FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) Der erst 19jährige Xavier Dolan debütierte mit diesem Familien-Drama 2009 und darf seitdem als Wunderkind gelten. Chantale Lemming lebt allein mit ihrem 19jährigen Sohn Hubert in einem Vorort von Montreal. Hubert lehnt seine Mutter ab und zeigt das ganz offen. Sie ist ihm zu simpel, zu vulgär und die Brotkrumen, die nach dem Essen an ihrem Mund kleben bleiben, ekeln ihn an. Die Wohnung der Mutter ziert eine Dschungel-Tapete und genauso bunt ist sie gekleidet. Chantale kann sich gegen Huberts Aggressionen nicht erwehren. Wir erleben den Kampf aus der Perspektive des Jungen, der die Familienwelt von der Aussenwelt abgrenzt. Immer wieder aber wird seine Verachtung von einer ungewollten Zuneigung unterbrochen. Diesen grauenvollen Alltag hält Hubert in seinem Video-Tagebuch fest und obwohl er die Mutter absurd überzeichnet, gewinnt ihre Figur bei uns an Zuneigung. Seiner Leherin erzählt er, der Vater sei tot und die Mutter sehe er nie. Schliesslich stürmt Chantale wie eine Furie durch den Schulkorridor, um Hubert zur Rede zu stellen. Ob sie aussehe als sei sie tot? In der Schule besucht Hubert mit einem Mitschüler, in den er verliebt ist, einen Kunstkurs und er interessiert sich für Literatur. All das aber bleibt der Mutter verborgen. Ganz zufällig erfährt sie dann während eines besuchs im Solarium, dass Hubert schwul ist. Schliesslich muss er ins Internat und glaubt, er sei wohl einfach nicht dafür geschaffen, eine Mutter zu haben. In seiner Erinnerung existiert aber immer noch eine Frau, die ihn geboren hat... - FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) The 19-year-old Xavier Dolan made his debut with this family drama in 2009 and has been a child prodigy ever since. Chantale Lemming lives alone with her 19-year-old son Hubert in a suburb of Montreal. Hubert rejects his mother and shows it openly. She is too simple for him, too vulgar and the breadcrumbs that stick to her mouth after eating disgust him. Her mother's apartment is decorated with jungle wallpaper and she is just as colourfully dressed. Chantale cannot resist Hubert's aggression. We experience the fight from the perspective of the boy, who separates the family world from the outside world. Again and again, however, his contempt is interrupted by an unwanted affection. Hubert records this horrible everyday life in his video diary and although he absurdly exaggerates the mother, her figure gains affection with us. He tells his teacher that his father is dead and that he never sees his mother. Finally Chantale storms like a fury through the school corridor to confront Hubert. Does she look dead? At school Hubert attends an art course with a classmate, with whom he is in love, and he is interested in literature. But all this remains hidden from his mother. By chance she then finds out during a visit to the solarium that Hubert is gay. Finally he has to go to boarding school and believes that he was simply not made to have a mother. But there is still a woman in his memory who gave birth to him...
Kommentare
Eure letzten KommentareUnd weil man ja mitreden
Und weil man ja mitreden können will, musste es jetzt auch noch ein Dolan sein. "I Killed My Mother", den der Regisseur als Autodidakt mit neunzehn Jahren... aber ich trage Eulen nach Athen. Jedenfalls verbergen sich hinter der Gravität des Titels gut eineinhalb Stunden zu einem gewissen Grad autobiographische, schwule Coming-of-Age-Tragikomik, die mir wieder einmal beweist, dass man sich selbst in so etwas absolut nicht wiederfinden muss, um seine Freude daran zu haben.
Die Geschichte von Hubert, einem Teenager, der gleichzeitig mit dem Erwachsenwerden und seinem ausgeprägten Mutterhass (der aber immer wieder durch unermittelte Annäherungsversuche durchbrochen wird) zurechtkommen muss, hat mich beeindruckt. Vor allem aus dem Grund, dass er mir beispielhaft vor Augen führt, dass es bei Filmen doch im Endeffekt genauso viele Deutungen gibt wie Menschen, die ihn sehen. Das sieht man ja alleine schon an den Kommentaren auf dieser Seite. Man kann Hubert Selbstgerechtigkeit unterstellen, man kann Dolan vorwerfen, dass er künstlich versucht, sein Quasi-Alter-Ego in die Opferrolle zu manövrieren, man kann auch Verständnis für ihn zeigen. Oder irgendetwas dazwischen. Und die hinreißend gespielte Mutter, mit der Hubert in einer Behausung von wirklich beeindruckend liebevoll dekorierter Scheußlichkeit lebt? Selbst schuld? Oder doch nur ein Opfer der Launen ihres Sprösslings? Es gibt so viele verschiedene Meinungen, der Film scheint auch nicht zu knapp zu polarisieren
- Anmelden oder Registieren, um Kommentare verfassen zu können
Werde Teil der Community
Schreibe Kommentare, vote für Deine Favoriten oder sende uns Deinen Film-Vorschlag.