Do, 21/01/2021 - 18:57
Directed by:
Klaus Lemke
Schauspieler:
Sylvie Winter
Rolf Zacher
Marquard Bohm
Isolde Nist
FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) Heute bekam ich einen Anruf vom Original Klaus Lemke, der mir mitgeteilt hat, dass sein neuer Film auch wieder in unserer Bar spielen soll. Das ist schön und gut! Selbstverständlich soll an dieser Stelle nichts verraten werden vom Plot. Nur so viel; wir dürfen uns auf eine Komödie freuen, denn Lemke betont, dass er sämtliche Corona Regeln über-einhalten möchte - was zweifellos zu komischen Szenen führen muss, so Lemke. Um uns darauf einzustimmen, durchsuchte ich youtube nach Lemke Filmen und wurde fündig. Dieser Nachfolger von seinem schönsten Liebesfilm Sylvie ist genau das Richtige für heute Abend. Umso besser, dass unser ehemaliger Kollege Thomas Groh den Film auf seinem Blog bespricht: "In Großaufnahme kullern Sylvie (Sylvie Winter) die schönsten Tränen des deutschen Kinos der 70er Jahre über die Wange. Nach zwei Jahren ist Schluss mit ihrem Freund, weil der zu viel Klavier spielt. Wenig später heiratet er eine von Sylvies Freundinnen. Die Hochzeitsgesellschaft tanzt im Grünen, lacht ausgelassen, obskures Fußballwissen macht die Runde. Was macht Sylvie? Weint im Gras.
Dabei klingelt das Glück schon bald an der Tür von Sylvies wilder Mädchen-WG im aufgeräumten Plattenbau: Ob das Fernsehgerät auch angemeldet sei. Ist es natürlich nicht. Doch der Prüfer vom Amt (Rolf Zacher, blutjung) ist ein Betrüger, der Strafgeld abkassieren will. Eine umwerfend chaotische Szene später, in der die Mädchen zwischen Bade- und Wohnzimmer gegen den vermeintlichen Behördenmann paktieren, ist Sylvie in ihn verliebt. Schon zieht er ein, noch etwas später ziehen beide mit anderen aufs Land: Hippiekommunenglück im Spätsommer, mit Tieren, Kindern, Zirkus. 1971 dreht Klaus Lemke diesen verspielten, ungeheuer freien Film über das Sichverlieben und das Verliebtsein, einen Film, in den man sich verlieben kann, der zeigt, wie man miteinander herumalbert, Grimassen schneidet, Pläne schmiedet, die vielleicht gelingen, vielleicht auch nicht, weil sie es ja auch eigentlich nicht müssen.
Der Film kennt kein Ziel, keinen dramatischen Konflikt, keine persönliche Entwicklung: Ballast, dessen man sich fröhlich entledigt. Der Film steigt ein ins Leben dieser Leute, am Ende steigt er wieder aus. Eine Zeitblase, in der manches geschieht, vieles im Sande verläuft: ein Traum vom Leben, das sich um Arbeit und Wohnung nicht zu kümmern braucht, von der antibürgerlichen Lebensweise, die nicht zu verbitterten Exerzitien gerinnt, sondern ein entspanntes Glücksversprechen bleibt. Und immer wieder: Tanz und Musik, Tränen und Lachen, Flora und Fauna, im schönsten Schuss-Gegenschuss. Um das Paar sind Leute gruppiert, die fast willkürlich vorbeischauen: Lemke selbst spielt einen Dandy, der auf Münchens Straßen frech die Hunde klaut. Rolf gabelt ihn im Park auf und philosophiert mit ihm über Hunde und Enten. Der unvergleichliche Marquard Bohm spielt einen Veterinär, der minutenlang über Tiere bramarbasiert.
Überhaupt wimmelt es rings um dieses Slacker-Familienbild von Tieren: Während Sylvie und Rolf sich gegenseitig fragen, was sie mal werden wollen, stehen sie auf einer grünen Wiese, vor ihnen ein Pony. Wo kommt es her? Egal. Klaus Lemke verstreut Bilder, Inserts, Töne, wie es ihm gefällt. Man wundert sich, wie verkniffen der deutsche Autorenfilm damals das Kino modernisierte – Lemke gelingt es, scheint’s, mit links.
Meist denkt man an den kernigen „Rocker“, wenn es um Lemkes Frühwerk geht. Doch gibt es darin, in wunderschönen Filmen wie „Liebe, so schön wie Liebe“, noch einen anderen, einen zärtlichen, verspielten, verträumten Lemke zu entdecken." - Today I got a call from the original Klaus Lemke, who told me that his new film will also play in our bar again. That's fine and dandy! Of course, nothing of the plot should be revealed at this point. Only this much; we can look forward to a comedy, because Lemke emphasises that he wants to over-obey all Corona rules - which must undoubtedly lead to comic scenes, according to Lemke. To get us in the mood, I searched youtube for Lemke films and found what I was looking for. This follow-up to his most beautiful love film Sylvie is just the thing for tonight. All the better that our former colleague Thomas Groh reviews the film on his blog: "In close-up, Sylvie (Sylvie Winter) has the most beautiful tears of German cinema of the 70s rolling down her cheek. After two years, she breaks up with her boyfriend because he plays the piano too much. A little later he marries one of Sylvie's friends. The wedding party dances in the green, laughs boisterously, obscure football knowledge makes the rounds. What does Sylvie do? Crying in the grass.
But luck soon rings at the door of Sylvie's wild girls' flat-share in the tidy prefabricated building: whether the TV set is registered. Of course it isn't. But the inspector from the authorities (Rolf Zacher, very young) is a fraudster who wants to collect a fine. One stunningly chaotic scene later, in which the girls between the bathroom and living room pact against the supposed authority man, Sylvie is in love with him. Already he moves in, still a little later they both move to the country with others: hippie commune bliss in late summer, with animals, children, circus. In 1971, Klaus Lemke made this playful, incredibly free film about falling in love and being in love, a film that you can fall in love with, that shows people fooling around with each other, making faces, making plans that may or may not succeed, because they don't really have to.
The film knows no goal, no dramatic conflict, no personal development: ballast that is cheerfully discarded. The film enters the lives of these people, and at the end it exits again. A bubble of time in which many things happen, many things come to nothing: a dream of a life that doesn't have to worry about work and housing, of an anti-bourgeois way of life that doesn't turn into a bitter retreat but remains a relaxed promise of happiness. And again and again: dance and music, tears and laughter, flora and fauna, in the most beautiful shot-counter-shot. People are grouped around the couple, passing by almost at random: Lemke himself plays a dandy who cheekily steals dogs on Munich's streets. Rolf picks him up in the park and philosophises with him about dogs and ducks. The incomparable Marquard Bohm plays a veterinarian who rambles on for minutes about animals.
In general, this slacker family picture is teeming with animals: While Sylvie and Rolf ask each other what they want to be when they grow up, they stand in a green meadow with a pony in front of them. Where does it come from? Never mind. Klaus Lemke scatters pictures, inserts, sounds as he pleases. One wonders how tight-fisted the German auteur film was in modernising cinema at the time - Lemke, it seems, succeeds hands down.
Most people think of the pithy "Rocker" when it comes to Lemke's early work. But there is another Lemke to be discovered, a tender, playful, dreamy Lemke, in beautiful films like "Liebe, so schön wie Liebe" (Love, as beautiful as love). (Quelle Logbuch Thomas Groh https://thgroh.blogspot.com/2018/10/liebe-so-schon-wie-liebe-klaus-lemke.html#:~:text=Liebe%2C%20so%20sch%C3%B6n%20wie%20Liebe%20(Klaus%20Lemke%2C%20Deutschland%201971),-13.&text=In%20Gro%C3%9Faufnahme%20kullern%20Sylvie%20(Sylvie,er%20eine%20von%20Sylvies%20Freundinnen.
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Kommentare
Eure letzten Kommentare
Sa, 23/01/2021 - 17:58
Ich habe die neuen Filme von…
Ich habe die neuen Filme von Klaus Lemke noch nicht gesehen, bin aber von diesem wirklich begeistert! Er trifft genau den richtigen Ton.
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