FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) Wer, ausser Werner Herzog, käme noch auf die Idee, die Geschichte eines Ex-Gefangenen im Ruhestand, einer Hure und einem alten Mann, die Deutschland verlassen wollen, um in einem Trailer in Wisconsin zu leben, in Angriff zu nehmen? Wer anders würde diesen Film auch noch in der Heimatstadt von Ed Gein drehen - mit Nicht-Schauspielern vor Ort? Und wer sonst hätte sich ein derartig wahnwitziges Ende ausgedacht? Stroszek ist einer der ungewöhnlichsten Filme überhaupt! Unmöglich für uns, mal eben so in den Film reinzusehen, um sich ein Bild zu machen, denn Stroszek ist losgelöst von einer "Geschichte" oder "Rahmenhandlung". Er folgt den Protagonisten auf ihrem Trip in ihrer eigenen Logik. Stroszek taucht filmisch ein in ihre Welt! Die Hauptrolle spielt Bruno S., der Sohn einer Prostituierten, der als Kind so heftig geschlagen wurde, dass er zeitweise taub war. Lange, lange Zeit verbrachte Bruno S. in einer Nervenklinik. Er sieht aus wie einer, der nur das Schlimmste erwartet. Ein Mann, der im Tunnel seiner eigenen Befürchtungen dahin vegetiert (später lebte der Darsteller auf der Strasse). Herzog erzählte einmal, wie er Bruno S. als Strassenmusiker in einer Doku sah. Stroszek schrieb er angeblich in nur vier Tagen, inspiriert durch den Serien-Mörder Ed Gein, der einen Berg von Leichen um das Grab seiner Mutter stapelte. Herzog wiederum behauptete, für den Dreh dieses Grab eigens geöffnet zu haben, nur um sich in seinen Hauptcharakter hinein zu versetzen. Bruno (Bruno S.) wird also gerade aus dem Gefängnis entlassen und trifft auf die Hure Eva (Eva Mattes). Bruno bietet ihr an, bei sich zu wohnen. Beider Leben ist so schrecklich, dass sie sich einig sind, einen Neuanfang zu wagen. Ein älterer Mann, Mr. Scheitz (Clemens Scheitz), erzählt ihnen von Wisconsin. Sein Sohn lebt dort und lud ihn ein. Nun sind sie bereits zu dritt. Stroszek könnte am ehesten so etwas wie eine Komödie sein, vor allem aber ein ganz und gar eigentümliches Werk. Wie wärs so: Alles, was den Protagonisten passiert, erleben auch die echten Schauspieler? All das geschieht auch dem Film? In einem durchschnittlichen Hollywood Film sehen die Schauspieler mindestens repräsentativ aus. Eines Films würdig. Ganz anders bei Werner Herzog und das dürfte nur der deutlichste Unterschied sein. Sein Bruno S. muss an keiner Stelle lügen, um Bruno zu sein. Es gibt keine Trennung zwischen dem Nicht-Schauspieler und der Rolle! Wer weiss, vermutlich hätte ein "normaler" Film eine Wendung gefunden, dass der hoffnungslose Bruno dem Verbrechen verfällt. Stroszek dagegen endet so wie kein zweiter Film! Bruno und der alte Mann wollen auch eine Bank ausrauben, doch die ist geschlossen. Also überfallen sie einen Frisörladen und erbeuten dreissig Dollar. Genug, um etwas im Supermarkt zu kaufen. Während Bruno einkauft, wird der alte Mann verhaftet. Und Bruno? Nun, es folgt Herzogs phantastisches und mindestens irrsinniges Finale... Man hat Werner Herzogs Film als Angriff auf die amerikanische Gesellschaft verstanden. Was verwundert; kommt doch die deutsche noch viel schlimmer weg! Ich finde Herzogs Amerikaner simpel und nett. Die Tragödie von Stroszek besteht darin, dass drei Menschen, die gar nichts gemein haben, glauben, sie könnten zusammen leben. Das klappt nicht, weder in Wisconsin, noch sonstwo! Einmal schläft Eva mit Bruno, doch dann verschliesst sie ihre Tür vor ihm. Sie hält das für eine Metapher: Sämtliche Türen verschliessen sich vor Bruno. (Du findest den ganzen Film auf youtube) -
Who else but Werner Herzog would come up with the idea of telling the story of a retired ex-prisoner, a whore and an old man who want to leave Germany to live in a trailer in Wisconsin? Who else would shoot this film in Ed Gein's hometown - with non-actors on location? And who else would have thought up such a crazy ending? Stroszek is one of the most unusual films ever! Impossible for us to just look into the film to get an idea, because Stroszek is detached from a "story" or "frame story". He follows the protagonists on their trip in their own logic. Stroszek immerses herself in her world on film! The leading role is played by Bruno S., the son of a prostitute who was beaten so hard as a child that he was temporarily deaf. Bruno S. spent a long, long time in a mental hospital. He looks like someone who only expects the worst. A man who vegetates in the tunnel of his own fears (later the performer lived on the street). Herzog once told how he saw Bruno S. as a street musician in a documentary. Stroszek he allegedly wrote in just four days, inspired by serial killer Ed Gein, who stacked a mountain of corpses around his mother's grave. Herzog, on the other hand, claimed to have opened this grave especially for the shooting, just to put himself in his main character. Bruno (Bruno S.) is just released from prison and meets the whore Eva (Eva Mattes). Bruno offers to live with her. Both lives are so horrible that they agree to dare a new beginning. An older man, Mr. Scheitz (Clemens Scheitz), tells them about Wisconsin. His son lives there and invited him. Now there are already three of them. Stroszek could best be something like a comedy, but above all a very peculiar work. How about this: everything that happens to the protagonists is also experienced by the real actors? All this also happens to the film? In an average Hollywood film, the actors look at least representative. Worthy of a film. Werner Herzog is very different and that is probably only the clearest difference. His Bruno S. doesn't have to lie at any point to be Bruno. There is no separation between the non-actor and the role! Who knows, probably a "normal" movie would have found a twist that the hopeless Bruno would fall for the crime. Stroszek, on the other hand, ends like no other film! Bruno and the old man also want to rob a bank, but it's closed. So they rob a hairdresser's and capture thirty dollars. Enough to buy something at the supermarket. While Bruno is shopping, the old man is arrested. And Bruno? Well, it follows Herzog's fantastic and at least insane finale... Werner Herzog's film was seen as an attack on American society. What a surprise; will the German one get away even worse! I think Herzog's Americans are simple and nice. Stroszek's tragedy is that three people who have nothing in common believe they can live together. That doesn't work, neither in Wisconsin, nor anywhere else! Once Eva sleeps with Bruno, but then she closes her door in front of him. She thinks it's a metaphor: all the doors close to Bruno. (You can find the whole film on youtube)
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