So, 28/03/2021 - 11:01
Directed by:
Florian Zeller
Schauspieler:
Olivia Colman
Anthony Hopkins
Mark Gatiss
Olivia Williams
Video:
Trailer
Die kleinen Dinge des Lebens. Eine Uhr. Ein Gemälde. Ein Abendessen. Im Verlauf von The Father gewinnen sie an Bedeutung und herzzerreissender Wichtigkeit. Denn sie sind beides: Alltäglich, aber auch recht selbstverständlich. Einerseits leicht greifbar, andererseits schwer fassbar. Um das zu begreifen, müssen wir eintauchen in die Psyche des 80jährigen, Demenz kranken Anthony (Anthony Hopkins) aus London. Regisseur Florian Zeller, der hier sein gleichnamiges Theaterstück adaptiert, gelingt dabei ein kleines Kunststück: Er versetzt uns in die Gedankenwelt von Anthony. Nun können wir nachfühlen wie das ist, an Demenz zu leiden. Darüber hinaus bietet er die Perspektive der Pfleger und Angehörigen an, Anthonys unstetes Temperament zu beruhigen. Meine Oma litt an Demenz, verbrachte ihre letzten Jahre bei meiner Tante am Kurfürstendamm. Sie wurde so zu unser aller Pflegefall. Eine friedliche Frau, die am liebsten aus dem Fenster schaute (oder den zuvor verhassten Fussball guckte - unglaublicher Weise). Hat sie uns so wahr genommen wie Anthony seine Umwelt? Denn in The Father können wir nie wissen, was wahr ist. Menschen um ihn herum kommen und gehen, nehmen verschiedene Namen und Identitäten an. Alles wirkt flüchtig und doch so dringend. Anthony ist ein wilder Charakter. Manchmal weich, manchmal offen. Diese Achterbahnfahrt der Gefühle muss seine Tochter Anne (Olivia Colman) aushalten. Manchmal kommen ihr die Tränen, dann lächelt sie. Beleidigt sie Anthony, muss sie das geduldig ertragen. Hauptsächlich aber betrachten wir die Welt durch Anthonys Augen. Wir lernen ihn in seinem luxuriösen Londoner Apartment kennen wie er einer Oper lauscht. Als Anne herein kommt, ihm mit zu teilen, dass sie heiraten will und nach Paris ziehen, schlägt er um sich. "You???" Sofort fühlt er sich im Stich gelassen. Er verlegt seine Uhr, beklagt sich bitter über seine frühere Betreuerin. Immer wieder ändert sich der Rhythmus des Films. irgendwann fragen wir uns auch ernsthaft, ob das überhaupt Anthonys Wohnung ist? Wer weiss; vielleicht ist es Annes Apartment und womöglich lebt sie dort mit ihrem Mann Paul (Rufus Sewell)? Und vielleicht wird Anne nun auch von Olivia Williams gespielt? The Father ist ein Film, der uns den Boden unter den Füssen wegzieht. So müssen sich die Gedächtnisverluste von Anthony anfühlen. Wie erschütternde Veränderungen. Und dabei sollten doch das eigene Zuhause und die Familie sichere Häfen sein! Doch hier stimmt irgendetwas nicht und das ist zutiefst beunruhigend... - The little things in life. A clock. A painting. A dinner. In the course of The Father, they gain significance and heartbreaking importance. Because they are both: commonplace, but also quite self-evident. On the one hand, easily tangible, on the other, elusive. To understand this, we have to dive into the psyche of Anthony (Anthony Hopkins), an 80-year-old man from London who suffers from dementia. Director Florian Zeller, who is adapting his play of the same name, achieves a small feat: he puts us into Anthony's world of thought. Now we can empathize with what it's like to suffer from dementia. In addition, he offers the perspective of caregivers and relatives to calm Anthony's erratic temperament. My grandma suffered from dementia, spending her last years with my aunt on Kurfürstendamm. She thus became the caregiver of us all. A peaceful woman who loved to look out of the window (or watch the previously hated football - unbelievably). Did she perceive us the way Anthony perceived his environment? Because in The Father, we can never know what is true. People around him come and go, taking on different names and identities. Everything seems fleeting and yet so urgent. Anthony is a wild character. Sometimes soft, sometimes open. His daughter Anne (Olivia Colman) has to endure this roller coaster ride of emotions. Sometimes tears come to her eyes, then she smiles. If she insults Anthony, she has to bear it patiently. Mainly, though, we view the world through Anthony's eyes. We get to know him in his luxurious London apartment as he listens to an opera. When Anne comes in to tell him she wants to get married and move to Paris, he lashes out. "You???" Immediately, he feels abandoned. He misplaces his watch, complains bitterly about his former caregiver. Again and again, the rhythm of the film changes. at one point, we also seriously wonder if this is Anthony's apartment at all? Who knows; maybe it's Anne's apartment and possibly she lives there with her husband Paul (Rufus Sewell)? And maybe Anne is now being played by Olivia Williams? The Father is a film that pulls the rug out from under us. This is what Anthony's memory loss must feel like. Like shattering change. And yet one's home and family are supposed to be safe havens! But there's something wrong here, and it's deeply disturbing....
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Mo, 29/03/2021 - 11:28
vielleicht machen die kinos…
vielleicht machen die kinos ja bald auf?
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