Di, 21/04/2020 - 19:53
Directed by:
Patrice Leconte
Schauspieler:
Michel Blanc
Sandrine Bonnaire
Luc Thuillier
Video:
Trailer
Einsamkeit und Erotomanie. In französischen Filmen und Romanen fest miteinander verbunden. Monsieur Hire von Patrice Leconte ist eine Tragödie zweier einsamer Menschen, die ansonsten nichts miteinander gemein haben. Monsieur Hire (Michel Blanc) ist kahlköpfig und dürr. Alice (Sandrine Bonnaire) Anfang zwanzig, blond und schön. Sie lebt im Hinterhof; Monsieur Hire vorne. Ganz zu Beginn geschieht ein Mord. Man sah einen kleinen, dünnen Mann. Hire? Während der Ermittlungen wird deutlich, dass keiner der Nachbarn Hire mag. Er weiss das. Irgendetwas an ihm stösst Menschen ab. Man starrt ihn an. Als er über den Hinterhof geht, wirft irgend wer weisses Pulver auf seinen makellosen schwarzen Anzug. Überhaupt ist alles an Hire makellos. Die Schuhe glänzen, die Haare sind gestutzt. Alice dagegen hat ein sonniges, offenes Lachen. Nacht für Nacht beobachtet Hire sie - bis ein Gewitter seinen Schatten hinter dem Fenster hell erleuchtet. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er sie Stunde um Stunde beobachtet. Wie sie sich auszieht, mit ihrem Freund schläft, wie sie das Frühstück anrichtet, ihre Kleider bügelt... Zugrunde liegt ein Roman von Georges Simenon, in dem er die menschliche Natur beobachtet. So wie Leconte in seinem Film. In bestechender Einfachheit. Der Film ist in Farbe gedreht. Nur Hire wirkt Schwarzweiss. Seine Hemden, sein Anzug. Und seine Haut ist so blass als ob er nie die Wohnung verlassen würde. Alice liebt Rot. Ihr Kleid, der Lippenstift. Einmal lässt sie Tomaten fallen. Hire steht nicht weit entfernt. Wird er zu Hilfe eilen? Nein, er beobachtet sie nur. Einmal klopft sie bei ihm an der Wohnungstür. Hire öffnet nicht. Er empfängt niemals Besuch. Schliesslich geht er aber doch mit Alice essen und gesteht; Ja, er hat sie auch beim Sex beobachtet. Ein Anfang. Die Überraschung: Alice hegt so etwas wie Gefühle für Hire. Sehr komplizierte Gefühle. Und seine Liebeserklärung berührt sie. Hire teilt intime Geheimnisse mit Alice. Er gibt viel Geld aus für Huren. Doch nun hat er sich in Alice verliebt und wird nie wieder eine Hure bezahlen können. Hire ist ein Mann der Geheimnisse. Eine seiner geheimen Fähigkeiten: Er spielt tadellos Bowling. Rückwärts mit verbundenen Augen. Vor allem ist er ein Mann von grosser Traurigkeit. Im Mittelpunkt des Films steht die Frage, welcher Natur Alices Gefühle für Hire sind. Trauen wir uns sogar, auf ein gutes Ende zu hoffen? Patrice Leconte ist bestimmt der grösste unbekannte Autorenfilmer in Frankreich. Mit einem vielfältigen Werk voller genauso berührender Filme. Wenn du ihn entdecken willst, habe ich die Filme von Leconte, Patrice genauso in unserer Autoren Sortierung eingeordnet. Leih dir einfach alle DVDs! Am besten beginnst du mit Monsieur Hire. Du wirst zu Tränen gerührt sein. Ich verspreche es! - Loneliness and erotomania. In French films and novels firmly connected with each other. Monsieur Hire by Patrice Leconte is a tragedy of two lonely people who otherwise have nothing in common. Monsieur Hire (Michel Blanc) is bald and thin. Alice (Sandrine Bonnaire) in her early twenties, blond and beautiful. She lives in the backyard; Monsieur Hire in front. At the very beginning there is a murder. One saw a small, thin man. Hire? During the investigation it becomes clear that none of the neighbors likes Hire. He knows that. Something about him repels people. You stare at him. As he walks across the backyard, someone throws white powder at his flawless black suit. All about Hire is flawless. The shoes shine, the hair is trimmed. Alice, on the other hand, has a sunny, open laugh. Night after night Hire watches her - until a thunderstorm brightly illuminates its shadow behind the window. Until then, he has watched her hour after hour. How she undresses, sleeps with her boyfriend, how she prepares breakfast, irons her clothes... It is based on a novel by Georges Simenon, in which he observes human nature. Just like Leconte in his film. In captivating simplicity. The film is shot in colour. Only Hire appears black and white. His shirts, his suit. And his skin is as pale as if he would never leave the apartment. Alice loves red. Her dress, the lipstick. Once she drops tomatoes. Hire is not far away. Will he rush to help? No, he's just watching her. Once she knocks on his door. Hire does not open. He never receives visitors. But finally he goes out for dinner with Alice and confesses; yes, he has also watched her have sex. A beginning. The surprise: Alice has something like feelings for Hire. Very complicated feelings. And his declaration of love touches her. Hire shares intimate secrets with Alice. He spends a lot of money on whores. But now he has fallen in love with Alice and will never be able to pay a whore again. Hire is a man of secrets. One of his secret abilities: He plays bowling perfectly. Backwards with his eyes blindfolded. Above all, he is a man of great sadness. The film focuses on the question what nature Alice's feelings for Hire are. Do we even dare to hope for a good ending? Patrice Leconte is certainly the greatest unknown auteur filmmaker in France. With a diverse oeuvre full of equally touching films. If you want to discover him, I have arranged the films of Leconte, Patrice just as in our authors order. Just rent all the DVDs! It's best to start with Monsieur Hire. You will be moved to tears. I promise!
Kommentare
Eure letzten Kommentare
So, 26/04/2020 - 08:53
Ich finde Sandrine Bonnaire…
Ich finde Sandrine Bonnaire umwerfend!
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