen Zivilisten, der so viele rettet wie möglich. So wie Cillian Murphy als den "shivering soldier", den er aus dem Eismeer zieht. Ein Missverständnis muss auch der Score von Hans Zimmer sein, der auf permanentes Getrommel, dunkle Synthie-Klänge und wuchtige Streicher setzt. Versucht hier etwa einer den Film zu retten, indem er eine Art Dschungel-Atmosphäre verbreitet? Wie so viele Filme Nolans ist auch Dunkirk besessen davon, die Relativität zeitlicher Wahrnehmung offen zu legen. Langsam oder schnell? Bei Nolan hängt das ganz davon ab, wer du bist. Manchmal nutzt Nolans das für poetische Effekte: Etwa, wenn ein Flugzeug abstürzt. Das sollte nur Minuten dauern, wirkt bei Nolan aber wie eine stundenlange Zeitlupe. Sollen wir nun also Nolans an sich simples Werk über-interpretieren? Wenn mich nun jemand fragt, ob ich den Film mag bzw. empfehlen würde, müsste ich NEIN antworten. Dunkirk beruht auf Monotonie und ständiger Wiederholung und wirkt daher etwas unausgegoren. Ich kann aber auch verstehen, wenn man meint, dass Dunkirk schön altmodisch ist. Ein Werk, dessen Dramaturgie aus Feuerbrünsten und ballernden Maschinen besteht. Filme, wie sie heutzutage niemand mehr macht. - A bit confused vs. very ambitious. Unsentimental vs. bombastic. Dunkirk reveals both the worst and the best tendencies of director Christopher Nolan. Dunkirk is remembered above all as a very exhaustive work (if you want to remember him). Dunkirk is less of a war movie and more of a survival movie. A chronicle of events during the Second World War, as British soldiers ran into the trap of the Germans. That's what happened in Parl Habor, 1940. If you suffer from phobias, they could all be served in Dunkirk: The fear of fire, height or darkness. And of course the fear of drowning. Those who want to experience all this even more "real" try to see Christopher Nolan's new work in 70mm. Only then do you feel like you are in the cockpit of a fighter jet, chased by the Germans like in a dark tunnel. Dunkirk acts like a steamroller when Nolan lines up picture after picture, bomb after bomb. Nolan is besieging us at least as much as the Germans are besieging the British. Right at the beginning we are simply thrown into the action and then remain in the turmoil. Characters don't care about Nolan, anonymous characters are running around everywhere, something happens all the time. Each figure seems to belong to an organic collective. Less interesting are personal details but rather the role of the individual in this historical situation. Since there are no individuals, who is most likely to be remembered? Tom Hardy as the pilot who shoots the Germans from the sky? But Hardy also speaks barely more than ten lines and runs around with ONE face expression, as if he were wearing a mask. Mark Rylance plays a civilian who saves as many people as possible. Just like Cillian Murphy as the "shivering soldier" he draws from the Arctic Ocean. Another misunderstanding must be the score of Hans Zimmer, who relies on permanent drumming, dark synth sounds and massive strings. Is someone here trying to save the film by creating some kind of jungle atmosphere? Like so many of Nolan's films, Dunkirk is obsessed with revealing the relativity of temporal perception. Slow or fast? With Nolan, it all depends on who you are. Sometimes Nolans uses it for poetic effects: Like when a plane crashes. This should only take minutes, but seems like an hour-long slow motion for Nolan. So shall we over-interpret Nolan's simple work? If someone asks me if I like or would recommend the film, I would have to answer NO. Dunkirk is based on monotony and constant repetition and therefore seems somewhat immature. But I can also understand why Dunkirk is so old-fashioned. A work whose dramaturgy consists of firing boasts and banging machines. Movies nobody makes these days. (transl. deepl.com)
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Very boring! Rating 2,0
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