Do, 01/04/2021 - 17:13
Directed by:
Kelly Reichardt
Schauspieler:
Michelle Williams
Bruce Greenwood
Paul Dano
Zoe Kazan
Shirley Henderson
Will Patton
Video:
Trailer
THE BEST MOVIES IN OUR VIDEO STORE! Das ist der allererste Western, der den Zug nach Westen realistisch vorführt. So müssen sie gewesen sein, die Wagenzüge in eine ungewisse Zukunft. Zermürbend, schmutzig, eiskalt. Die grössten Gefahren gingen nicht von Indianern aus, sondern von Unfällen und Krankheiten. Wer viele Western gesehen hat - so wie ich - der denkt bei diesen Wagenzügen doch eher an Abenteurer, die abends am Lagerfeuer singen. Hier nicht. Kelly Reichardts Strategie besteht darin, ihre einzelnen Charaktere in der Weite Oregons zu isolieren. Die Wildnis scheint die einzelnen Persönlichkeiten zu dominieren. Der Zug umfasst drei Familien. Langsam begreifen sie, dass sie verloren sind. Ihr Anführer Stephen Meek (Bruce Greenwood) prahlt zwar vor ihnen mit seinen Leistungen, doch alle spüren, dass er blind voran schreitet. Ihm folgen Emily Tetherow (Michelle Williams) und ihr Mann Solomon (Will Patton), das junge Paar Millie und Thomas Gately (Zoe Kazan und Paul Dano) und ein paar andere traurige Gestalten. Sie führen wenige Haushaltsgeräte und Kleidung mit sich. Auf einem Wagen steht ein Vogelkäfig, merkwürdig verloren in der Weite des Westens (er erinnert an die Häuslichkeit, die sie hinter sich liessen). Es wirkt erbärmlich. Die Männer ziehen sich zurück, um über ihr Misstrauen gegenüber Meek zu diskutieren. Reichardt aber identifiziert sich mit ihren Frauenfiguren, die versuchen, die Männer zu belauschen. Dann begegnen wir dem ersten Indianer hinter einem Felsen. Er wird ganz anders dargestellt als in allen anderen Western. Rätselhaft, in sich geschlossen. Wir wissen nicht, was er denkt, während er die Ankömmlinge beobachtet. Warum sollten wir auch? 1845 waren sich diese beiden Kulturen vollkommen fremd. Die Siedler wiederum erscheinen winzig klein in der Weite der Landschaft. Sofort begreift man ihre Notlage. Man stelle sich das Gefühl vor, vor über 150 Jahren mit einem Ochsenkarren los zu schaukeln auf der Suche nach Gerüchten. Ihre Gesichter erkennt man kaum. Die Frauen stecken in Hauben (nicht solchen wie in den klassischen Western, dass man die Gesichter der Stars noch erkennt). Die Männer tragen verwilderte Bärte wie tiefe Schatten. Für diese Siedler interessiert sich Reichardt wirklich. Menschen, vollkommen unausgebildet für so eine Reise. Menschen, die schliesslich vollkommen hoffnungslos sterben. Merek's Cutoff basiert auf einer wahren Geschichte. Das aber, dürfte eigentlich klar sein. - This is the very first Western to realistically demonstrate the train to the West. That must have been how they were, the wagon trains into an uncertain future. Gruelling, dirty, ice-cold. The greatest dangers came not from Indians, but from accidents and illnesses. Those who have seen many westerns - like me - think of these wagon trains as adventurers singing at the campfire in the evening. Not here. Kelly Reichardt's strategy is to isolate her characters in the vastness of Oregon. The wilderness seems to dominate the individual personalities. The train consists of three families. Slowly they realize that they are lost. Their leader Stephen Meek (Bruce Greenwood) brags to them about his achievements, but everyone feels that he is progressing blindly. He is followed by Emily Tetherow (Michelle Williams) and her husband Solomon (Will Patton), the young couple Millie and Thomas Gately (Zoe Kazan and Paul Dano) and a few other sad characters. They carry few household appliances and clothes. A birdcage, strangely lost in the vastness of the West (reminiscent of the domesticity they left behind), stands on a wagon. It seems pathetic. The men retreat to discuss their distrust of Meek. But Reichardt identifies with her female figures, who try to eavesdrop on the men. Then we meet the first Indian behind a rock. He is portrayed quite differently than in any other western. Mysterious, self-contained. We don't know what he is thinking while he watches the arrivals. Why should we? In 1845 these two cultures were completely different. The settlers, on the other hand, appear tiny in the vastness of the landscape. One immediately understands their plight. Imagine the feeling more than 150 years ago of rocking off with an ox cart in search of rumours. Their faces are hardly recognizable. The women are stuck in hoods (not like in the classic Western that you can still recognize the faces of the stars). The men wear wild beards like deep shadows. Reichardt is really interested in these settlers. People, completely untrained for such a journey. People who eventually die hopelessly. Merek's Cutoff is based on a true story. But that should be clear.
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Fr, 02/04/2021 - 11:14
Ich liebe Michelle Williams…
Ich liebe Michelle Williams und Zoe Kazan - umso überraschender, daß sie im Western auftreten. Doch das hier ist kein Western mit Schießereien etc., eher ein Sozial Drama Western.
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Mo, 05/04/2021 - 10:50
ich sehe wirklich nie…
ich sehe wirklich nie western, aber der... wow! erschreckend!
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