Mo, 01/07/2019 - 17:03
Directed by:
Yasujiro Ozu
Schauspieler:
Setsuko Hara
Yoko Tsukasa
Keiji Sada
Shin Saburi
Nobuo Nakamura
Video:
Trailer
FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) Er bleibt mein liebster Regisseur: Ozu. Bestimmt hat er mich für alle anderen verdorben. "Hitchcock"- Zu viel Suspense! "Polanski"- Zu viel Ironie! Als ich begann, ernsthaft Filme anzusehen, war Ozu immer noch nahezu unbekannt. Saki, die bei uns in der Videothek arbeitete, meinte, "zu japanisch" für uns. Dabei scheint seine bürgerliche Familien-Welt heute universal zu sein! In der Videothek habe ich deshalb eine Art Ozu Retrospektive aufgebaut. Wir haben schliesslich zahlreiche Schätze auf DVD, sogar sehr viele Vorkriegs Ozu Filme, die ich aus China mitbrachte. Mit korrekten englischen Untertiteln! Ganze 58 Filme umfasst sein Werk. Dabei gleichen sich seine Titel beinahe spielerisch. Late Autumn? Welcher war das noch? Genauso oft überschneiden sich die Schicksale der Figuren. Wer erinnert sich noch an die junge Frau (Setsuko Hara), die das Haus ihres Vaters nie für die Ehe verlassen möchte? Verwirrend ist auch, dass Ozu seine eigenen Filme teilweise zweimal drehte. Vermutlich um den Grad an Perfektion zu erreichen, den nur er je erreichte! Seine stilistische Entwicklung bedeutet schrittweise den Verzicht auf ein künstlerisches Mittel nach dem anderen. Als wir eine Szene unserer eigenen Doku mit Lea in der Videothek drehten und die Kamera auf einem Holzpodest abstellten, musste ich sofort an Ozu denken. Er entschlackte seine Filme und nur so erreichte er die Gelassenheit und Einfachheit, die Raum für bodenlose Tiefe liess. Doch Ozus berühmter Stil machte seine Filme nicht weniger zugänglich, sondern mehr! Mit transparenter Ehrlichkeit erzählt er besonders gerne Geschichten vom Zuhause, das durch die Ehe bedroht wird. Eltern bringen Opfer für die Kinder und Kinder bringen Opfer an ihre Eltern. Nichts ist dabei "esotherisch"! Ozus Filme dringen direkt in dein Herz ein. Du musst weinen. Wer die früheren Filme von Ozu anschaut, der bemerkt Techniken wie Zwischentitel und sogar bewegte Kameras. Im Spätwerk nicht mehr. Die Kamera ruht vollständig. Er bewegt sie fast nie. Ozu filmt aus einem niedrigen Blickwinkel. Etwa auf Augenhöhe der Figuren. Seine Szenen werden als ununterbrochene Aufnahmen gefilmt. Deshalb war ich so stolz, als Lea die Kamera auf die Ikea Holz-Treppe abstellte und uns von unten filmte. Ozus Charaktere treten ein in die Szenen. Und sie verlassen sie wieder (die Kamera bleibt). Dann zeigt er Landschaften oder Züge. Wolken oder Details wie seine geliebte Teekanne. Gegen jede Kino-Regel darf sich die Teekanne sogar von einer Ecke in die andere bewegen. (Ich denke, ich muss darauf bestehen, dass wir in unserer Doku über den Laden eine Teekanne platzieren). In "normalen" Filmen betrachten sich die Charaktere beim Sprechen. nicht so in Ozu Filmen. Während seine Protagonisten miteinander reden, blicken sie in die Kamera. Auf einmal sind wir, die Zuschauer, im Mittelpunkt des Geschehen! WIR werden angesprochen! Da Ozu seine Kamera immer weniger bewegte, wurden seine Bildkompositionen immer wichtiger. Schliesslich bedeutet eine Szene = eine komplette Aufnahme. Achte mal darauf, dass Ozus Bilder gerahmt sind. Durch einen Tür-Rahmen zum Beispiel. Ganz oft bringt er im Hintergrund Banner oder Poster an. Mach mal einen Test und sieh dir stundelang Ozu Filme an. Alles erscheint zunächst denkbar einfach. Doch du wirst auf immer mehr Details stossen! Wer mehr über den Künstler Ozu liest, bemerkt Parallelen zum Werk. Zeit seines Lebens blieb er daheim bei seiner Mutter. Er trank sehr viel (wie fast alle seine männlichen Figuren). Dabei schrieb Ozu seine Drehbücher, die auf den ersten Blick ähnlich erscheinen. Doch alle seine Charaktere darin sind einzigartig! Kurz und gut, wenn du das Kino liebst - also das wahre Kino, nicht Netflix - landest du früher oder später bei Ozu. Du wirst dich in seinen Filmen wieder entdecken. Und du wirst auf ganz freundliche, sanfte Weise, etwas dazu lernen. Nicht über Filme. Über das Leben. - FREE ON YOUTUBE He remains my favorite director: Ozu. I'm sure he spoiled me for everyone else. "Hitchcock"- Too much suspense! "Polanski"- Too much irony! When I started watching serious movies, Ozu was still almost unknown. Saki, who worked for us in the video store, said "too Japanese" for us. Yet his bourgeois family world seems to be universal today! That's why I set up a kind of Ozu retrospective in the video store. After all, we have numerous treasures on DVD, even many pre-war Ozu films that I brought back from China. With correct English subtitles! His work includes a total of 58 films. His titles are almost playfully similar. Late Autumn? Which one was it? The fates of the characters overlap just as often. Who still remembers the young woman (Setsuko Hara) who never wants to leave her father's house for marriage? It's also confusing that Ozu partly shot his own movies twice. Probably to reach the level of perfection that only he ever reached! His stylistic development means gradually abandoning one artistic medium after the other. When we shot a scene of our own documentary with Lea in the video store and put the camera on a wooden pedestal, I immediately thought of Ozu. He purified his films and only in this way did he achieve the serenity and simplicity that left room for bottomless depth. But Ozu's famous style made his films not less accessible, but more! With transparent honesty, he particularly enjoys telling stories about the home threatened by marriage. Parents make sacrifices for their children and children make sacrifices for their parents. Nothing is "esoteric"! Ozu's films penetrate directly into your heart. You have to cry. If you watch Ozu's earlier films, you will notice techniques such as intertitles and even moving cameras. In the late work no more. The camera rests completely. He almost never moves it. Ozu films from a low angle. About at eye level of the figures. His scenes are filmed as uninterrupted shots. That's why I was so proud when Lea put the camera on the Ikea wooden staircase and filmed us from below. Ozu's characters enter the scenes. And they leave them again (the camera stays). Then he shows landscapes or trains. Clouds or details like his beloved teapot. Against every cinema rule the teapot may even move from one corner to the other. (I think I must insist that we place a teapot in our documentary about the store). In "normal" movies the characters look at each other while talking. not so in Ozu movies. While his protagonists talk to each other, they look into the camera. Suddenly we, the audience, are in the center of the action! WE are addressed! Since Ozu moved his camera less and less, his picture compositions became more and more important. After all, a scene means a complete shot. Make sure that Ozu's pictures are framed. Through a door frame for example. Quite often he places banners or posters in the background. Take a test and watch Ozu movies for hours. Everything seems very simple at first. But you will come across more and more details! Those who read more about the artist Ozu will notice parallels to the work. He stayed at home with his mother for the rest of his life. He drank a lot (like almost all his male figures). Ozu wrote his scripts, which seem similar at first sight. But all his characters are unique! In short, if you love cinema - the real cinema, not Netflix - you'll end up with Ozu sooner or later. You will rediscover yourself in his films. And you will learn something new in a very friendly, gentle way. Not about films. About life.
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