Mi, 10/07/2019 - 09:35
Directed by:
Yilmaz Güney
Zeki Ökten
Schauspieler:
Tuncel Kurtiz
Tarik Akan
Melike Demirag
Yaman Okay
Video:
Trailer
FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) The Herd ist die Geschichte des kurdischen Volkes. Nur durfte niemand kurdisch sprechen, ansonsten wäre er ins Gefängnis geworfen worden. Das war die Situation in der Türkei 1978, um einmal nicht die Vergangenheit zu verklären. Hier in Kreuzberg sind ganze Ecken zugeordnet. Türkisch, kurdisch oder manchmal Zaza-kurdisch. Der Regisseur Yilmaz Güney war von allem etwas. Irgendwann einmal kam seine Frau in unsere Videothek. Sie entdeckte das Fach in der Autoren-Sortierung mit dem Werk ihres Mannes. Sogar englisch untertitelt. Frau Güney stellte fest, dass Bootlegs doch etwas Gutes sind. Viel besser als die Original DVD Ausgaben, die keine Untertitel bieten! (Ich versank natürlich im Boden vor Scham). Jedenfalls war Güney Zeit seines Lebens der Staats-Dogma ausgesetzt. "Es gibt keine Kurden". "Es gibt keine kurdische Sprache". Man darf sich vorstellen, wie ganze Familien entwurzelt aufwuchsen. Güney muss vor diesem Hintergrund beschlossen haben, Filme zu drehen. Mehrmals war er inhaftiert worden. Unsere ehemalige Kollegin aus der Videothek, Nazli, erzählte mir, dass er sogar aus dem Gefängnis floh. In seinem berühmttesten Film hat er das verfilmt. Güney entkam 1981. Er verliess die Türkei. Für uns im Westen, ist Güney der Inbegriff dessen, was wir als "Third Cinema" verstehen. Das dritte Kino, nicht das erste aus Hollywood und auch nicht das zweite Kunstkino. Das "dritte Kino" wirkt politisch. In The Herd wird Berivan (Melike Demirag ) an Sivan (Tarik Akan) verheiratet, um eine lange Familien-Fehde zu beenden. Es gelingt nicht. Berivan und Sivan fliehen nach Istanbul, beherbergt von dem Bruder, der das politische Bewusstsein des Films verkörpert. Die Reichen in Istanbul und die Reichen zu Hause sind dieselben, erkennt er. Nur diejenigen, die dich ausbeuten, können es sich leisten, hier zu leben. Trifft das nicht langsam auch auf Berlin zu? In The Herd fahren nur Schafsdiebe und Schafhändler Autos. Wohlstand wird immer mit Armut konfrontiert. Die Mehrheit wird nie am Wohlstand teilhaben. Die Wirkung von The Herd in der Türkei war fulminant: Güneys Filme wurden zensiert. Das Kino, das The Herd zeigte, bombardiert. Der grundlegendste Widerspruch, den The Herd aufdeckt, das ist die reaktionäre Gesinnung derer, die ausgebeutet werden. Um das zu verstehen, reicht ein Nachmittag vor dem Späti. Die politischen Debatten meiner Türsteher beispielsweise, sind aufschlussreich. Einzig Berivan geht daran zugrunde. Sie erkrankt. The Herd weist uns die einzig mögliche Reaktion: Organisiertes politisches Handeln, um den Enteigneten eine Perspektive auf Gerechtigkeit zu verschaffen. - FREE ON YOUTUBE The Herd is the story of the Kurdish people. Only nobody was allowed to speak Kurdish, otherwise he would have been thrown into prison. That was the situation in Turkey in 1978, in order not to glorify the past. Here in Kreuzberg whole corners are assigned. Turkish, Kurdish or sometimes Zaza Kurdish. The director Yilmaz Güney was a bit of everything. At some point his wife came to our video store. She discovered the subject in the author's sorting with her husband's work. Even with English subtitles. Mrs. Güney noticed that bootlegs are a good thing after all. Much better than the original DVD editions that don't have subtitles! (Of course I sank into the ground with shame). Anyway, Güney was exposed to state dogma all his life. "There are no Kurds". "There is no Kurdish language". One can imagine how whole families grew up up uprooted. Güney must have decided to make films against this background. He had been arrested several times. Our former colleague from the video store, Nazli, told me that he even fled prison. In his most famous film, he filmed it. Güney escaped in 1981. He left Turkey. For us in the West, Güney is the epitome of what we understand as "Third Cinema". The third cinema, not the first one from Hollywood and also not the second art cinema. The "third cinema" has a political effect. In The Herd, Berivan (Melike Demirag ) is married to Sivan (Tarik Akan) to end a long family feud. It does not succeed. Berivan and Sivan flee to Istanbul, hosted by the brother who embodies the political consciousness of the film. The rich in Istanbul and the rich at home are the same, he recognizes. Only those who exploit you can afford to live here. Doesn't that slowly also apply to Berlin? In The Herd only sheep thieves and sheep dealers drive cars. Prosperity is always confronted with poverty. The majority will never share in prosperity. The effect of The Herd in Turkey was brilliant: Güney's films were censored. The cinema that The Herd showed was bombed. The most fundamental contradiction The Herd reveals is the reactionary attitude of those who are exploited. To understand this, one afternoon before the late afternoon is enough. The political debates of my bouncers, for example, are revealing. Berivan is the only one to perish. She falls ill. The Herd gives us the only possible response: organised political action to give the dispossessed a perspective of justice.
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Fr, 12/07/2019 - 11:25
auf eure Empfehlung gesehen…
auf eure Empfehlung gesehen. manchmal stimmen Beleuchtung und ton nicht, aber großes kino
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