Wer unsere moderne Zvilisation auf den Punkt bringen will, muss sich einem standardisierten Testverfahren unterwerfen: Einem Fragenkatalog nach algorithmischen Vorgaben. Wachen Sie manchmal nachts auf mit düsteren Gedanken? Denken Sie, dass Sie im Leben mehr hätten erreichen können? Will (Ben Foster) sieht sich an einer Stelle in Debra Graniks neuem Film mit so einem Frage-Verfahren konfrontiert. Er versagt. Nicht wegen der Fragen, sondern, weil er von einer Maschine untersucht wird. Die wird herausfinden, dass er unter einer Störung leidet. Effektiv? Von wegen! Vorprogrammiert eben! In der Tat wissen auch wir, dass mit Will etwas nicht stimmt. Mit seiner dreizehnjährigen Tochter Tom Thomasin McKenzie) lebt er als Obdachloser in den Wäldern. Wer sie zum ersten Mal sieht, könnte meinen, sie campen. Wir werden eingeführt in ihr Leben aus Ablagen unter Bäumen oder Planen, in selbst gegrabenen Löchern oder Laub bedeckten Kisten. Dann werden sie von einem Ranger aufgegriffen. Sie müssen sich Sozialarbeitern stellen und der eingangs beschriebenen Untersuchung. Für beide eine traumatische Erfahrung. Niemand behandelt sie schlecht, wohl aber verändert sich ihr Leben. Tom scheint den Kontakt zu geniessen. Will aber wird von den eigenen Dämonen eingeholt. Er muss wieder aufbrechen, in die Wildnis, in die Freiheit! Wird seine Tom ihm diesmal folgen? Seine Tochter aber liebt Will so selbstverständlich, dass er ihr Recht auf Freiheit respektieren wird. Debra Graniks Film handelt von denen, die für sich eine "opt out" gewählt haben. Denjenigen, die in Ruhe gelassen werden wollen. Die sich gegen "fit in" entscheiden. Sie passen nicht in unsere Welt. Vor allem aber ist Leave No Trace ein grosses Vater-Tochter Drama. Vater und Tochter, die sich lieben und es nicht aushalten können, voneinander getrennt zu sein. -
If you want to get to the heart of our modern zvilisation, you have to submit to a standardised test procedure: A catalogue of questions according to algorithmic specifications. Do you sometimes wake up at night with dark thoughts? Do you think that you could have achieved more in life? Will (Ben Foster) sees himself confronted with such a questioning procedure at one point in Debra Granik's new film. He fails. Not because of the questions, but because he is being examined by a machine. They will find out that he is suffering from a disorder. Effective? Not at all! Just pre-programmed! In fact, we also know that there's something wrong with Will. With his thirteen-year-old daughter Tom Thomasin McKenzie) he lives as a homeless person in the woods. Whoever sees her for the first time might think she is camping. We are introduced to her life from shelves under trees or tarpaulins, in self-digged holes or leaf-covered boxes. Then they are picked up by a ranger. They have to face social workers and the investigation described at the beginning. For both a traumatic experience. Nobody treats her badly, but her life changes. Tom seems to enjoy the contact. But Will is caught up by his own demons. He has to leave again, into the wilderness, into freedom! Will his Tom follow him this time? But his daughter loves Will so naturally that he will respect her right to freedom. Debra Granik's film is about those who have chosen an "opt out" for themselves. Those who want to be left alone. Those who decide against "fit in". They don't fit into our world. Above all, Leave No Trace is a big father-daughter drama. Father and daughter who love each other and can't bear to be separated from each other.
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