Mi, 02/06/2021 - 21:27
Directed by:
Fritz Lang
Schauspieler:
Peter Lorre
Gustaf Gründgens
Otto Wernicke
Ellen Widmann
Inge Landgut
Theo Lingen
Video:
Trailer
FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) Der wahre Horror hat zwei Gesichter: Es ist das Gesicht Franz Beckers (Peter Lorre), des Kindermörders. Ich hatte M immer falsch in Erinnerung und glaubte, Franz Becker würde im Zentrum des Films stehen. Sieht man M noch einmal an, wird schnell klar: Das stimmt nicht. Im Mittelpunkt steht die Jagd nach dem Kindermörder durch die Polizei und die Unterwelt. Die Jäger, das sind schreckliche Fratzen, genauso wie die von Becker. Als Fritz Lang M 1931 inszenierte, lebte er in Berlin. In der Stadt tobte bereits der rechte Mob der Nazis, dagegen stemmte sich die Linke. In dieser Stimmung kombinierte Lang zwei Genres: M ist ein Serial Killer Thriller, als auch ein Polizei-Krimi. Einer, der grotesk überhöht ist! Blicken wir hinter die Oberfläche von M - können wir etwas erahnen, was sich nach '33 in Berlin abspielen würde? M ist ein Film voller Hass. Lang muss Deutschland gehasst haben! Er zeigt Männer im Halbschatten, in Katakomben der Unterwelt, in denen sie verrauchte Konferenzen abhalten. Es sind hässliche Männer, die furchtbare Taten planen. Lang muss die Deutschen gehasst haben, die Nazis und wiederum die Deutschen, die den Nazis den Boden ebneten. Bereits in seinen Filmen der frühen 30er sind die Bösewichter eindeutig Nazis. Joseph Goebbels verbot Langs Tonfilme später, bot ihm aber an, die Kontrolle über die deutsche Film-Industrie zu übernehmen (im Sinne Goebbels). Lang floh. M ist das Portrait einer kranken Gesellschaft. Langs Charaktere verfügen über keinerlei Tugenden. Lang blendet das Berlin der Nachtclubs, das Cabaret-Berlin einfach aus. Nur einmal wird in M eine Bar gezeigt, doch die Kamera konzentriert sich nicht auf den Glamour einer solchen, sondern zeigt schmierige Würste in Nahaufnahme. Inspiriert wurde sein Thriller durch einen Kindermörder aus Düsseldorf, der Schokolade und Süsskram anbot, seinen Opfern Freundschaft in Aussicht stellte und sie dann umbrachte. Lang blendet diese Morde aus. Wir sehen sie nicht, hören nur davon. Einmal beobachten wir einen Luftballon, den der Killer einem Kind kaufte. Nun hängt er in den elektrischen Kabeln über der Strasse. Lang geht es auch nicht um die Identität des Mörders (er versucht nicht, Suspense aufzubauen). Bereits zu Beginn des Films sehen wir Becker, wie er in den Spiegel blickt. Peter Lorre stand noch ganz am Anfang seiner Karriere, mit seinem Babygesicht und den grossen Glubschaugen. Oft wird seine Anwesenheit im Film eher angedeutet, als offen gezeigt. Währenddessen befindet sich die ganze Stadt in Aufruhr. In den Strassen sieht man mehr Polizisten als Mädchen, jedoch erfolglos in der Suche. Die Unterwelt beschliesst daher, den Mörder auf eigene Faust zu fangen. Cops und Gangster werden eins. Beide Gruppierungen treffen sich an langen Konferenztischen, rauchen so viel, dass man ihre Gesichter nicht mehr erkennt. M war Langs erster Tonfilm und dennoch bleiben die Dialoge spärlich. Viel lieber zeigt er wurstdicke Verbrecherfinger, die Zigarren halten, während beratschlagt wird, wie man den Kindermörder zu Strecke bringt. Die Gesichter wirken hart und kalt und unerbittlich. Schliesslich die Inquisition und Peter Lorres langer Monolog. Er schreit es heraus, seine inneren Dämonen, die Stimme, die ihm gebietet, zu töten. Er heult, dass er sich nicht zu helfen weiss! Wer ahnt schon, wie es ist, ER zu sein? Ein Auftritt, der Lorres Image für immer zementierte. Während Fritz Lang in Hollywood später noch viele M Kopien lieferte, spielte Lorre immer wieder Becker. Lorre, der ewige Psychopath. Kein Wunder, dass Langs gelungendsten Hollywood Filme seine Film Noirs waren. Immer wieder verlangte man von ihm einen Film wie M. Keiner aber ist so unheimlich wie M! Keiner so quälend! M verlangt von uns, Verständnis für einen Kindermörder aufzubringen. Wie Becker selbst gesteht, fällt es ihm unmöglich, das Böse ins sich zu überwinden. Während einer Szene erleben wir, wie ein Mob sich auf einen alten Mann stürzt, der vermeintlich der Mörder ist. Niemand in diesem Mob ist in der lage, zu unterscheiden, was richtig oder falsch ist. Niemand kann seine Taten kontrollieren. Genausowenig wie Becker. Am Ende ist der Mob genauso gierig wie Becker, zu töten. Es ist nicht schwer, Parallelen zu den Deutschen nach 1933 zu ziehen. (Du findest den ganzen Film auf youtube) -
FREE ON YOUTUBE The true horror has two faces: It's the face of Franz Becker (Peter Lorre), the child murderer. I always misremembered M and thought Franz Becker was the center of the movie. If you look at M again, it quickly becomes clear: That's not true. The focus is on the hunt for the child murderer by the police and the underworld. The hunters, these are terrible grimaces, just like those of Becker. When Fritz Lang staged M in 1931, he lived in Berlin. The right-wing mob of the Nazis was already raging in the city, while the left-wing mob was fighting against it. In this mood Lang combined two genres: M is a serial killer thriller as well as a police thriller. One that is grotesquely exaggerated! Let's look behind the surface of M - can we guess what would happen in Berlin after '33? M is a film full of hate. Lang must have hated Germany! It shows men in half-shade, in catacombs of the underworld, where they hold smoky conferences. They are ugly men who plan terrible deeds. Lang must have hated the Germans, the Nazis and again the Germans who levelled the ground for the Nazis. Already in his films of the early 30s the villains are clearly Nazis. Joseph Goebbels banned Lang's sound films later, but offered him to take control of the German film industry (in the sense of Goebbels). Lang fled. M is the portrait of a sick society. Lang's characters have no virtues whatsoever. Lang simply ignores the Berlin of nightclubs, the Cabaret-Berlin. Only once a bar is shown in M, but the camera doesn't concentrate on the glamour of such a bar, but shows greasy sausages in close-up. His thriller was inspired by a child murderer from Düsseldorf, who offered chocolate and sweets, promised friendship to his victims and then killed them. Lang ignores these murders. We don't see them, just hear about them. Once we observe a balloon that the killer bought a child. Now he hangs in the electric cables above the street. Long it is not about the identity of the killer (he does not try to build up suspense). Already at the beginning of the film we see Becker looking into the mirror. Peter Lorre was still at the very beginning of his career, with his baby face and the big Glubschaugen. Often his presence in the movie is hinted at rather than shown openly. Meanwhile the whole city is in turmoil. In the streets you see more policemen than girls, but without success in the search. The underworld therefore decides to catch the murderer on its own. Cops and gangsters become one. Both groups meet at long conference tables, smoke so much that their faces are no longer recognizable. M was Lang's first sound film and yet the dialogues remain sparse. He much prefers to show sausage-thick criminal fingers holding cigars, while people are advised how to take the child murderer down. The faces seem hard and cold and inexorable. Finally the Inquisition and Peter Lorre's long monologue. He screams out to kill his inner demons, the voice that commands him. He howls that he doesn't know how to help himself! Who knows what it is like to be HE? A performance that cemented Lorre's image forever. While Fritz Lang in Hollywood later delivered many M copies, Lorre played Becker again and again. Lorre, the eternal psychopath. No wonder that Lorre's most successful Hollywood movies were his Film Noirs. Again and again one demanded a movie like M from him. But nobody is as scary as M! Nobody so tormenting! M requires us to show understanding for a child murderer. As Becker himself admits, it is impossible for him to overcome evil. During one scene we see a mob throwing itself at an old man who is supposedly the murderer. Nobody in this mob is able to tell what is right or wrong. No one can control his actions. Neither can Becker. In the end, the mob is just as greedy as Becker to kill. It is not difficult to draw parallels to the Germans after 1933. (You can find the whole film on youtube)
Kommentare
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Do, 03/06/2021 - 17:03
source of film noir
source of film noir
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Fr, 04/06/2021 - 15:27
der mörder stört die…
der mörder stört die geschäfte der verbrecher und muss beseitigt werden.
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