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Ju-on
Do, 01/08/2013 - 23:21

Spätestens seit Ringu ist es kein Geheimnis mehr, dass das asiatische Horrorkino eine Blüte erlebt. Viele der Erfolgsfilme werden aus dem Stand in Hollywood Remakes verwandelt, verlieren dadurch aber ihren eigenwilligen Charme. In Japan glaubt man, dass die Geister der Verstorbenen noch eine Weile in der Nähe der Lebenden bleiben, bevor sie Ruhe finden. Sind noch Dinge offen, die man zu Lebzeiten nicht erledigt hat, sind da noch mächtige Gefühle wie Liebe oder Hass, kann es sein, dass der Weg ins Totenreich nicht gefunden wird. Im asiatischen Kino sind es nicht zerfledderte Zombies, sondern die Geister der Toten, die uns erschrecken. Ringu (The ring) ist der bekannteste Horrorfilm dieser Richtung. Der bedingungslose Fortschrittsglauben der Japaner wird benutzt, um Angst und Schrecken mit dem Unkontrollierbaren zu verbreiten. In Ju-on findet eine Altenpflegerin eine verwahrloste alte Frau in einem Gebäude und der Fluch geht auf ein ganzes Haus über. Die Hausgeister aus Ju-on oder das Mädchen aus Ringu sind Butoh Tänzer, Butoh, der Tanz der Finsternis. Uzumaki ist ein Horrormärchen den Zeichnungen von Junji Ito entnommen, Dark water ein Frauen Horrorfilm, in dem der Geist eines kleinen Mädchens spukt. Audition von Takashi Miike zeigt, dass sich die japanische Frau nicht bedingungslos dem Mann unterwirft. Miike setzt weniger auf Geister, denn auf knallharten Realismus. Visitor Q ist sein Meisterwerk mit anarchischer Wucht und grosszügigem Einsatz von Körperflüssigkeiten. Miike tritt die Institution der Familie in seiner zynischen Billigproduktion mit Füssen und beschwört die soziale Apokalypse. Asiatische Horrorfilme entfalten immer dann ihren grössten Reiz, wenn sie sich an spezifisch asiatischen Konzepten des Grauens bedienen. Vieles bleibt ungeklärt, nicht jedes Rätsel muss aufgelöst werden. Das weiss geschminkte Gesicht eines Kindes, ein aufgerissenes Auge, eine totenbleiche Geisterhand führen zu wohliger Gänsehaut. - Since Ringu at the latest, it has no longer been a secret that Asian horror cinema is experiencing a blossom. Many of the successful films are turned into Hollywood remakes from a standing start, but lose their idiosyncratic charm as a result. In Japan, it is believed that the spirits of the deceased stay close to the living for a while before they find peace. If there are still things open that you haven't done during your lifetime, if there are still powerful feelings like love or hate, it is possible that the way to the realm of the dead won't be found. In Asian cinema it is not tattered zombies that frighten us, but the spirits of the dead. Ringu (The ring) is the most famous horror movie of this direction. The unconditional belief in progress of the Japanese is used to spread fear and terror with the uncontrollable. In Ju-on a geriatric nurse finds a neglected old woman in a building and the curse spreads to an entire house. The house spirits from Ju-on or the girl from Ringu are Butoh dancers, Butoh, the Dance of Darkness. Uzumaki is a horror fairy tale taken from the drawings of Junji Ito, Dark water a women's horror film in which the ghost of a little girl haunts. Audition by Takashi Miike shows that the Japanese woman does not unconditionally submit to the man. Miike focuses less on ghosts than on tough realism. Visitor Q is his masterpiece with anarchic force and generous use of body fluids. Miike tramples on the institution of the family in his cynical cheap production and conjures up the social apocalypse. Asian horror films always unfold their greatest attraction when they make use of specific Asian concepts of horror. Much remains unsolved, not every riddle has to be solved. The white-painted face of a child, a torn eye, a deadly pale ghost hand lead to goose bumps.

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