Mi, 27/05/2020 - 09:09
Directed by:
Semih Kaplanoglu
Schauspieler:
Bora Altas
Erdal Besikçioglu
Tülin Özen
Video:
Trailer
Ich bin mit türkischen Freunden aufgewachsen und habe eine türkische Freundin und habe versucht, türkisch in Istanbul zu lernen (und alles wieder vergessen). Kurzum; ich bin ein typischer West-Berliner, denn wir sind schliesslich eine der grössten türkischen Städte. Ganz besonders merkt man das hier in der Reichenberger Str. und in unserer Videothek. Wer sich deshalb ein bisschen mehr mit türkischen Filmen beschäftigen möchte - denn schliesslich leben wir, wie bemerkt, in einer türkischen Stadt - für den hat meine Freundin Nazli einen ganzen Sack DVDs mitgebracht. du kannst die grössten türkischen Autoren-Filmer der Gegenwart bei uns bekommen. Alles mit englischen Untertiteln. Erinnerst du dich an Bal, den Berlinale Gewinner vor zehn Jahren? Bal gehört zur Kindheits-Trilogie von Semih Kaplanoglu. Diese Trilogie wird rückwärts erzählt. Es beginnt mit einem Buchhändler, um die vierzig, der in Istanbul vom Tod seiner Mutter hört. Ihre letzte Bitte, er möge nach Hause zurückkehren, einen letzten Auftrag erfüllen. Yusuf, so heisst er. So beginnt "Yumurta", übersetzt das Ei. Es folgt Sut, übersetzt milch und schliesslich Bal, also Honig. In Bal, dem dritten Teil ist Yusuf ein Kind. Yusuf wächst auf an der Küste zum schwarzen Meer, einer bewaldeten Landschaft, im Norden. Sein Vater Yakup (Erdal Besikçioglu) lebt von der Hand in den Mund. Er klettert auf Bäume, erntet den wilden Honig. Eines Tages verschwindet Yakup einfach. Für seine Frau Zehra (Tülin Özen) und den kleinen Yusuf (Bora Altas) bedeutet das unendliche Qualen. Durch ihre Perspektive erleben wir diese Tragödie. Wir sind Yusuf. Yusuf ist ein einsames Kind. Er stottert. So sehr sehnt er sich nach einem Belohnungs-Abzeichen! Die strenge Lehrerin verteilt das in der Klasse, wenn Kinder gut vorlesen. Doch es gibt noch etwas in Yusufs Leben. Die Fülle der Natur, das Glück, sie draussen zu erleben. Dafür steht der wilde Honig. Wir sind mitten drin, im Wald, an einem Abhang. Dort spiegelt sich der Mond auf der Wasseroberfläche eines Waldsees... Wer alle drei Teile der Kindheits-Trilogie anschaut, wird immer wieder mit Eiern, Milch und Honig konfrontiert. Sie tauchen in den jeweiligen Teilen immer wieder auf. Nazli hat mir erklärt, dass Kaplanoglu Bilder aus dem Koran verwendet. Wir kennen das von Filmemachern wie Krzysztof-Kieslowski, der seine Metaphern gern aus der Bibel nimmt. Ich habe aber nie zuvor einen Film gesehen, der das mit dem Koran versucht. Yusuf ist Josef. Er erlebt Dinge, die auch dem Yusuf aus dem Koran widerfuhren. Wir dürfen Bal als Allegorie verstehen. Denn Yusufs Welt ist der schattige Wald. Das Paradies seiner Kindheit. Dann geht Yusuf Schritt für Schritt hinaus in die Welt. Es fällt ihm schwer, er stottert, hat Probleme zu sprechen. Yusuf verlässt beim Gang in die Welt SEINE Welt. Seine Hingabe an die Natur. Das Paradies seiner Kindheit. Doch wir haben in "Yumurta" bereits gesehen: Mit vierzig wird Yusuf zurückkehren in die schattigen Wäder des Nordens... - I grew up with Turkish friends and have a Turkish girlfriend and tried to learn Turkish in Istanbul (and forgot everything again). In short, I am a typical West Berliner, because after all we are one of the biggest Turkish cities. This is especially noticeable here in Reichenberger Str. and in our video store. So if you want to get a bit more involved with Turkish films - after all, we live in a Turkish city - my friend Nazli has brought a whole bag of DVDs for you. Everything with English subtitles. Remember Bal, the Berlinale winner ten years ago? Bal is part of the childhood trilogy by Semih Kaplanoglu. This trilogy is told backwards. It begins with a bookseller, around forty, who hears about his mother's death in Istanbul. Her last request that he return home, complete one last task. Yusuf, that's his name. That's how "Yumurta" begins, which translates as egg. It is followed by Sut, translating milk, and finally Bal, meaning honey. In Bal, the third part, Yusuf is a child. Yusuf grows up on the coast to the Black Sea, a wooded landscape in the north. His father Yakup (Erdal Besikçioglu) lives from hand to mouth. He climbs trees and harvests the wild honey. One day Yakup simply disappears. For his wife Zehra (Tülin Özen) and little Yusuf (Bora Altas) this means endless torture. Through their perspective we experience this tragedy. We are Yusuf. Yusuf is a lonely child. He stutters. So much he longs for a reward badge! The strict teacher gives it out in class when children read aloud well. But there's something else in Yusuf's life. The abundance of nature, the happiness of experiencing it outdoors. That is what wild honey stands for. We're in the middle of the forest, on a hillside. There, the moon is reflected on the surface of a forest lake... If you look at all three parts of the childhood trilogy, you will be confronted again and again with eggs, milk and honey. They appear again and again in the respective parts. Nazli explained to me that Kaplanoglu uses images from the Koran. We know this from filmmakers like Krzysztof-Kieslowski, who likes to take his metaphors from the Bible. But I've never seen a film that tries to do that with the Koran. Yusuf is Joseph. He experiences things that also happened to Yusuf from the Koran. We can understand Bal as an allegory. Because Yusuf's world is the shady forest. The paradise of his childhood. Then, step by step, Yusuf goes out into the world. It's hard for him, he stutters, has trouble speaking. Yusuf leaves HIS world while walking into the world. His devotion to nature. The paradise of his childhood. But we have already seen in "Yumurta" At forty, Yusuf will return to the shady Northern Woods
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