Was für umwerfende Bilder, die uns eine tiefgründige Geschichte versprechen - die der Film aber nie einlösen kann. Eine junge Frau schrammt an einem Tank entlang. Ihre Knochen krachen. Unter ihrer menschlichen Oberfläche treten Maschinen hervor. Ein Roboter, angezogen wie eine Geisha, der die Wände hochkriecht wie eine Spinne. Bilder von grossem Reiz, aber geringer Nachwirkung. Regisseur Rupert Sanders hat sich offensichtlich dazu entschieden, den Anime Klassiker aus dem Jahr 1996 im Ausverkauf anzubieten. Häppchenweise. An sich hätte ich mit dieser Herangehensweise nicht einmal ein Problem, wohl aber damit, welche Teile der Geschichte übernommen wurden und welche man wegliess. Dieses Gerippe von Ghost In The Shell hat dabei seine ganze Kraft, seine Wucht verloren. Wir befinden uns in der Zukunft, in der die Cybernetik ständig verbessert wird. In dieser Zukunft überlebt jeder die schlimmsten Unfälle und natürlich wacht niemand mehr verkatert auf. Das alles gehört der Vergangenheit an. Major Mira (Scarlett Johansson) überlebte einen solchen Unfall. Da ihr Körper nicht mehr zu gebrauchen war, entschied die Regierung, ihre Seele in einen künstlichen Körper zu pflanzen. Mira ist nun die Erste ihrer Art. Eine perfekte Mischung aus organischen und synthetischen Anteilen, aus Mensch und Maschine. Ihr Geist (oder: "Ghost") stammt von einem Menschen, ihr Körper bietet alle Vorteile eines Roboters. Wiedergeboren darf Mira in der Section 9 dem Kampf gegen Terroristen dienen. Angeführt wird die Section 9 von Aramaki (Takeshi Kitano). Doch Kuze (ein gelangweilter Michael Pitt), ausgerechnet der, den die Section 9 jagt, warnt Mira, dieser Organisation nicht zu trauen. Ab dem Moment ist Mira auf der Suche. Auf der Suche nach ihrer wahren Identität. Ghost In The Shell 2017 entscheidet sich dafür, die ursprüngliche Geschichte etwas sehr Amerikanischem zu opfern: Individuellem Heldentums. Dafür müssen sämtliche Charaktere geradlinig sein. Die Bilder verleiten uns dazu, Fragen zu stellen. Sie wirken mysteriös, doch der Film ist es nicht. Was bedeutet überhaupt "Identität" in dieser Welt, da man jederzeit "gehackt" werden kann? Wie sieht dein Leben aus ohne cybernetische Upgrades? Hat die Technolgie einen Einfluss auf Rasse und Geschlecht? All diese Fragen sind zweitrangig angesichts der permanten Betonung, wie besonders Mira ist (würden es die zwanzig weiteren Charaktere nicht ständig wiederholen, hätt ichs glad vergessen!) - Wer wirklich gute Cyberspace Filme sehen möchte, der stöbert unten in unserer Liste oder fügt noch welche an als Comment. Dann am besten einen Gang in den Keller der Filmkunstbar Fitzcarraldo, wo es die DVDs dieser Liste im Verleih gibt. (Wir stellen nicht die Filme, nur die links zur Verfügung) (Bild: https://www.google.de/search?q=ghost+in+the+shell&source=lnms&tbm=isch&…:)
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Kommentare
Eure letzten KommentareScarlett Johansson sieht so
Scarlett Johansson sieht so heiß aus! Ich musste sie immerzu anstarren. Ich wollte mir jetzt mal das Original holen. Ihr seid ja Ostern da, denke ich?
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